Redebeitrag zum Entschließungsantrag - 19/4584 (TOP 33): „Kinderschutz an erster Stelle! Von der Kinderschutzstrategie zum niedersächsischen Landeskinderschutzgesetz“
- Es gilt das gesprochene Wort -
Laut aktuellen Zahlen des Bundeskriminalamtes sind 2023 insgesamt 17.168 Kinder unter 14 Jahren als Opfer sexuellen Missbrauchs polizeilich bekannt geworden.
Weitere 1.211 waren Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren.
Diese Taten sind abscheulich!
Die Dunkelziffer sexueller Gewalttaten wird vermutlich noch um ein Vielfaches höher liegen.
Damit nicht genug.
Die Zahlen häuslicher Gewalt sind im vergangenen Jahr erneut um 6,5 % gestiegen.
Allein die Zeugenschaft von partnerschaftlicher Gewalt hat massive Auswirkungen auf die Entwicklung eines Kindes, ganz zu schweigen von der Gewalterfahrung, die ein Kind durch einen nahen Familienangehörigen selbst ertragen muss.
Wir dürfen nicht nachlassen darin, wirksame Strategien und Maßnahmen zu entwickeln,
damit diese schrecklichen und unverzeihlichen Taten besser aufgedeckt werden.
Vor diesem Hintergrund zeigt der vorliegende sehr gute Entschließungsantrag von SPD und Grünen den richtigen Weg auf!
Wir müssen mit Entschlossenheit die interdisziplinäre Zusammenarbeit weiter voranbringen,
uns miteinander an einen Tisch setzen, gemeinsam Präventionsstrategien entwickeln und uns gegenseitig aufeinander abstimmen.
Für ein gemeinsames Ziel: Unsere Kinder stärker zu machen!
Wir sind gemäß der UN-Kinderrechtskonvention dazu verpflichtet, Kinder über ihre Rechte aufzuklären und ihnen diese kindgerecht zu vermitteln!
Wir sind aufgefordert, den Kindern eine Stimme zu geben, indem wir sie beteiligen.
Wir sind dafür verantwortlich, unsere Kinder vor jeglicher Art von Gewalt zu schützen!
Mit dem Kinderschutzgesetz und der Kinderschutzstrategie greifen wir nun das auf, was in drei vorangegangenen Kommissionen mit Unterstützung vieler Expertinnen und Experten erarbeitet wurde.
Der IMAK Kinderschutz hat die Ergebnisse der Präventionskommission, der Lüdge-Kommission und der Enquete-Kommission ressortübergreifend bewertet.
Mit dem Ergebnis bereiten wir den Kindern ein Fundament, damit sie gestärkt und unbeschwert ins Leben gehen können!
Wir sind fest dazu entschlossen zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen,
um Gewaltstraftaten an Kindern und Jugendlichen noch besser aufzuklären, gerade auch medizinisch und juristisch!
Wir wollen eine Grundlage dafür schaffen, Fachkräfte, Ärztinnen und Ärzte sowie Ehrenamtliche, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, mehr für den Kinderschutz zu sensibilisieren!
Wir verfolgen innovative Ansätze um Unterstützung von allen Seiten der Gesellschaft und aus der Wirtschaft für unsere Kinder zu ermöglichen.
Das Kinderschutzgesetz wird dabei unterstützen, bewährte Strukturen zu sichern und weiter auszubauen.
Lassen Sie uns alle gemeinsam ein Zeichen setzen und den Kinderschutz in Niedersachsen auf eine neue Ebene bringen! Zum Wohle unserer Kinder!
Vielen Dank!
Artikel-Informationen
erstellt am:
19.06.2024
Ansprechpartner/in:
Sebastian Schumacher