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Beratungsstellen im Bereich Gewalt gegen Kinder und Jugendliche

Seit 1991 fördert das Land Niedersachsen Beratungsstellen im Bereich Gewalt gegen Kinder und Jugendliche, um Betroffene und ihre Angehörigen zu unterstützen. Grundlage dafür ist die aktuelle Richtlinie, die zum 01.01.2019 in Kraft getreten ist. Danach werden Landesmittel für Personal und Ausstattung an Institutionen vergeben, die gewährleisten, dass sie

  • die Lebenslagen, Interessen und Bedürfnisse der Mädchen und Jungen in den Mittelpunkt stellen
  • die Opfer- und Täterberatung nicht von derselben Person durchführen und Fachkräfte beiderlei Geschlechts zur Verfügung stehen
  • die Anonymität der Ratsuchenden wahren
  • neben der sozialpädagogischen Beratung und Vermittlung weiterführender Angebote auch präventive Arbeit leisten
  • mindestens eine halbe Stelle mit einer hauptamtlichen akademischen Fachkraft mit sozialpädagogischer, pädagogischer oder psychologischer Ausbildung oder einem vergleichbaren Studienabschluss besetzen
  • keine Förderung nach einer anderen Richtlinie des Landes erhalten.

Zusätzlich werden die Beratungsstellen verpflichtet, sich in Absprache mit den örtlichen Jugendhilfeträgern mit anderen Institutionen vor Ort zu vernetzen, ihr Personal kontinuierlich fortzubilden sowie die Beratungsqualität zu sichern und auszubauen.

Die mit Landesmitteln geförderten Beratungsstellen im Bereich Gewalt gegen Kinder und Jugendliche leisten durch Einzelfallberatung und Präventionsarbeit einen wichtigen Beitrag zum Schutz von Kindern vor sexuellem Missbrauch, Misshandlung und Vernachlässigung. Über die mittlerweile 22 tätigen Einrichtungen haben sich landesweit sehr anerkannte, spezialisierte Anlaufstellen entwickelt. Sie bieten Krisenintervention und Beratung für Betroffene und deren Eltern an und führen auch Projektarbeit, Online-Beratungen sowie Fortbildungen und Fachberatungen für Fachkräfte durch. Neben der Beratungsarbeit bei Betroffenen organisieren die Beratungsstellen auch stark nachgefragte Elternabende, Informationsveranstaltungen sowie mehrtägige Projekte zu den Themen Gewalt, sexuelle Grenzverletzungen, (Cyber)Mobbing etc.

Die mit Landesförderung aufgebauten Beratungsstrukturen im Bereich Gewalt gegen Kinder und Jugendliche bilden einen zentralen Baustein der Landesaktivitäten im Kinderschutz. Die Beratungsstellen passen ihre Beratungs- und Präventionsangebote flexibel an örtliche Bedarfe an und reagieren kurzfristig auf gesellschaftliche Veränderungen. Allein durch die Entwicklung im Bereich der Neuen Medien sind in den letzten Jahren neue Gefahren für Kinder und Jugendliche, wie z.B. durch Cybermobbing und sexuelle Gewalt im Internet, entstanden. Gewalt in der Familie sowie psychische Erkrankungen der Eltern sind darüber hinaus Dauerthemen, bei denen betroffene Kinder und Jugendliche auch künftig zeitnah und möglichst in regionaler Nähe Beratungsangebote benötigen.

Aktuelle Informationen und die Kontaktdaten der Beratungsstellen sind unter www.kinderschutz-niedersachsen.de zu finden.

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