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Kinderschutzkongress und Informationskampagne für einen starken Kinderschutz

Kinder- und Jugendministerin Carola Reimann: „Für die Landesregierung hat
der Schutz von Kindern oberste Priorität. Für einen starken Kinderschutz braucht
es eine aktive Auseinandersetzung mit aktuellen Herausforderungen und eine permanente öffentliche Wahrnehmung.“

„Wissen schützt“ - unter diesem Motto kommen heute auf dem Kinderschutzkongress in Hannover mehr als 200 Fachkräfte aus der Kinder- und Jugendhilfe Niedersachsens zusammen. Für Kinder- und Jugendministerin Carola Reimann steht im Kinderschutz angesichts der aktuellen Missbrauchsfälle in Lüdge vieles auf dem Prüfstand: „Für die Landesregierung hat der Schutz von Kindern und die Bekämpfung von Kindesmissbrauch oberste Priorität“, so die Ministerin. „Für einen starken Kinderschutz braucht es die aktive Auseinandersetzung mit aktuellen Herausforderungen, aber auch die konstruktive Diskussion und Betrachtung von Arbeitsstrukturen, Verfahrensabläufen, Kommunikationswegen und Schnittstellen zwischen den verantwortlichen Systemen. Dafür bieten wir mit dem Kongress eine fachliche Plattform.“

Der Deutsche Kinderschutzbund, Landesverband Niedersachsen, richtet den Kinderschutzkongress gemeinsam mit dem Niedersächsischen Sozialministerium aus. Ziel des Kongresses sei es, den Fachkräften sowohl einen Raum für Austausch und Reflexion zu bieten als auch fachliches Wissen zu vermitteln, betont Johannes Schmidt, Vorsitzender des Kinderschutzbundes in Niedersachsen: „Umfassende fachliche Kenntnisse zu allen Fragen des Kinderschutzes sind unerlässlich. Denn der Schutz der Kinder funktioniert nur mit detailliertem Wissen über Ursachsen von Gefährdungen und über kindeswohlgefährdende Strukturen in unserer Gesellschaft. Ich bin überzeugt davon, dass Wissen nicht nur schützt. Es kann auch die innere Haltung zum Schutze unserer Kinder authentisch zum Ausdruck bringen. Professionalität und Empathie sind die persönlichen Stärken glaubwürdigen und handelnden Kinderschutzes.“

Neben dem Kinderschutz im europäischen Vergleich sind der Datenschutz, die Prävention von sexualisierter Gewalt, Kinderschutz im Kontext hochstrittiger Elternschaft, Kinder suchterkrankter Eltern sowie die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen im Kinderschutz aktuelle Themen der fachlichen Diskussion.

Informationsoffensive für einen starken Kinderschutz
In dieser Woche startet das Land eine Informations- und Sensibilisierungsoffensive im Kinderschutz. „Kinderschutz muss in der öffentlichen Wahrnehmung permanent präsent sein. Daher gehen wir jetzt verstärkt mit unterschiedlichen Maßnahmen unter dem Motto „Kinderschutz geht alle an!“ in die Öffentlichkeit“, betont Dr. Carola Reimann.

So wurden am Morgen des Kinderschutzkongresses an mehreren Bahnhofsvorplätzen in Niedersachsen die dort abgestellten Fahrräder mit Sattelschonern mit dem Aufdruck „Kinderschutz geht alle an!“ bezogen. „Ich freue mich sehr, dass sich an dieser Aktion alle niedersächsischen Kinderschutz-Zentren in den Städten Hannover, Lüneburg/Stade, Osnabrück und Oldenburg beteiligt haben. Kinderschutz braucht gesteigerte Aufmerksamkeiten, hohes Engagement und tragfähige Kooperationen“, so die Einschätzung von Ministerin Reimann.

Das Land setzt hierbei auf:

· Sensibilisierung

Infokarten für Kinder und Erwachsene sollen Betroffene besser auf Beratungsmöglichkeiten hinweisen. Das Kinderschutzportal www.kinderschutz-niedersachsen.de wurde überarbeitet, so dass Betroffene direkter zu den Unterstützungsangeboten gelangen. Mit Aktionen, wie den Fahrradsattelbezügen, soll der Kinderschutz im öffentlichen Raum sichtbar platziert werden.

· Fortbildung

Fortbildungsangebote, gerade im Bereich zum Schutz vor sexualisierter Gewalt, werden ausgeweitet. Der Deutsche Kinderschutzbund, Landesverband Niedersachsen, und der Niedersächsische Landesjugendring erarbeiten ein Konzept für die ehrenamtliche Jugendverbandsarbeit. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Kinderschutz-Zentren führt ein berufsbegleitendes Weiterbildungsangebot „Sexuelle Gewalt gegen Kinder“ durch. Weitere Fortbildungsmaßnahmen befinden sich in Vorbereitung.

· Ressortübergreifende Abstimmung

Das Sozialministerium initiiert eine ressortübergreifende Abstimmung mit dem Innen-, Justiz-, Kultus- sowie Wissenschafts- und Kulturministerium. So sollen die Zusammenarbeit an den Schnittstellen geklärt sowie eine Abstimmung zu den jeweiligen Ressorttätigkeiten beim Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt herbeigeführt werden.

Niedersachsen zählt auf dem Gebiet des Kinderschutzes und der Missbrauchsprävention zu den Vorreitern. So hat im letzten Jahr Sozialministerin Carola Reimann zwei neue Kinderschutzzentren eröffnet, so dass es nun vier Kinderschutzzentren in Niedersachsen gibt: in Hannover, Oldenburg, Osnabrück sowie in Lüneburg/Stade. Zudem gibt es 22 Beratungsstellen im Bereich Gewalt gegen Kinder, 43 Gewaltberatungsstellen für Mädchen und Frauen sowie eine Kinderschutzambulanz an der MHH, Notrufe, Beratungsstellen gegen sexuellen Missbrauch und Beratungsstellen gegen häusliche Gewalt.

Servicehinweis:

Aktuelle Informationen zum Kinderschutz, Arbeitshilfen, Informationsmaterialien, Veranstaltungshinweise sind im Internetportal www.kinderschutz-niedersachsen.de nachzulesen.


Presseinformationen

Artikel-Informationen

erstellt am:
11.06.2019

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