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Startschuss für neue Pflegemesse „Pro Care“ – Philippi: „Müssen als Gesellschaft alles dafür tun, um flächendeckend ein bedarfsgerechtes sowie qualitativ hochwertiges Angebot sicherzustellen“

Niedersachsens Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi hat am späten Vormittag gemeinsam mit führenden Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Forschung und Wirtschaft die neue Pflegemesse „Pro Care“ vorgestellt. Die von der Deutschen Messe AG durchgeführte Fachmesse findet am 11. und 12. Februar 2025 unter dem Motto „Damit Pflege Zukunft hat“ in Hannover statt und widmet sich den vielfältigen Bereichen der Pflege. Angesprochen sind sowohl Entscheidungsträgerinnen und -träger der Pflegebranche sowie Menschen, die direkt mit Pflegebedürftigen arbeiten. Mit der „Pro Care“ sollen sie die Möglichkeit erhalten, sich mit anderen in der Pflege Aktiven zu vernetzen und neue Lösungsansätze zu diskutieren.

Die Pflegemesse richtet sich ausdrücklich an alle Altersgruppen. So spielt neben dem Thema Pflege im Alter auch die Pflege von Kindern sowie von Menschen mit Behinderung eine wichtige Rolle. Zugleich können sich zukünftige Berufsanfängerinnen und Berufsanfänger über eine Ausbildung oder ein Studium in diesem Bereich informieren. Gesundheitsminister Philippi, der die Schirmherrschaft der Messe übernommen hat, sieht die „Pro Care“ derweil als große Chance: „Gute Pflege ist gute Gesundheitspolitik und gute Sozialpolitik zugleich. Wir müssen als Gesellschaft alles dafür tun, um ein bedarfsgerechtes sowie qualitativ hochwertiges Angebot sicherzustellen – und zwar möglichst überall im Land. Für uns als Flächenland ist von großer Bedeutung, dass auch die Menschen im ländlichen Raum verlässlich und gut gepflegt werden. Dafür sind innovative Ideen und neue Wege notwendig. Die „Pro Care“ zeichnet sich hier vor allem dadurch aus, dass sie gleichermaßen die Bedürfnisse von Jung und Alt in den Blick nimmt. Aus diesem Grund liegt mir die Schirmherrschaft sehr am Herzen und ich freue mich auf viele spannende Impulse.“

Heike Grosch, Projektleiterin der „Pro Care“, betont: „Fachbesucherinnen und Fachbesucher finden auf der ‚Pro Care‘ Produktinnovationen und aktuellstes Wissen zum gesamten Pflegeuniversum. Wir möchten der Pflege eine Stimme geben – Pflege muss sichtbarer werden.“

Jasmin Arbabian-Vogel, Geschäftsführerin des Interkulturellen Sozialdienstes: „Für Unternehmen sind Messen nicht nur Orte des Treffens und des Wissensaustausches. Sie sind das „Lagerfeuer“, um das sich die Branche versammelt und aus der sie neue Ideen und neue Kraft schöpft.“

Annika Scheffler, Wohnbereichsleiterin der Pflegeeinrichtung Medicare in Wathlingen: „Die größte Herausforderung in der Pflege ist für mich das Thema Zeitmanagement in Bezug auf die Pflegedokumentation und auch die Selbstfürsorge. Auf der Pro Care erhoffe ich mir, neue Innovationen und Lösungsansätze zu entdecken, die mich bei meiner Arbeit unterstützen und entlasten.“

Christoph Schneeweiß, Health Care Innovator und Gründer von Senexis GmbH, hob die Bedeutung von technologischen Innovationen in der Pflege hervor: „Moderne Technologien unterstützen gute Pflege – sowohl für die Mitarbeitenden als auch für die betreuten Menschen. Richtig eingesetzt optimieren sie Abläufe, entlasten das Personal und machen den Pflegeberuf attraktiver. Gleichzeitig eröffnen sie auch denjenigen neue digitale Welten, die bisher wenig Berührungspunkte mit Technik hatten.“

Gesundheitsminister Philippi ergänzte, dass aus seiner Sicht drei essentielle Schritte notwendig seien, um die Situation in der Pflege zu verbessern: eine Reform der sozialen Pflegeversicherung zugunsten eines einheitlich finanzierten Pflegesystems, die Attraktivitätssteigerung von Gesundheitsberufen zur Gewinnung von mehr Fachkräften und eine Entlastung des Personals durch Ausschöpfung des digitalen Potenzials. Er verwies dabei auf die Konzertierte Aktion Pflege Niedersachsen (KAP.Ni). Im August 2023 hatte das Bündnis, bestehend aus Ministerium und diversen Akteuren aus dem Gesundheitswesen, einen 10-Punkte-Plan vorgelegt, um mehr Menschen für den Pflegeberuf zu begeistern und die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Seitdem arbeiten die Partnerinnen und Partner der KAP.Ni intensiv an der Umsetzung.

Zu den bereits auf den Weg gebrachten Maßnahmen gehört beispielsweise die Möglichkeit der einjährigen Ausbildung zur Pflegeassistenz. Auszubildende, die schon Bezug und Erfahrungen in diesem Feld haben, können direkt in das zweite Ausbildungsjahr einsteigen. Außerdem kann der Abschluss mittels einer regulären oder einer kombinierten Nichtschülerprüfung erlangt werden. Des Weiteren wird derzeit in zehn niedersächsischen Pflegeeinrichtungen zu Dokumentationszwecken eine Spracherkennungs-App eingeführt, die auf fortschrittlicher KI-Technologie basiert und gesprochene Sprache präzise in Text umwandelt. Ebenfalls erstmalig zum Einsatz kommt in Niedersachsen das KI-gesteuerte Robotik-System „NAVEL“, welches seit Dezember 2023 als Pilotprojekt unter dem Namen „Pflegeroboter Ricky“ im Johanniter Stift Ricklingen eingesetzt wird.

https://www.pro-care-hannover.de

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
04.02.2025

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