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Sozialminister Philippi: „Nur gemeinsam Pflege vor Ort sicherstellen“

Landespflegekonferenz 2023 – Versorgung in Städten und Gemeinden im Fokus


Unter dem Motto "Wie kann Pflege in den Kommunen gestaltet werden?" versammeln sich am (heutigen) Donnerstag in der Akademie des Sports in Hannover 130 Verantwortliche sowie Expertinnen und Experten aus allen relevanten Bereichen der Pflege in Niedersachsen. Gemeinsam informieren sie sich in Vorträgen über aktuelle Entwicklungen und diskutieren in Workshops insbesondere die jeweiligen Rahmenbedingungen im Bereich der Pflege in den Kommunen sowie alternative Wege und Konzepte.

„Alle müssen zusammenarbeiten, damit die pflegerische Versorgung vor Ort sichergestellt ist. Allerdings muss der Bund trotz der bereits erreichten Fortschritte mit einer weiteren generationengerechten und nachhaltigen Pflegereform die Rahmenbedingungen deutlich verbessern“, erklärt Niedersachsens Sozialminister Dr. Andreas Philippi zum Auftakt der Konferenz und betont, es sei dringend notwendig im Flächenland Niedersachsen bereits bestehende Hilfsnetze zu erhalten. Gerade vor Ort in den kommunalen Unterstützungsstrukturen, bei den örtlichen Pflegeunternehmen und vor allem Hand in Hand mit den pflegenden Angehörigen stecke großes Potential, die häusliche Pflege zukunftssicher aufzustellen. „82 Prozent der Pflegebedürftigen in Niedersachsen werden in ihrer eigenen Häuslichkeit versorgt, mehr als die Hälfte von ihnen ausschließlich durch pflegende Angehörige“, so der Minister. „Ihre Arbeit ist extrem wertvoll und für die Sicherstellung der pflegerischen Versorgung unverzichtbar - und damit diese engagierten Menschen nicht ausbrennen, muss es vor Ort ausreichend entlastende Angebote geben.“

Die Möglichkeiten, pflegende Angehörige zu entlasten, sind vielfältig. Mit dem zum 1. Juli 2023 in Kraft getretenen Pflegeunterstützungs- und Entlastungsgesetz (PUEG) gibt es erste, allerdings nach Ansicht der Länder noch nicht ausreichende Schritte wie zum Beispiel die flexiblere Gewährung von Pflegeunterstützungsgeld, den erleichterten Zugang pflegender Angehöriger zu Reha-Leistungen und den ab 2025 gemeinsamer Jahresbetrag für Kurzzeit- und Verhinderungspflege.

Ein weiterer thematischer Schwerpunkt der Landespflegekonferenz bildet das neue Kapitel der Konzertierten Aktion Pflege in Niedersachsen (KAP.Ni), die in einem 10-Punkte-Plan ein umfangreiches Maßnahmenpaket in drei zentralen Bereichen entwickelt hat: die Fachkräftegewinnung; die Unterstützung von pflegenden Angehörigen und den Bürokratieabbau. Mit dieser Initiative wurde bereits 2019 eine erfolgreiche Form der Zusammenarbeit im Pflegebereich auf Landes- und kommunaler Ebene geschaffen: Künftig sollen beispielsweise deutlich mehr Helferinnen und Helfer im Rahmen der Angebote zur Unterstützung im Alltag gewonnen und das Angebot an Kurzzeitpflegeplätzen ausgeweitet werden. Zudem sind die Kommunen durch die zurückliegende Novelle des Niedersächsischen Pflegegesetzes und das vom Land finanzierte Programm Komm.Care dazu ertüchtigt worden, auf die Entwicklung der pflegerischen Versorgung vor Ort Einfluss zu nehmen – eine flächendeckende Versorgung hilft pflegenden Angehörigen, denn sie können durch das Hinzubuchen von ambulanten Leistungen entlastet werden. „Vielversprechend sind auch Ansätze, in denen der Sozialraum, die Nachbarschaft und Ehrenamtliche in die Betreuung von alten Menschen mit einbezogen werden – das muss nicht Pflege sein, sondern oft hilft schon ein Besuch sehr viel oder etwas von einem Einkauf mitzubringen“, betonte Dr. Andreas Philippi in seiner Begrüßungsrede: „Kein Mensch hat es verdient, sich einsam zu fühlen.“

Das Land unterstütze beispielsweise mit seinem Förderprogramm „Wohnen und Pflege im Alter“ entsprechende Quartierskonzepte, so der Minister; und mit dem Programm „Stärkung der ambulanten Pflege im ländlichen Raum“ würden innovative Ansätze gefördert, mit denen der Dokumentationsaufwand in Pflegediensten reduziert und die Mitarbeiterzufriedenheit erhöht werde. „Die Möglichkeiten, die die Digitalisierung bietet, müssen jetzt schnellstmöglich für die Pflege genutzt werden. Wir sind bereits an vielen Stellen auf einem guten Weg und dürfen jetzt nicht nachlassen. Die Landespflegekonferenz ist auch für die Verantwortlichen in den Kommunen eine gute Gelegenheit, um Best-Practice-Beispiele auszutauschen und erfolgsversprechende Ansätze zu identifizieren“, so Philippi.

Weitere Informationen zum Programm der Landespflegekonferenz finden Sie unter:

www.gesundheit-nds-hb.de/veranstaltungen/niedersaechsische-landespflegekonferenz-2023/

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Artikel-Informationen

erstellt am:
07.09.2023

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