Gesundheitsministerkonferenz fordert Abbau von Diskriminierung in der Blutspende
Nach der aktuellen Rechtslage dürfen homosexuelle Männer ebenso wie transgeschlechtliche Menschen erst zwölf Monate nach dem letzten Sexualverkehr Blut spenden. Die Ministerinnen und Minister bzw. Senatorinnen und Senatoren für Gesundheit der Länder haben im Rahmen ihrer virtuellen Konferenz heute einen von Niedersachsen eingebrachten Beschluss gefasst, um diese bestehende Diskriminierung künftig abzubauen.
Hierzu sagt Staatssekretär Heiger Scholz: „Homosexualität ist keine Krankheit und die derzeitige Regelung, ist diskriminierend und nicht hinnehmbar. Viele andere europäische Länder halten, ebenso wie wir, vier Monate für ausreichend.“
Auf den Vorschlag Niedersachsens bitten die Konferenzteilnehmerinnen und –teilnehmer das Bundesministerium für Gesundheit und die Bundesärztekammer unter Berücksichtigung der Erfahrung in anderen EU-Mitgliedstaaten, die Regelungen der Richtlinie nochmals zu überprüfen, inwieweit diese diskriminierungsfrei im Hinblick auf das Risikoverhalten der potentiellen Spenderinnen und Spender weiter zu differenzieren sind. Im Fokus stehe dabei die zeitliche Rückstellung von zwölf Monaten für MSM und andere Personengruppen.
30.09.20
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Stefanie Geisler