Beratungs- und Gewaltschutzzentrum in Verden eröffnet – Staatssekretärin Dr. Arbogast würdigt Engagement gegen häusliche Gewalt
Die Staatssekretärin im Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, Dr. Christine Arbogast, hat am späten Vormittag an der Eröffnung des neuen Beratungs- und Gewaltschutzzentrums in Verden teilgenommen. Nach etwa einem Jahr Bauzeit erfolgte heute im Beisein kommunaler Vertretungen sowie zahlreicher Unterstützerinnen und Unterstützer die feierliche Schlüsselübergabe. Künftig sollen hier
11 von Gewalt betroffene Frauen und ihre Kinder Schutz finden. Die Einrichtung hebt sich insbesondere durch ihr „offenes Konzept“ hervor, das einerseits die Sicherheit der Frauen und ihrer Kinder durch einen direkten Draht zur Polizei gewährleistet, anderseits die Bewohnerinnen nicht aus ihrem bisherigen sozialen Umfeld drängt.
„Nach Burgdorf und Gifhorn haben wir ein weiteres Schutzhaus, dessen Anschrift öffentlich bekannt sein darf“, betonte Staatssekretärin Dr. Arbogast in ihrer Begrüßungsrede. „Offene Adressen sollen uns allen einmal mehr bewusst machen, dass Frauen und ihre Kinder, die von Gewalt betroffen sind, nicht länger am Rande der Gesellschaft leben sollen, sondern mittendrin. Denn sie sind diejenigen, denen Unrecht getan wurde.“
Träger der Einrichtung ist der Verein „Frauenhaus Verden – Frauen helfen Frauen e.V.“. Rund 2,2 Millionen Euro stellt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) im Rahmen des Bundesinvestitionsprogramms „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“ zur Verfügung. Das Land unterstützte mit einer finanziellen Förderung in Höhe von 200.000 Euro. Weitere ca. 1,2 Millionen Euro werden zu ungefähr gleichen Teilen durch den Verein selbst sowie den Landkreis Verden finanziert.
„Wir sind heute stolz, alle Hürden überwunden zu haben und das Beratungs- und Gewaltschutzzentrum eröffnen zu können. Es ist ein Ort, der Schutz bietet, Hoffnung macht und Zukunft schafft. Ein Haus, das nicht nur aus Beton und Ziegeln gebaut ist, sondern aus Visionen, Engagement und mit viel Herz“, erklärten Marta Huhnholt, 2. Vorsitzende des Trägervereins und die geschäftsführende Leiterin Ulla Schobert bei der Eröffnung.
Für die derzeitigen Bewohnerinnen des Frauenhauses beginne nun eine neue Ära. Sie sähen dem Umzug gespannt entgegen und freuten sich über ihr zukünftig eigenes Reich und die Möglichkeit, ihre familiären und freundschaftlichen Kontakte besser pflegen zu können.
„Die Entscheidung für den Bau dieses neuen Hauses ist ein starkes Signal“, so Dr. Arbogast weiter. „Es zeigt, dass unsere Gesellschaft Gewalt gegen Frauen nicht toleriert und dass wir uns aktiv für ihre Sicherheit einsetzen. Wir setzen damit ein Zeichen gegen häusliche Gewalt und für Solidarität.“
Hintergrund:
Der Schutz von Gewaltopfern hat hohe Priorität in Niedersachsen. Als erstes Bundesland hat Niedersachsen bereits 2001 einen Landesaktionsplan gegen Gewalt an Frauen vorgelegt. In den Folgejahren wurde ressortübergreifend ein Netz von Beratungs- und Unterstützungsangeboten entwickelt. Mit dem aktuell vorliegenden Landesaktionsplan IV wurde unter Federführung des Sozialministeriums eine Gesamtstrategie zur Umsetzung der Istanbul-Konvention (IK) entwickelt.
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erstellt am:
09.05.2025
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