Unternehmerinnen- und Startup-Kongress
Sozial- und Gleichstellungsministerin Cornelia Rundt: „Wir geben Anstöße, damit sich Frauen häufiger selbstständig machen“
Männer sind anders, Frauen auch. Was auf großen Bühnen regelmäßig für Lacher sorgt, trifft im Gründungsverhalten der Geschlechter den Punkt: Frauen gehen an eine Unternehmensgründung anders heran als Männer. Es zeigt sich, dass sie Risiken bewusster kalkulieren, sie bewirtschaften ihr Unternehmen nachhaltiger und weisen Themen wie sozialer Verantwortung einen größeren Stellenwert zu. Auf dem 7. Niedersächsischen Unternehmerinnen-Kongress gab es Samstag unter dem Motto „New Business Women“ wichtige Impulse für Startups und Unternehmerinnen.
„Frauen fehlt es öfter als Männern am nötigen Quäntchen Mut, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen", sagte Niedersachsens Sozial- und Gleichstellungsministerin Cornelia Rundt. Der Kongress sei eine hervorragende Gelegenheit für Frauen, Kontakte zu knüpfen und von anderen zu lernen, so die Ministerin: „Manchmal reicht ein solcher Anstoß für den entscheidenden Schritt in die Selbstständigkeit. Denn ein Land wie Niedersachsen braucht die Kreativität und den unternehmerischen Mut insbesondere auch von Frauen.“
Wissenschaftliche Studien belegen, dass das Gründungspotenzial von Frauen längst noch nicht ausgeschöpft ist: Frauen stellen mit 45 Prozent nahezu die Hälfte aller Erwerbstätigen in Niedersachsen. Dennoch beträgt ihr Anteil an den Unternehmensgründungen bundes- wie niedersachsenweit nur knapp ein Drittel. Zugleich zeigt sich, dass Frauen sich mit ihren Betrieben länger und erfolgreicher am Markt behaupten als Männer. „Frauenspezifische Angebote rund um das Thema Unternehmensgründung sind also nach wie vor wichtig und notwendig“, betont Ministerin Rundt.
Auf dem ausgebuchten Kongress gab es interessante Einblicke in die Erfolgsgeschichte junger Unternehmerinnen wie Anna Brandes von „Waldlichtung“ aus Hannover oder Milena Glimbovski und Sara Wolf von „Original Unverpackt“ aus Berlin. Expertinnen und Experten haben Unternehmerinnen, Gründerinnen und Freiberuflerinnen über Themen wie Neues Arbeiten, Strategieentwicklung, Solopreneurship, Online-Marketing, Recht und Steuern sowie vorbildliche Beispiele erfolgreicher Geschäftsideen informiert.
Die Landesregierung fördert mit verschiedenen Maßnahmen die Existenzgründungen von Frauen. Das Programm FIFA, mit dem beispielsweise frauenspezifische Beratungsstellen für Existenzgründerinnen gefördert werden, bietet mit 23 ‚Koordinierungsstellen Frauen und Wirtschaft’ eine Beratungsstruktur in Sachen Selbstständigkeit und Existenzgründung, zum Teil auch speziell für Berufsrückkehrerinnen. Die Fachkräfteinitiative Niedersachsen will mehr Frauen für den Arbeitsmarkt gewinnen; mehr Unternehmerinnen gehören selbstverständlich dazu. Das Internetportal www.gruenderfreundliches.niedersachsen.de bietet Informationen rund um den Start ins eigene Unternehmen. Mit dem Förderprogramm „Gründungscoaching Niedersachsen“ werden Zuschüsse für qualifizierte Beratung in der Vorgründungsphase gewährt.
Durchgeführt wird der Kongress vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, von der Landeshauptstadt und von der Region Hannover. Organisiert wird er von Gründerinnen-Consult, hannover-impuls GmbH.
Artikel-Informationen
erstellt am:
06.12.2014
Ansprechpartner/in:
Uwe Hildebrandt