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Sozialministerium, Krankenkassen und Ärzteschaft fördern neue innovative Gesundheitsprojekte

Die Gesundheitsregionen Niedersachsen bringen neue innovative Projekte hervor, sie sind aber auch selbst ein Erfolgsmodell. Inzwischen wirken 38 Landkreise und kreisfreie Städte dabei mit, durch die Vernetzung örtlicher Gesundheits- und Pflegeangebote und den Aufbau neuer Strukturen die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger zu verbessern. Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Carola Reimann gibt nun zusammen mit den Kooperationspartnern - den Krankenkassen und der Ärzteschaft - die Förderung neuer Gesundheitsprojekte bekannt.

Die medizinische und pflegerische Versorgung aller Bürgerinnen und Bürger hängt von vielen Faktoren auf kommunaler Ebene ab. Mit den Gesundheitsregionen Niedersachsen fördert das Sozialministerium zusammen mit den Kooperationspartnern die notwendigen Strukturen vor Ort. „Unser gemeinsames Ziel ist die sektorenübergreifende Vernetzung der ambulanten, stationären und pflegerischen Versorgung, so dass wir den Bürgerinnen und Bürgern auch auf dem Land leistungsstarke und verlässliche Versorgungsstrukturen anbieten können“, erläutert Ministerin Carola Reimann. Neu zum Kreis der Gesundheitsregionen hinzugekommen sind die Landkreise Ammerland und Wittmund und die Stadt Wolfsburg. Auch der Landkreis Wolfenbüttel ist wieder dabei.

Neben einer strukturellen Förderung für alle Gesundheitsregionen werden auch Mittel für regionale Projekte vergeben. Im Rahmen der aktuellen Förderrunde wurden Projekte ausgewählt, die sich in verschiedensten Themenbereichen zukunftsrelevant regionalen Problemen widmen.

Über die Auswahl der Projekte entscheidet ein Lenkungsgremium unter Beteiligung aller Kooperationspartner. Kooperationspartner sind die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen, die AOK Niedersachsen, die Ersatzkassen, der BKK Landesverband Mitte, die IKK classic und die Ärztekammer Niedersachsen, die gemeinsam zur Projektförderung pro Jahr 490.000 Euro zur Verfügung stellen, sowie das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, das für die strukturelle Förderung der Gesundheitsregionen pro Jahr 600.000 Euro aus Landesmitteln zur Verfügung stellt. Die teilnehmenden Gesundheitsregionen werden durch die Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenverbände vertreten.

„Die Ansätze, mit denen die ausgewählten Bewerberinnen und Bewerber aus den Regionen die Versorgung verbessern wollen, beeindrucken mich, ich bin gespannt auf die Umsetzung“, sagt Ministerin Carola Reimann angesichts der Bekanntgabe der Projekte: „Es entstehen Best-Practice-Beispiele, die dann auch in anderen Teilen Niedersachsen verwirklicht werden können.“

Beispiele für ausgewählte Projekte:

„Laufbahnberatung Pflege – Gewinnen und Halten von neuen Zielgruppen für Pflegeberufe durch zentrale Koordination und individuelle Beratung“

Die Stadt Delmenhorst möchte eine Koordinierungsstelle für Menschen etablieren, die sich für den Pflegeberuf interessieren, sich noch orientieren möchten oder bereits in Pflegeberufen oder -ausbildungen sind. Ziel ist die Koordination der Ausbildungsplätze und Praktika, die Betreuung und Anleitung von Praxisanleiterinnen und -anleitern sowie der Kontakt und die neutrale Beratung von potenziellem Pflegenachwuchs. Besonders Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern wird der Zugang zum Pflegeberuf erleichtert. Eine individuelle Laufbahnberatung soll die aktuelle biografische Situation der potenziellen Pflegekräfte berücksichtigen.

„HEDI - Hebammenversorgung digital unterstützt“

Das Projekt HEDI-App der Gesundheitsregion Göttingen/Südniedersachsen wurde konzipiert, um die gefährdete Hebammenversorgung in Südniedersachsen zu verbessern und die Hebammen in ihrer Tätigkeit zu entlasten. Die Hebammenversorgung soll über eine digitale Koordinierungszentrale dezentral organisiert werden, so dass es für die werdenden Eltern einfacher wird, regionale Hilfsangebote zu finden.

