Ein weiterer Baustein des Paktes für den ÖGD geht an den Start: die „Landesmaßnahme Schulungskonzept“

In den vergangenen Jahren sind die Herausforderungen im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) verstärkt deutlich geworden, u.a. durch die COVID-19-Pandemie. Für einen zukunftsfähigen ÖGD ist eine Modernisierung im größeren Stil erforderlich. Der „Pakt für den ÖGD“ beinhaltet als großes Handlungsfeld die Digitalisierung im Gesundheitswesen. Hierzu wurde bereits eine landesweit einheitliche Digitalisierungsstrategie erarbeitet.

Niedersachsen setzt den Pakt konsequent weiter um. Eine weitere wichtige Maßnahme im Rahmen des Paktes ist nun dazu gekommen.

„Der ÖGD ist eine zentrale Säule in unserem Gesundheitswesen“, sagt Minister Dr. Andreas Philippi. „Es ist gut, dass wir mit dem Pakt für den ÖGD eine der Bedeutung angemessene Stärkung vornehmen.

Die „Landesmaßnahme: Schulungskonzept“ soll dazu beitragen, die digitalen Kompetenzen der Mitarbeitenden im ÖGD zu erhöhen und zu festigen.“

Diese Maßnahme basiert auf dem „Orientierungsrahmen zur Förderung digitaler Kompetenzen“. Im Rahmen der Erarbeitung wurden die Bedarfe und Wünsche an Schulungsinhalte und deren Umsetzung zusammen mit einigen repräsentativ ausgewählten Gesundheitsämtern erhoben und berücksichtigt.

Nicht nur Datenschutz und IT-Sicherheit sind Themen, sondern auch die Strukturen der Gesundheitsämter, Methoden des Wissensmanagements und die Erstellung von Kompetenzprofilen. Abgerundet wird der Orientierungsrahmen durch Handlungsempfehlungen und Steckbriefe, die veranschaulichen, welche Schulungen zu einer Erweiterung von digitalen Kompetenzen beitragen und für welche Mitarbeitenden sie geeignet sind. Dieses Handbuch soll als Instrument der Unterstützung und Orientierung in der digitalen Welt des Gesundheitswesens dienen.

Der Orientierungsrahmen liegt nun in digitaler Form vor und steht zum Download bereit.

Im Rahmen der Umsetzung des Schulungskonzepts ist eine Evaluation und Weiterentwicklung des Orientierungsrahmens vorgesehen.

Zum Hintergrund:

Bund und Länder haben 2020 gemeinsam den „Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst“ mit dem Ziel beschlossen, den ÖGD in seiner ganzen Aufgabenvielfalt und auf allen Ebenen zu stärken und zu modernisieren. Der Bund stellt den Bundesländern mit dem Pakt für den ÖGD insgesamt 4 Milliarden Euro bis 2026 zur strukturellen, personellen und digitalen Neuaufstellung zur Verfügung. Davon entfallen rund 3,1 Milliarden Euro auf Maßnahmen zum Personalaufbau und rund 800 Millionen Euro auf die Digitalisierung des ÖGD.

Niedersachsen hat in den vergangenen Monaten im Schulterschluss mit den kommunalen Spitzenverbänden und den Gesundheitsämtern das „Digitalisierungskonzept“ entwickelt. Speziell für Maßnahmen der Digitalisierung des ÖGD stehen dem Land Niedersachsen insgesamt 65 Millionen Euro durch den Bund zur Verfügung.

Das Konzept wird den ÖGD in Niedersachsen weiter bei der Umsetzung des Förderprogramms begleiten und den Weg in die weitere digitale Zukunft des ÖGD weisen.

Als strategische Säulen für die kommenden Jahre wurden fünf Entwicklungsschwerpunkte festgelegt. Die ersten drei strategischen Säulen zielen auf einen verstärkten adressatengerechten ÖGD gegenüber Bürgerinnen und Bürgern, den Mitarbeitenden in den Gesundheitsämtern sowie gegenüber externen Akteurinnen und Akteuren ab. Die Säulen vier und fünf beschreiben die dafür erforderlichen Querschnittsaktivitäten: die IT-Rahmenbedingungen sowie die Koordinierung und Zusammenarbeit im ÖGD in Niedersachsen.

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