Stabilisierung des Arbeitsmarktes und Fachkräftesicherung
Die Niedersächsische Landesregierung hat am 17.02.2025 beim Spitzentreffen mit den Partnerinnen und Partnern der Fachkräfteinitiative Niedersachsen ihren Zwischenbericht zur Fachkräftestrategie für die Legislaturperiode 2022 – 2027 vorgelegt. Dieser umfasst alle wichtigen Aktivitäten und Vorhaben des Landes, die im Rahmen der Ende 2023 veröffentlichten Fachkräftestrategie bereits umgesetzt oder angestoßen wurden. Um dem Fachkräftemangel effektiv entgegenzuwirken, werden vielfältige Maßnahmen in insgesamt fünf zentralen Handlungsfeldern umgesetzt. Dazu gehören die Stärkung der Beruflichen Ausbildung, der zielgerichtete Ausbau der Weiterbildung von Beschäftigten, die verstärkte Nutzung inländischer Potenziale, das Thema Zuwanderung und die Schaffung einer Anerkennungs- und Willkommenskultur sowie die Sicherung von Arbeitsqualität, Arbeitskultur und Beschäftigungsfähigkeit. Daneben haben die an der Fachkräftestrategie beteiligten Ministerien Maßnahmen für die Berufe und Branchen ergriffen, in denen es aktuell die größten personellen Engpässe gibt bzw. in denen aufgrund besonderer Herausforderungen künftig große Fachkräftebedarfe zu erwarten sind.
Niedersachsen ist bei der Fachkräftesicherung und -gewinnung weiterhin auf gutem Weg, wie folgende Beispiele zeigen: Mit 500.000 Euro unterstützt das Arbeitsministerium das Projekt „Adelante Colombia“, um junge Erwachsene aus Kolumbien mit abgeschlossener Ausbildung in naturwissenschaftlichen Berufen der „Life Science“-Wirtschaft (z. B. Chemikanten/-innen, Physiklaborant/-innen oder Mechatroniker/-innen) eine Chance zu geben und sie an interessierte Unternehmen in Südniedersachsen zu vermitteln. Mit den „Welcome Centern“ wurden in den vergangenen Jahren zudem niedersachsenweit begleitende Anlaufstellen geschaffen, die Unternehmen Hilfestellungen bieten, wenn es um die Rekrutierung von Personal aus dem Ausland geht und interessierte internationale Fachkräfte und deren Familien bei der Integration in den niedersächsischen Arbeitsmarkt beraten. Das Arbeitsmarktprogramm „Start Guides“ wurde verlängert und sein Projektnetzwerk auf weitere Regionen Niedersachsens ausgeweitet. Dabei handelt es sich um regionale Projekte, die Zugewanderte mit und ohne Fluchthintergrund in geeigneter Weise mit Betrieben zu Ausbildung, Praktika und Beschäftigungsverhältnissen zusammenführen und beide Seiten bei der betrieblichen Integration begleiten, etwa bei Abstimmungen mit Behörden und Berufsschulen, durch Moderation von Konflikten oder Unterstützung bei der Nutzung von Fortbildungsmöglichkeiten. Neben der Gewinnung qualifizierter ausländischer Fachkräfte werden auch inländische Potenziale noch stärker mobilisiert. Dazu werden beispielsweise über das Programm „Regionale Initiative und Kooperationen für Frauen am Arbeitsmarkt (RIKA)“ Projekte gefördert, die Frauen bessere Chancen am Arbeitsmarkt bieten. Land und EU stellen hierfür bis Ende 2027 rund 40 Millionen Euro an Landes- und ESF+-Mitteln zur Verfügung. Unterstützt werden z.B. 23 Koordinierungsstellen Frauen und Wirtschaft als Anlaufstellen für Frauen in allen berufsbezogenen Fragen sowie Frauen auf dem Weg in Führungspositionen im Handwerk (FiF).
Um die Fachkräftestrategie weiter zum Erfolg zu führen, werden Initiativen und Aktivitäten kontinuierlich mit den Arbeitsmarktakteuren diskutiert, um im gemeinsamen Austausch neue Ansätze und Lösungen zu finden. Der Abschlussbericht wird nach derzeitigen Planungen Anfang 2027 vorgestellt.