Arbeitsmarktberatung für Zugewanderte: Land startet Förderaufruf für neue „Start Guides“-Projekte
Um die Erwerbsintegration von Zugewanderten weiterhin zu unterstützen, startet das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung einen Förderaufruf für neue „Start Guides“-Projekte. Bis zum 31. Juli 2025 können sich Organisationen aus der regionalen Bildungs- und Arbeitsmarkt-Sozialarbeit um finanzielle Zuschüsse bewerben. Der Aufruf richtet sich an Projekte mit einer Laufzeit von frühestens Dezember 2025 bis längstens September 2027. Insgesamt 3 Millionen Euro an Landesmitteln werden hierfür bereitgestellt. Projektvorschläge können bei der Investitions- und Förderbank Niedersachsen (NBank) eingereicht werden.
Seit Januar 2021 beraten und unterstützen sogenannte „Start Guides“ niedersachsenweit in allen Regionen des Landes Zugwanderte nach ihren individuellen Voraussetzungen zu ihren beruflichen Möglichkeiten und führen sie mit beschäftigungsinteressierten Unternehmen zusammen. Außerdem begleiten die „Start Guides“ Zugwanderte und ihre Anstellungsbetriebe bei der Integration am Arbeitsplatz, beispielsweise durch Moderation der gegenseitigen Erwartungen, bei Kontakten mit Behörden und Berufsschulen, der bedarfsweisen Organisation von Stützunterricht oder der Suche nach weitergehenden berufsbegleitenden Qualifizierungen.
„Ich freue mich, dass wir unsere wichtigen ‚Start Guides‘-Projekte finanziell weiter fördern können“, so Niedersachsens Arbeitsminister Dr. Andreas Philippi. „Sie haben in den letzten vier Jahren mehrere zehntausend Arbeitsmarktberatungen für Zuwanderinnen und Zuwanderer sowie Betriebe erbracht und gut 3.000 Vermittlungen in Arbeit, Ausbildung, Berufspraktika und berufsvorbereitende Qualifizierungen begleitet. Dieses Leistungsangebot wollen wir Zugwanderten und Unternehmen in Niedersachsen auch in Zukunft erhalten. Denn jede Arbeitsmarktintegration ist ein komplexer Einzelfall, um für Menschen, denen unsere Institutionen, Verwaltungsgänge und kulturellen Gepflogenheiten fremd sind, Berufswege aufzuzeigen. Das erfolgreiche ‚Matching‘ einer Erwerbsperson mit einem konkreten Arbeitsplatz ist dann oft auch das Ergebnis einer zuverlässigen persönlichen Begleitung.“
Neben der Förderung neuer regionaler „Start Guides“-Projekte ist im Rahmen des aktuellen Förderaufrufs erneut die Förderung eines zentralen „Start Guides“-Koordinierungsprojektes vorgesehen. Es unterstützt die regionalen „Start Guides“ durch aktuelle Fachinformationen und Fortbildungsangebote zu Rechtsgrundlagen, Förderung und Praxis der Arbeitsmarktintegration, organisiert die Vernetzung und ermöglicht den Fachaustausch.
Einzelheiten dazu können dem anliegenden Förderaufruf entnommen werden.
Hintergrund:
In den letzten Jahren hat die starke Zuwanderung nach Deutschland weiter angehalten. Trotz eines gewissen Rückgangs der Fluchtzuwanderung war die Zahl der Asylerstanträge in Niedersachsen im vergangenen Jahr 2024 mit rund 23.500 die zweithöchste seit 2016. Derzeit halten sich rund 310.000 Personen mit Fluchthintergrund in Niedersachsen auf. Auch die Bildungs- und Erwerbsmigration aus Staaten außerhalb der Europäischen Union (EU) hat im vergangenen Jahr um mehrere tausend Personen weiter zugelegt.
Im Rahmen der „Fachkräfteinitiative Niedersachsen“ und des Bündnisses „Niedersachsen packt an“ setzt sich die Landesregierung dafür ein, dass internationale Zuwanderinnen und Zuwanderer auf dem Arbeitsmarkt in Niedersachsen gut Fuß fassen können. Die Unternehmen in Niedersachsen sollen leichter die Chance nutzen können, Fach- und Nachwuchskräfte sowohl aus dem Kreis der schon hier lebenden Zuwanderinnen und Zuwanderer mit und ohne Fluchthintergrund als auch aus neuen Zuwanderungsgruppen aus europäischen und außereuropäischen Herkunftsstaaten anzuwerben.
Ausführliche Informationen zum aktuellen „Start Guides“-Förderaufruf sowie zur Antragsstellung erhalten interessierte Organisationen bei der NBank unter www.nbank.de.
Artikel-Informationen
erstellt am:
15.05.2025
Ansprechpartner/in:
Pressestelle