„Gesunde Dörfer - Qualifizierungsmodul Pflege“

In der „GesundRegion Wümme-Wieste-Niederung“ wird im Rahmen des Projektes „Gesunde Dörfer“ eine niedrigschwellige Beratungsstruktur in jeder Kommune zum Thema Gesundheitsförderung und Prävention aufgebaut. Dafür werden ehrenamtliche Gesundheitslotsinnen und -lotsen ausgebildet. Die Gesundheitsregion Rotenburg (Wümme) plant – in Vernetzung mit diesem Projekt – ein Qualifizierungsmodul „Pflege" für die ehrenamtlichen Gesundheitslotsinnen und -lotsen zu entwickeln und dieses in das Projekt zu integrieren. Dabei soll insbesondere über die Versorgungs- und Beratungsstrukturen vor Ort informiert und Grundlagen des Pflegesystems vermittelt werden.

Statements

Dr. med. Martina Wenker, Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen:
„Wir begrüßen die gemeinsame Kraftanstrengung aller Akteurinnen und Akteure im Gesundheitswesen außerordentlich. Nur gemeinsam sorgen wir für eine gute und wohnortnahe Versorgung aller Menschen in Niedersachsen.“

Dr. Jürgen Peter, Vorstandsvorsitzender AOK Niedersachsen:

„Die eingereichten Projektanträge verdeutlichen, dass es regional sehr unterschiedliche Versorgungsbedarfe gibt. Erfolgsversprechende Versorgungsansätze sind zunehmend mit digitalen Angeboten oder Produkten verknüpft. Ich bin überzeugt, Digitalisierungsprojekte bieten eine große Chance, die regionale Gesundheitsversorgung nachhaltig zu unterstützen und weiterzuentwickeln.“

Jörg Niemann, Leiter des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) in Niedersachsen: „Austausch und Vernetzung der regionalen Akteure in der Gesundheitsversorgung sind enorm wertvoll. Die Ersatzkassen freuen sich, dieses Engagement durch Förderung besonderer Projekte zu unterstützen.“

Mark Barjenbruch, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen:

„Die neuen Projekte weisen eine starke regionale Verankerung auf, greifen zukunftsrelevante Gesundheitsthemen auf und überwinden die Schnittstellen zwischen den Sektoren. Sie bieten die Chance, eine bessere Verzahnung von Angeboten vor Ort zu erproben und können dadurch eine patientenorientierte, qualitative Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung mit sich bringen.“

Prof. Dr. Hubert Meyer, Hauptgeschäftsführer des Niedersächsischen Landkreistages:

„Die geförderten Projektvorschläge belegen Phantasie und Kreativität der Gesundheitsregionen. Dies ist nur möglich auf der Basis des breiten Netzwerkes, das die Gesundheitsregionen durchweg auf Kreisebene gebildet haben.“ Prof. Meyer spricht sich für eine stärkere finanzielle Unterstützung aus.

Jörg Kamphenkel, Leiter Landesvertragspolitik Niedersachsen:
„Innovative Ansätze, die von kreativen Akteuren in den einzelnen Gesundheitsregionen miteinander entwickelt und vorangetrieben worden sind, werden jetzt finanziell gefördert. Damit wird es ermöglicht, dass diese sektorenübergreifenden Projekte allesamt die bisherige Versorgung sinnvoll ergänzen. Wir sind zudem davon überzeugt, dass diese Projekte das Potential in sich bergen, über die jeweilige Projektdauer hinaus ihre Wirkung zu entfalten.“


Kooperationspartner:

Ärztekammer Niedersachsen

AOK Niedersachsen

Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen

Verband der Ersatzkassen in Niedersachsen

BKK Landesverband Mitte

IKK classic


Presseinformationen

Artikel-Informationen

erstellt am:
10.05.2019

Ansprechpartner/in:
Uwe Hildebrandt

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