Internationaler Frauentag 2020 ganz im Zeichen von „Equal Pay“
Zum Internationalen Frauentag 2020 hat Niedersachsens Gleichstellungsministerin Carola Reimann die gleiche Bezahlung von Frauen und Männern nicht nur in Niedersachsen, sondern in ganz Deutschland ausdrücklich gefordert: „Die Lohnungleichheit zählt für mich zu den letzten großen Ungerechtigkeiten in unserer Gesellschaft. Wir müssen sie deshalb so schnell wie möglich beseitigen – aus unseren Köpfen, aber vor allem aus den gesellschaftlichen Strukturen. Nur so können wir eine echte Gleichstellung von Frauen und Männern erreichen und sicherstellen.“
Dass Bezahlung und Gleichberechtigung eng miteinander zusammenhängen, belegen die Zahlen: Über alle Branchen und über alle Berufe hinweg verdienen Frauen in Deutschland immer noch durchschnittlich 21 Prozent weniger als Männer. „Das sind 53 Prozent weniger Rente für Arbeitnehmerinnen“, sagte Dr. Carola Reimann. „Die Folgen, wie etwa Altersarmut, sind nicht hinnehmbar.“
Unter dem Motto „Jetzt Gleichberechtigt! Gleichgestellt! Gleichbezahlt!“ lud das Niedersächsische Sozialministerium im Vorfeld des Weltfrauentags zu einem Kinoabend ein. Im Film „Keiner schiebt uns weg“ von Ulla Ziemann und Sebastian Orlac erfuhren die Zuschauerinnen und Zuschauer die Geschichte vom erfolgreichen Kampf mutiger Frauen, die Ende der 1970er Jahre für das Recht auf gleiche Bezahlung ihren Job riskierten. Dass dieses Thema nach wie vor hochaktuell ist, zeigte sich in der anschließenden Podiumsdiskussion mit den Filmemachern sowie Expertinnen und Experten.
„Mir ist es sehr wichtig, insbesondere junge Menschen für die Folgen einer ungleichen Bezahlung von Frauen und Männern zu sensibilisieren und sie zu ermutigen, über Geld zu reden“, sagte Dr. Carola Reimann. „Die Lohnunterschiede sind keine Fiktion. Wir müssen den weit verbreiteten Mantel des Schweigens schon in den Schulen und Hochschulen aufbrechen und mit der wirtschaftlichen Ungerechtigkeit offen umgehen.“
Denn bereits die Berufswahl habe einen großen Einfluss darauf, wie viel Frauen und Männer verdienen. Insbesondere jungen Frauen sei beim Berufseinstieg oftmals gar nicht bewusst, wie groß die Gehaltsunterschiede in vielen Branchen immer noch sind. „Berufe aufzuwerten, in denen bis jetzt überwiegend Frauen arbeiten, ist daher ein wichtiger und richtiger Weg, die Lohnlücke zu schließen“, so Dr. Carola Reimann. „Ich wünsche mir darüber hinaus, dass Geschlechterklischees bei der Berufswahl endlich der Vergangenheit angehören. Frauen können durchaus in MINT-Fächern brillieren, während Männer in sozialen Berufen ebenso gut Karriere machen können.“
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Eindrücke vom Kinoabend anlässlich des Internationalen Frauentags 2020 in Hannover (Fotos: Tom Figiel/Niedersächsisches Sozialministerium)
Artikel-Informationen
erstellt am:
06.03.2020
zuletzt aktualisiert am:
21.04.2020
Ansprechpartner/in:
Stefanie Geisler