Sozialministerin Dr. Carola Reimann veröffentlicht Integrationsmonitoring 2019: Zugewanderte finden in Niedersachsen eine neue Heimat
Das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung hat heute (Donnerstag) seinen Integrationsbericht 2019 veröffentlicht. „Wir schaffen mit dem Bericht eine solide Datengrundlage für alle, die sich mit Migration und Teilhabe beschäftigen“, sagte Integrationsministerin Dr. Carola Reimann. „So gewinnen wir wichtige Anhaltspunkte darüber, wie unsere Teilhabepolitik wirkt und welche Handlungsbedarfe bestehen.“
Der Integrationsbericht 2019 enthält Zahlen, Daten und Fakten zu den Themen Bevölkerung, Bildung und Qualifikation, Erwerbstätigkeit und Arbeitsmarkt sowie Soziales. Die Ergebnisse zeigen, wie gut sich aus dem Ausland zugewanderte Menschen in Niedersachsen einleben, welche Hindernisse sich dabei auftun und wo unterstützende Maßnahmen ansetzen können.
Positive Entwicklungen bei Erwerbstätigkeit und Arbeitsmarkt:
„Zuwanderinnen und Zuwanderer integrieren sich zunehmend in den Niedersächsischen Arbeitsmarkt“, sagte die Ministerin. Dazu trage auch bei, dass die behördliche Anerkennung von im Ausland erworbenen Berufsqualifikationen deutlich zugenommen habe. „Die Zugewanderten finden bei uns eine Heimat und sind gerade heute bei den medizinischen Gesundheitsberufen ein Gewinn für Niedersachsen.“
Das Interesse an der Anerkennung einer im Ausland erworbenen Berufsqualifikation ist mit knapp 4.600 Anträgen in 2018 auf den höchsten Wert seit der Einführung des allgemeinen Rechtsanspruches auf die Gleichwertigkeitsprüfung in 2012 gestiegen. Die Verfahren sind zudem sehr erfolgreich: In 52 Prozent der abgeschlossenen Verfahren konnte 2018 die volle Gleichwertigkeit der im Ausland erworbenen Berufsqualifikation zum entsprechenden deutschen Beruf bescheinigt werden; bei weiteren 44 Prozent lag eine teilweise Gleichwertigkeit vor. Mit 63 Prozent aller gestellten Anträge bildeten die medizinischen Gesundheitsberufe einen Schwerpunkt – genauso wie in den Vorjahren.
Insgesamt konnte die Anzahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Ausländerinnen und Ausländer von 179.647 im Jahr 2015 auf 255.519 am 30.06.2018 wachsen.
Die Arbeitslosenquote von Ausländerinnen und Ausländern ist in den Jahren 2014 bis 2016 vorübergehend angestiegen. Hier spiegelt sich die starke Fluchtzuwanderung in diesen Jahren wider (Erwerbslosenanteil 2018: rund 4 Prozent (2005: ca. 12 Prozent)).
Zuwanderung nach Herkunftsstaaten:
Der Integrationsbericht liefert Informationen über das Wanderungsgeschehen insgesamt sowie über die Entwicklung von Zuzügen und Fortzügen nach Herkunftsgruppen. So kann zwischen EU-Zuwanderung und Zuwanderung aus Krisengebieten unterschieden werden. Lebten beispielsweise 2014 ca. 17.000 Syrerinnen und Syrer in Niedersachsen, erhöhte sich ihre Anzahl auf rund 80.000 in 2018. Im selben Zeitraum nahm die Anzahl der Staatsangehörigen aus anderen EU-Staaten von 259.000 auf 327.000 zu.
Die starke Zuwanderung aus dem Ausland der letzten Jahre spiegelt sich in dem steigenden Anteil der Menschen mit einer eigenen oder familiären Zuwanderungsgeschichte in Niedersachsen wider. Ihr Anteil lag 2018 bei 22,1 Prozent. Zum Vergleich: in 2011 waren es ̶ bei einer leicht abweichenden statistischen Definition ̶ 16,3 Prozent.
Der Bericht „Migration und Teilhabe in Niedersachsen - Integrationsmonitoring 2019“ ist auf den Internetseiten des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung abrufbar (https://www.ms.niedersachsen.de/startseite/integration/migration_und_integration/monitoring/integrationsmonitoring-91266.html).
Angaben zu allen Bundesländern bietet das „Integrationsmonitoring der Länder“ unter http://www.integrationsmonitoring-laender.de
Hintergrund:
Der Monitoringbericht wird vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung gemeinsam mit dem Landesamt für Statistik Niedersachsen erstellt. In 2018 wurde der Bericht auf ein neues digitales und jährliches Format umgestellt, sodass die Datenaktualität deutlich verbessert werden konnte.
Artikel-Informationen
erstellt am:
30.04.2020
Ansprechpartner/in:
Justina Lethen