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Niedersächsischer Gesundheitspreis 2019 verliehen

Sozialministerin Carola Reimann: „Mit dem Gesundheitspreis zeichnen wir Beispiele guter Praxis aus, die zum Nachahmen anregen und die Entwicklung kreativer Ideen und Produkte im Gesundheitswesen fördern“


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Gruppenbild der Gewinnerinnen und Gewinner des Niedersächsischen Gesundheitspreises 2019

Wie sehen gesunde Lebensräume aus? Wie bleiben Beschäftigte des Gesundheitswesens lange gesund und im Beruf? Welche digitalen Verfahren und Maßnahmen können die Gesundheitsversorgung unterstützen? Zentrale Fragen und Herausforderungen, wenn es um eine gute gesundheitliche Versorgung in Niedersachen geht. Sozial- und Gesundheitsministerin Carola Reimann zeigte sich auf der Preisverleihung am 16. Dezember im Alten Rathaus Hannover begeistert über innovative Ideen und die Ideenvielfalt der eingereichten und ausgezeichneten Projekte.

Der mit insgesamt 15.000 Euro dotierte Preis wird gemeinsam vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, von der AOK Niedersachsen, der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen und der Apothekerkammer Niedersachsen vergeben. Koordiniert wird der Preis von der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen.

Ausgezeichnet wurden erfolgversprechende Ansätze für eine gute Gesundheitsversorgung und Gesundheitsförderung in Niedersachsen in drei Preiskategorien.

In der Kategorie „Gesunde Lebensräume – Mitdenken und Mitgestalten“ übergab Jan Seeger, Mitglied des Vorstandes der AOK – Die Gesundheitskasse für Niedersachsen, an den Niedersächsischen Turner-Bund für das Projekt „3000 Schritte“ den Preis: „Die Erhaltung der Mobilität und der sozialen Teilhabe ist gerade für ältere Menschen eine große Herausforderung. Das Projekt „3000 Schritte“ ermutigt sie mit begleiteten Spaziergängen, in ihrem Stadtteil alltägliche Wege zu gehen und dabei Gemeinschaft zu erleben. Dieses Projekt ist beispielhaft und zeigt, wie wohnortnahe Gesundheitsförderung zukunftsfähig, menschlich und bedarfsgerecht gestaltet werden kann“, erklärte Jan Seeger.

Innovative Arbeitsmodelle zeichnet die Kategorie „Arbeit(s)formen – Neue Wege für Gesundheitsberufe“ aus. Laudator Dr. Jörg Berling, stellvertretender Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen, unterstrich in seiner Laudatio, wie wichtig ein Projekt wie „Help4Work“ ist: „Das Projekt setzt direkt bei der konkreten Arbeitssituation in der ambulanten Pflege an. Es baut zahlreiche Belastungen bei Pflegekräften ab, die zum Beispiel durch die Schichtarbeit entstehen. Gerade in der ambulanten Pflege ist der für die Arbeitsqualität und das Wohlbefinden so wichtige kollegiale Austausch logistisch herausfordernd. Mit technischer Unterstützung wird systematisch an vielen Stellschrauben bei ‚Help4work‘ gedreht, um belastende Faktoren zu erkennen und anschließend abzubauen. So werden das Krisenmanagement, der Austausch im Team, die Anleitung bei neuen Aufgaben und die Pflegeplanung direkt und unkompliziert angegangen.“

Mit digitaler Unterstützung lassen sich heute viele Herausforderungen in ländlichen Regionen besser meistern. Das zeigt das Gewinnerprojekt Preiskategorie „eHealth – Distanzen intelligent überwinden“ „Ophthamed-Telenet“ ganz eindeutig, unterstrich Stefan Muhle, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung: „Telemedizinische Lösungen eröffnen die Chance, dass Menschen weiterhin einen einfachen und umfassenden Zugang zu medizinischer Expertise haben. Die Digitalisierung im Gesundheitswesen bietet hier neue Perspektiven für die medizinische Versorgung.“

