Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung Niedersachsen klar Logo

Erfolgsmodell Gesundheitsregionen: 7 niedersächsische Projekte werden neu gefördert – IKK classic ist neuer Förderpartner

Sozialministerin Carola Reimann: „Mit innovativen Ideen nutzen wir die Chancen der Digitalisierung und sichern die medizinische Versorgung der Patientinnen und Patienten“


In Niedersachsens 35 Gesundheitsregionen entstehen innovative Projekte, die das Land gezielt fördert. So wird beispielsweise im Landkreis Leer eine bessere augenärztliche Versorgung auf Borkum erprobt, indem im Inselkrankenhaus ein telemedizinisches Diagnostikzentrum in Zusammenarbeit mit den Kliniken auf dem Festland aufgebaut wird. Die neuen Schwerpunkte in der Projektförderung hat Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Carola Reimann heute bekanntgegeben. Eines der Beispiele mit Vorbildcharakter: Im Landkreis Emsland können Patientinnen und Patienten, die an einer Depression leiden, per Tablet-PC lückenlos im Alltag begleitet und somit gestärkt werden.

Neben der strukturellen Förderung für die Gesundheitsregionen Niedersachsen werden zukunftsweisende innovative Projekte gefördert. Mit Beginn der neuen Förderperiode kommen sieben neue Projekte dazu. „In den Gesundheitsregionen geht es darum, die medizinisch ambulante, stationäre und pflegerische Versorgung in einer Region sektorenübergreifend zu vernetzen“, erklärt Dr. Carola Reimann. Das könne nicht am ,grünen Tisch‘ verordnet werden, sondern müsse vor Ort gestaltet werden. „Mit innovativen Ideen nutzen wir die Chancen der Digitalisierung und sichern die medizinische Versorgung der Patientinnen und Patienten“, so Gesundheitsministerin Carola Reimann.

Über die Auswahl der Projekte entscheidet ein Lenkungsgremium unter Beteiligung aller Kooperationspartner. Dazu gehören die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN), die Ärztekammer Niedersachsen, die AOK Niedersachsen, die Ersatzkassen, der BKK Landesverband Mitte und die IKK classic, die gemeinsam 490.000 € pro Jahr für die Projektförderung bereitstellen.

Die IKK classic ist in 2018 als neuer Kooperationspartner dazu gestoßen. „Ohne finanzielle Unterstützung scheitern gute Ideen zu Verbesserungen im Gesundheitswesen vor Ort oftmals schon vor der praktischen Umsetzung. Damit Entwicklung aber überhaupt stattfinden kann, müssen erste Schritte gegangen werden“, sagt Jörg Kamphenkel, Bereichsleiter der Landesvertragspolitik Niedersachsen bei der IKK classic: „Auch bei den aktuellen Projektanträgen sehen wir, dass es in den Gesundheitsregionen großes Potenzial gibt, um die regional koordinierte und gesteuerte Gesundheitsversorgung zu optimieren. Mit unseren Projektförderungen können dort erste Schritte auf lokaler Ebene gegangen werden.“

Die neu ausgewählten sieben Projekte im Überblick:

  • „Telemedizinische Psychiatrische Versorgung nach Entlassung – Neue Therapieoptionen in der psychiatrischen Versorgung im Landkreis Emsland“: Menschen, die an Depressionen leiden, erhalten nach der stationären Behandlung ein Gesundheits-Tablet(PC), mit dem sie Kontakt mit der Einrichtung halten können und zum Beispiel über die regelmäßige Medikamenteneinnahme berichten. Die Verbindung hilft ihnen, im Alltag besser mit ihrer Krankheit umzugehen. Langfristig sind sie dadurch eher vor Rückfällen geschützt.

  • „Geistige Behinderung – Problematischer Konsum – (k)ein Thema? Stärkung der Gesundheit, Prävention und Teilhabe für Menschen mit Behinderung“: Durch veränderte Betreuungskonzepte und neue Wohnformen verbessert sich für Menschen mit Behinderung die gesellschaftliche Teilhabe. Um parallel dazu einem riskanten Konsum von Suchtmitteln entgegenzuwirken, wird das Selbstkontrolltraining SKOLL im Landkreis Emsland weiterentwickelt und angewandt.

  • „Praxis in Sicht“: Mit diesem Projekt des Landkreises Hameln-Pyrmont in Kooperation mit dem Landkreis Schaumburg sollen Medizinstudentinnen und
    -studenten motiviert werden, sich in einer Hausarztpraxis im ländlichen Raum niederzulassen.

  • Das Projekt Pflegevorbereitungskurs „Migranten in der Pflege“ (MIP) ist ein Vorhaben der Gesundheitsregion Jade-Weser, die sich aus den Landkreisen Friesland und Wesermarsch sowie der kreisfreien Stadt Wilhelmshaven zusammensetzt: Migrantinnen und Migranten sollen über Sprachkurse und Pflegevorbereitungskurse den Einstieg in den Pflegeberuf erreichen. Die Praxisphasen werden durch stationsgebundene und projektbegleitende Praxisanleitung unterstützt.

  • „Schulen machen Schüler zu Lebensrettern: Prüfen – Rufen – Drücken“: Ein weiteres Projekt der Gesundheitsregion Jade-Weser, mit dem möglichst viele Schülerinnen und Schüler erste Hilfe üben sollen. Im altersgerechten Unterricht werden einfache Wiederbelebungsmaßnahmen trainiert, damit im Alltag bei einem Notfall mit Herzkreislaufstillstand sofort Erste Hilfe geleistet werden kann.

  • Das Projekt „Gut, Gelassen und Gesund Pflegen (3GP)“ setzt bei der angespannten Personalsituation in der Pflege an: Pflegekräfte sollen schon während der Ausbildung und in den ersten Berufsjahren gestärkt werden, damit sie den hohen physischen und psychischen Belastungen, die der Beruf mit sich bringt, besser gewachsen sind. Die Landkreise Gifhorn und Peine haben dieses Projekt entwickelt, um die Pflegekräfte zu stärken und ihre Arbeitszufriedenheit zu erhöhen.

  • Das Projekt „eMedCare Emsland Osnabrück – digitale Brücke zwischen Hausarzt und Pflege“: Hausärzte, Pflegeheime und ambulante Pflegedienste entwickeln gemeinsam eine digitale Plattform. Durch Synergieeffekte wird die Dokumentation erleichtert und die Doppelerfassung von Vitalparametern vermieden. Damit können gerade in Krisensituationen Entscheidungen schneller abgestimmt werden.

  1. Kooperationspartner:

AOK – Die Gesundheitskasse

für Niedersachsen

Kassenärztliche Vereinigung

Niedersachsen

Verband der Ersatzkassen
in Niedersachsen

BKK Landesverband Mitte

Ärztekammer Niedersachsen


IKK classic


Link zur Seite Gesundheitsregionen

Schmuckgrafik (zum Artikel: Pressemitteilungen) Bildrechte: LGLN

Artikel-Informationen

erstellt am:
24.05.2018
zuletzt aktualisiert am:
26.07.2018

Ansprechpartner/in:
Uwe Hildebrandt

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln