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„Gender Pension Gap 2023: Frauen erhalten durchschnittlich 27,1 Prozent weniger Alterseinkünfte als Männer

Arbeits- und Gleichstellungsminister Dr. Philippi: „Nur wenn Frauen im Berufsleben gerecht bezahlt werden und Care-Arbeit fair aufgeteilt wird, können sie im Alter finanziell unabhängig sein und eine angemessene Rente erhalten.“

Die aktuellen Erhebungen des Statistischen Bundesamtes verdeutlichen eine unerfreuliche Realität: Frauen sind auch im Alter finanziell benachteiligt im Vergleich zu Männern.

Die durchschnittlichen Alterseinkünfte von Frauen über 65 Jahren belaufen sich auf 18.700 Euro brutto pro Jahr, während Männer in derselben Altersgruppe durchschnittlich 25.600 Euro brutto verdienen. Diese Zahlen spiegeln einen geschlechtsspezifischen Unterschied von 27,1 % wider, der als Gender Pension Gap bekannt ist. Zudem ist alarmierend festzustellen, dass 20,8 % der älteren Frauen als armutsgefährdet gelten, verglichen mit 15,9 % der Männer derselben Altersgruppe.

Arbeits- und Gleichstellungsminister Dr. Andreas Philippi: „Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind keine Überraschung und zeigen noch mal deutlich, dass sich die Lohnlücke in der Rente vieler Frauen niederschlägt, die auch häufiger von Altersarmut betroffen sind. Der Schlüssel zur Überwindung der Ungleichheit liegt auch in der Überwindung der Entgeltlücke. Nur wenn Frauen im Berufsleben gerecht bezahlt werden und Care-Arbeit fair aufgeteilt wird, können sie im Alter finanziell unabhängig sein und eine angemessene Rente erhalten.“

Diese Diskrepanz in den Alterseinkünften hat vielfältige Ursachen. Frauen sammeln im Laufe ihres Erwerbslebens oft geringere Rentenansprüche aufgrund von Beschäftigung in schlechter entlohnten Branchen, Teilzeitarbeit, längeren Erwerbsunterbrechungen für Care-Arbeit und einer niedrigeren Präsenz in Führungspositionen.

Arbeits- und Gleichstellungsminister Philippi betonte in diesem Zusammenhang: „Der Lohn dafür, dass Frauen häufiger in Teilzeit arbeiten, um Familie, Pflege und Beruf unter einen Hut zu bekommen, darf nicht die Armut im Alter sein. Viel zu häufig liegt die Care-Arbeit zum Großteil bei den Frauen. Hier brauchen wir gute Lösungen von Seiten der Wirtschaft, Unternehmen, Arbeitgebenden und ein Umdenken in der Gesellschaft, damit Frauen ihre Potenziale auf dem Arbeitsmarkt einbringen und voll ausschöpfen können. Angesichts des aktuellen Fach- und Arbeitskräftemangels ist das nicht nur ökonomisch sinnvoll, sondern auch für gut ausgebildete Frauen nur gerecht.“

Hintergrund:

Die Pressemitteilung bezieht sich auf die am 24.04. veröffentlichten Zahlen (Nr. N016) Statistisches Bundesamt (DESTATIS). Weitere Informationen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
25.04.2024

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