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Ministerin Carola Reimann: Wir dürfen in den Bemühungen für einen hohen Impfschutz nicht nachlassen

Die Akzeptanz für Impfungen ist hoch, doch viele vergessen die Auffrischung – Europäische Impfwoche endet am Sonntag


Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Carola Reimann ruft dazu auf, in den Bemühungen für einen hohen Impfschutz nicht nachzulassen. Zum Abschluss der Europäischen Impfwoche, die noch bis Sonntag andauert, erklärt sie: „Wir dürfen uns nicht auf unseren Erfolgen ausruhen, sondern müssen weiterhin dafür sorgen, dass die Impfangebote alle Menschen in unserem Land zuverlässig erreichen.“ Bei den Standardimpfungen werden zwar seit Jahren hohe Durchimpfungen von über 90 % aus den Landkreisen und kreisfreien Städten berichtet, die Impfquoten sind allerdings z.T. leicht rückläufig. „Im Großen und Ganzen können wir stolz auf unsere hohen Impfquoten in Niedersachsen sein, auch wenn wir noch nicht ganz am Ziel sind“, lautet die Bilanz von Gesundheitsministerin Carola Reimann: „Der gute Impfschutz gegen Masern hat beispielsweise dazu geführt, dass wir seit 2003 in Niedersachsen keinen größeren Masernausbruch mehr hatten.“ Nicht nur die Impfung von Kindern müsse im Fokus stehen, auch bei Erwachsenen sei die Erhaltung des Impfschutzes wichtig – niedrigschwellige Angebote seien dafür erforderlich.

In Niedersachsen, wie in den anderen Bundesländern, wird der Impfstatus von Kindern bei der Schuleingangsuntersuchung anhand der vorgelegten Impfpässe erhoben. Ein leicht abnehmender Trend ist bei der Durchimpfung mit den Standardimpfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Haemophilus influenzae Typ b (HIB) und Kinderlähmung zu erkennen, z.B. für Tetanus von 96,2 % im Jahr 2014 auf 94,4 % in 2017. Auch für die zweite Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln ist im Gegensatz zur ersten Impfung gegen diese Krankheiten eine leicht abnehmende Tendenz zu beobachten. Im Jahr 2014 waren noch 94,2 % der Kinder mindestens zweimal gegen Masern geimpft, in 2017 nur noch 93,4 %. Die Bundesrepublik Deutschland strebt, wie die gesamte europäische Region der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Unterbrechung der einheimischen Masern-Übertragung an (Masern-Elimination) - dafür müssten mindestens 95 % der Kinder wenigstens zwei Masernimpfungen erhalten.

„Die hohe Akzeptanz für Impfungen erkennt man daran, dass ein großer Anteil der Kinder eine erste Masern-Mumps-Röteln-Impfung erhalten hat. Wichtig ist, dass allen Menschen die große Bedeutung der Vervollständigung der Impfzyklen noch bewusster wird. Dazu sind Information und Aufklärung sehr wichtig!“, sagt Dr. Matthias Pulz, Leiter des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes. Dies gelte vor allem auch für Menschen, die neu nach Deutschland kommen. Ihnen müsse vermittelt werden, dass empfohlene Impfungen hier kostenfrei angeboten werden.

Auf Landesebene gibt es in Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Landesgesundheitsamt zahlreiche Aktivitäten, um die Durchimpfung zu verbessern.

Im Niedersächsischen Impfforum, in dem unter anderem Ärzteverbände, Krankenkassen, Ministerien und der Öffentliche Gesundheitsdienst vertreten sind, werden Probleme bei der praktischen Umsetzung von Impfempfehlungen diskutiert und Lösungen erarbeitet. Damit Menschen im Arbeitsumfeld geimpft werden können, haben das Gesundheitsministerium und das Landesgesundheitsamt in dieser Woche Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern der Betriebsmedizin und der Gesetzlichen Krankenversicherung aufgenommen. Dabei sollen Möglichkeiten erörtert werden, wie vor dem Hintergrund neuer gesetzlicher Rahmenbedingungen Standardimpfungen zukünftig auch durch Betriebsärztinnen und -ärzte angeboten werden können. Gesundheitsministerin Carola Reimann: „Wir müssen in vielen Bereichen Impfungen niederschwellig anbieten, denn häufig werden Impfungen einfach nur vergessen.“

In Fortbildungsveranstaltungen des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes für die Ärzteschaft und das medizinische Fachpersonal zum Thema Impfen werden die Grundlagen für die sachgerechte Durchführung von Impfungen vermittelt. Für die Bevölkerung gibt es ein breites Informationsangebot auf den Seiten des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes inklusive des jährlichen Impfreports auf der Grundlage der o.g. Schuleingangsuntersuchungen: www.nlga.niedersachsen.de

Schmuckgrafik (zum Artikel: Pressemitteilungen) Bildrechte: LGLN

Artikel-Informationen

erstellt am:
27.04.2018

Ansprechpartner/in:
Uwe Hildebrandt

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