Aegidius-Haus Hannover: Erweiterung der Pflegeangebote und finanzielle Unterstützung des Landes sollen Weiterbetrieb auf neuer Grundlage sichern
Die gemeinsamen Bemühungen der Stiftung Hannoversche Kinderheilanstalt, des Landes Niedersachsen sowie der niedersächsischen Kranken- und Pflegekassen zum Erhalt der Kurzzeitpflege für schwerstkranke Kinder und Jugendliche am Aegidius-Haus sind einen wichtigen Schritt weitergekommen.
Wie das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung mitteilt, hat der Träger des Aegidius-Hauses – die Stiftung Hannoversche Kinderheilanstalt – verbindlich erklärt, bis zum 30.4.2025 ein neues inhaltliches Konzept vorzulegen, welches das bestehende Angebot der Kurzzeitpflege mit Plätzen für Intensivdauerpflege für Kinder und Jugendliche mit schweren Behinderungen oder Erkrankungen kombinieren soll. Durch diese Erweiterung soll perspektivisch ein wirtschaftliches Arbeiten der Einrichtung erreicht werden. Das Ministerium ist bereit, das Aegidius-Haus in der Übergangsphase finanziell zu unterstützen.
„Uns ist bewusst, welche Bedeutung das Aegidius-Haus für die Familien hat, die es in den letzten Jahren genutzt haben. Sie erfahren an den Tagen, an denen ihre Kinder dort untergebracht sind, eine konkrete Entlastung und echte Fürsorge. Die Kinder und jungen Erwachsenen, die aufgenommen werden, fühlen sich im Aegidius-Haus gut aufgehoben. Deshalb hat das Land Niedersachsen dieses Angebot in den vergangenen 10 Jahren auch mit drei Millionen Euro gefördert“, sagt Niedersachsens Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi. Gleichwohl sei es in diesem langen Zeitraum nicht gelungen, mit dem bisherigen Ansatz ein selbsttragendes wirtschaftliches Angebot zu etablieren. Die 10-jährige Modellphase habe gezeigt, dass eine solitäre Kurzzeitpflege in dieser Form finanziell nicht tragfähig ist. Philippi: „Alle Beteiligten sind sich einig, dass es für die Erreichung einer ausreichenden Auslastung und einer gesicherten Finanzierung der Einrichtung einer konzeptionellen Weiterentwicklung bedarf. Dazu haben wir mit der Stiftung und den Kassen schon seit geraumer Zeit intensive und konstruktive Gespräche geführt. Ich bin zuversichtlich, dass es auf Grundlage der heutigen Absichtserklärung gelingt, im Aegidius-Haus Bewährtes zu bewahren und Neues zu schaffen.
Ziel ist, das wichtige Angebot zu sichern, zu erweitern und das Aegidius-Haus gleichzeitig in ein wirtschaftliches Fahrwasser zu bringen.“
Stephen Struwe-Ramoth, Vorstand Hannoversche Kinderheilanstalt:
„Die Sicherstellung des Erhalts des Aegidius-Hauses ist für die Stiftung Hannoversche Kinderheilanstalt von großer Bedeutung, um den Familien und betreuenden Eltern weiterhin die nötige Entlastung und Unterstützung zu bieten.
Mit einem Betrag von über 4 Millionen Euro in den letzten 10 Jahren haben wir einen nachhaltigen Beitrag geleistet, dieses wichtige Angebot zu bewahren und den Eltern die Möglichkeit zu geben, ihren Alltag mit mehr Stabilität und weniger Sorgen zu gestalten.
Es ist unser Ziel, den langfristigen Erhalt zu sichern und somit einen wichtigen Teil zur Unterstützung der Familien in unserer Gesellschaft beizutragen.
Langfristige Perspektiven schaffen wir nur, indem wir alle gemeinsam an einer Lösung arbeiten.
Uns ist bewusst, dass diese Lösungen bei all den Herausforderungen nicht einfach zu finden sind. Wir setzen als gemeinsamen Kraftakt alles daran, ein zukunftsfähiges Konzept zu entwickeln und alle Möglichkeiten zu durchdenken, um einen Erhalt sicherzustellen.“
Dr. Jürgen Peter, Vorstandsvorsitzender der AOK Niedersachsen:
„Die niedersächsischen Kranken- und Pflegekassen sehen es weiter als primäres Ziel an, ein geeignetes Versorgungsangebot für Kinder und junge Menschen am Aegidius-Haus zu erhalten. In diesem Zusammenhang beteiligen wir uns an Gesprächen zu einem zukunftsfähigen wirtschaftlichen Konzept. Die nächsten Gespräche werden im Januar fortgeführt.“
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erstellt am:
17.12.2024