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Dr. Carola Reimann fordert Studie zur Versorgungssituation in der ambulanten Pflege

Niedersachsens Sozialministerin: „Ambulante Pflege braucht stärkere Unterstützung!“ – Auftritt bei heutiger Tagung zu Arbeitsbelastungen in der Pflege


Niedersachsens Sozialministerin Carola Reimann ruft dazu auf, die ambulante Pflege besser zu unterstützen. Hier seien alle Beteiligten gefragt, allen voran die Pflegekassen, die Politik sowie die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber. Die Ministerin begrüßt in diesem Zusammenhang das Engagement der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtpflege (LAG FW) in Niedersachsen, die in einer Befragung herausgefunden hat, dass viele ambulante Pflegedienste in Niedersachsen keine neuen Pflegefälle mehr annehmen. „Wir sehen die Entwicklung mit Sorge und nehmen die Situation in der ambulanten Pflege sehr ernst“, sagt Sozialministerin Carola Reimann: „Wir wollen, dass pflegebedürftige Menschen so lange wie möglich so selbstbestimmt wie möglich in den eigenen vier Wänden leben können.“ In Niedersachsen werden über 70 Prozent der Pflegebedürftigen zu Hause gepflegt.

Durch die Ergebnisse der Abfrage der LAG FW ergebe sich ein etwas genaueres Bild über die Versorgungssituation in Niedersachsen, so Dr. Carola Reimann: „Solche Erkenntnisse helfen dabei, zielgerichtete Maßnahmen zu entwickeln, mit denen die Engpässe in der ambulanten Pflege beseitigt werden können – das hilft auch, die Dringlichkeit des Themas einer breiteren Öffentlichkeit deutlich zu machen.“ Zu berücksichtigen ist allerdings, dass sich aus dieser nicht repräsentativen Befragung bislang nicht ableiten lässt, ob und ggf. wie viele Menschen in Niedersachsen überhaupt keinen ambulanten Pflegeservice mehr gefunden haben, weil kein Anbieter in ihrer Nähe freie Kapazitäten hatte. Das Sozialministerium befürwortet deshalb eine weitergehende wissenschaftliche Untersuchung zur Versorgungssituation in Niedersachsen. Das sollten die Pflegekassen, die den Sicherstellungsauftrag für die pflegerische Versorgung haben, vorantreiben. Die Verbände der Leistungsanbieter und Pflegekassen stehen in direktem Kontakt mit den Pflegediensten und -einrichtungen vor Ort und erfahren somit zuerst von Versorgungsengpässen.

Das Niedersächsische Sozialministerium hat verschiedene Maßnahmen für eine Verbesserung der Situation in der ambulanten Pflege gestartet, wie etwa das Programm zur „Stärkung der ambulanten Pflege im ländlichen Raum“. Damit sollen die Arbeitsbedingungen der Fachkräfte verbessert und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtert werden. So wird in vielen Pflegediensten EDV-basierte Unterstützung installiert, die Pflegekräfte bei Routineaufgaben und Dokumentationspflichten entlastet. Das Landesprogramm wird sehr gut angenommen, bereits über 300 Maßnahmen wurden in Niedersachsen initiiert. Das Land stellt jährlich 6,2 Millionen Euro dafür bereit. Wenn durch Entlastungen der Beruf attraktiver wird, können leichter Fachkräfte für die ambulante Pflege gewonnen werden.

Wichtige Weichenstellungen müssen auch auf Bundesebene erfolgen. „Ambulante Pflegedienste brauchen auf allen Ebenen bessere Unterstützung!“, fordert Niedersachsens Sozialministerin. Deshalb hatte sich Dr. Carola Reimann schon bei den Koalitionsverhandlungen im Bund dafür eingesetzt, dass die hohen Wegezeiten der ambulanten Pflegerinnen und Pfleger im ländlichen Raum besser vergütet werden. Zwar begrüßt sie die im vergangene Woche vorgestellten „Sofortprogramm Kranken- und Altenpflege“ aufgeführten Maßnahmen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ─ es fehle darin aber leider die spezielle Unterstützung für ambulante Dienste. Niedersachsens Sozialministerin: „Das Sofortprogramm enthält viele sinnvolle Maßnahmen, mit denen wir die Personalsituation in der Pflege verbessern und so auch verhindern können, dass zu viele Fachkräfte wegen Überlastung oder aus anderen Gründen den Beruf verlassen. Für mich kann das nur der Auftakt sein, das Thema Pflege in dieser Legislaturperiode intensiv zu bearbeiten und substantielle Verbesserungen auf den Weg zu bringen. Dazu müssen alle Akteurinnen und Akteure eingebunden werden.“

Ein ganz konkreter Ansatz in Niedersachsen sind auch die regionalen Tagungen „Fachkräftesicherung in der Pflege“, in denen sich der Arbeitsbelastung in den Pflegeeinrichtungen und -diensten gewidmet wird und besonders der Ansatz der Prävention und Gesundheitsvorsorge für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter transportiert werden soll. Diesbezüglich ist an den Arbeitsplätzen noch viel Luft nach oben. Eine solche Konferenz hat heute in Ritterhude stattgefunden.
Schmuckgrafik (zum Artikel: Pressemitteilungen) Bildrechte: LGLN

Artikel-Informationen

erstellt am:
28.05.2018

Ansprechpartner/in:
Uwe Hildebrandt

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