Für Cathrin Burs, Präsidentin der Apothekerkammer Niedersachsen, brachte der Gesundheitspreis einen entscheidenden Vorteil mit sich: „Der Niedersächsische Gesundheitspreis motiviert viele Menschen dazu, mit kreativen Ideen und bewährten Konzepten, Impulse zur Gesundheitsversorgung und -förderung zu geben – unabhängig davon, ob es sich um Maßnahmen im privaten oder betrieblichen Umfeld handelt. Das ist toll und eine Inspiration für die tägliche Praxis, was zum Nutzen der Patienten möglich gemacht wird.


Die Gewinnerinnen und Gewinner im Detail:

Preiskategorie „Gesunde Lebensräume – Mitdenken und Mitgestalten“
Projekttitel „3.000 Schritte“
Ausgezeichnet:
Niedersächsischer Turner-Bund e.V.
Kooperation: lokale Kooperationspartnerinnen und -partner vor Ort (Vereine, Pflegeeinrichtungen, Seniorennetzwerke, Begegnungsstätten, Kirchengemeinden, etc.)

Der Niedersächsische Turner-Bund e.V. organisiert mit verschiedenen Netzwerkpartnerinnen und -partnern Bewegungsangebote für ältere Menschen. In dem Projekt „3.000 Schritte“ unternehmen ältere Menschen in Begleitung einen barrierefreien Spaziergang in ihrem Stadtteil - eine niedrigschwellige und kostenfreie Möglichkeit, sich im Alltag zu bewegen und Gemeinschaft zu erfahren. Unterstützt werden die Akteurinnen und Akteure hierbei von ehrenamtlich Engagierten. Sie werden vorab in einer speziellen Ausbildung für Bewegungsbegleiterinnen und -begleiter geschult. Das Projekt geht über ein Bewegungs- und Sportangebot hinaus. Es trägt mit seinem sozial integrativen Charakter im Stadtteil dazu bei, dass Menschen Bekanntschaften schließen und sich Organisationen vernetzen.

In Niedersachsen gibt es das Projekt bereits an 22 Standorten.

Bildhafte Eindrücke zu diesem Projekt gibt es hier https://www.youtube.com/watch?v=mRdI-3caGDg&feature=youtu.be
Mehr Informationen zu dem Projekt finden Sie auf der Internetseite des Turner-Bundes unter www.ntbwelt.de

Preiskategorie „Arbeit (s) formen – Neue Wege für Gesundheitsberufe“
Projekttitel „Help4work“
Ausgezeichnet: Caritas Emsland-Mitte Pflege GmbH

Kooperation: Living-Lab Wohnen und Pflege in der Science to Business GmbH - Hochschule Osnabrück, Caritasverband für die Diözese Osnabrück e.V.

Die Preisträgerinnen und Preisträger gehen mit dem Projekt „Help4work“ neue Wege in der ambulanten Pflege. Das Oberziel hierbei: Durch mehr Flexibilität im Arbeitsalltag sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der ambulanten Pflege entlastet werden. So können die Pflegekräfte beispielsweise im Homeoffice die Pflegeplanung vornehmen, Pflegeteams werden dezentral bzw. näher an der Familie organisiert. Darüber hinaus führt der Pflegedienst virtuelle Teambesprechungen per Videokonferenz durch und bietet den Pflegekräften ein Lifecoaching in Krisensituationen an. Durch neue Arbeitsweisen, unterstützt durch digitale Technik, untersuchen und erproben die Akteurinnen und Akteure systematisch, wie zum Beispiel Informations- und Kommunikationstechnologie die Arbeit in der ambulanten Pflege erleichtern kann. So sollen Gesundheitsrisiken minimiert, die Arbeitszufriedenheit gesteigert, schnelle Hilfe in Krisen und Konfliktsituationen angeboten und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihren Aufgaben gestärkt werden. Davon profitieren neben den Pflegekräften auch die Pflegebedürftigen.

Einen Film zu diesem Projekt gibt es hier https://www.youtube.com/watch?v=fCjUqG4gaoM&feature=youtu.be,
Mehr Informationen zu dem Projekt finden Sie auf der Internetseite des Caritas unter www.caritas-os.de

Preiskategorie „eHealth – Distanzen intelligent überwinden“
Projekttitel:
Ophthamed-Telenet: Aufbau eines augenärztlich fachübergreifenden telemedizinischen Netzwerkes zur Anbindung ländlicher Regionen am Beispiel der Insel Borkum“
Ausgezeichnet: Die Gesundheitsregion Landkreis Leer und das ZG Zentrum Gesundheit GmbH
Kooperation: Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen

‚Ab auf die Insel‘ - so das eigentliche Sprichwort. ‚Runter von der Insel‘ hieß es in der Vergangenheit für die Inselbewohnerinnen und -bewohner Borkums wenn eine Augenuntersuchung oder -behandlung anstand. Dank eines neuen Angebotes des „ZG Zentrums Gesundheit“ in Leer gehören lange Fährfahrten der Vergangenheit an, wenn Patientinnen und Patienten einen Augenarzttermin haben. Denn im Inselkrankenhaus Borkum wurde ein Zentrum für Augendiagnostik eingerichtet. Nach einer Indikation der drei hausärztlichen Praxen und des Insel-MVZ Borkum werden hier Patientinnen und Patienten mit Augenproblemen und bekannten chronischen Augenerkrankungen mit hohem technischen Standard untersucht. Speziell geschulte Medizinische Fachangestellte führen mittels augenärztlicher Diagnostikgeräte die angeordneten Untersuchungen durch und übertragen die Daten per VPN-Leitung an die Facharztpraxis am Festland. Dort befunden die Fachärztinnen und -ärzte die Ergebnisse. Dank des Angebotes ist eine fachärztliche Versorgung auf der Insel möglich und die augenärztliche Versorgungssituation hinsichtlich Früherkennung, Diagnostik, Verlaufskontrolle und Therapie wird verbessert.

Einen Film zu diesem Projekt gibt es im hier https://www.youtube.com/watch?v=c5G0YskuQZw&feature=youtu.be,
Weitere Informationen dazu finden Sie im Internet unter www.landkreis-leer.de


Fotogalerie
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Ministerin Carola Reimann begrüßte das Fachpublikum im Alten Rathaus anlässlich der Verleihung des Gesundheitspreises
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Das Trio 'Flair' sorgte für das musikalische Rahmenprogramm
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Das Trio 'Flair'
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Die Ministerin verleiht den Preis in der Kategorie 'Gesunde Lebensräume – Mitdenken und Mitgestalten' an den Niedersächsischen Turnerbund
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Die Gewinnerinnern und Gewinner vom Niedersächsischen Turnerbund in der Kategorie 'Gesunde Lebensräume – Mitdenken und Mitgestalten'
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Die Ministerin gratuliert den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Caritas Emsland-Mitte Pflege GmbH in der Kategorie Help4work
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Die Gewinnerinnen und Gewinner der Caritas Emsland-Mitte Pflege GmbH in der Kategorie Help4work
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Ministerin Reimann verleiht den Gewinnerinnen und Gewinnern den Gesundheitspreis 2019 an die Gesundheitsregion Landkreis Leer und ZG Zentrum Gesundheit in der Kategorie 'eHealth – Distanzen intelligent überwinden'
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Die Ministerin freut sich mit den Gewinnerinnen und Gewinnern der Gesundheitsregion Landkreis Leer und ZG Zentrum Gesundheit über den Preis in der Kategorie 'eHealth – Distanzen intelligent überwinden'

Den Niedersächsischen Gesundheitspreis gibt es seit 2011.

Die Preisverleihung im Kurzvideo:

 
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