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Kaiserschnitt

Der Kaiserschnitt, lateinisch Sectio caesarea (sectio=Schnitt, caesarea=kaiserlich), Schnittentbindung

Was passiert beim Kaiserschnitt?

Das Ungeborene wird durch eine Operation durch die Bauchdecke aus dem Mutterleib geholt. Dafür werden mehrere Schichten der Bauchdecke und die Gebärmutter geöffnet und hinterher wieder zusammengefügt. Ein Kaiserschnitt kann nötig werden, wenn sich das Kind nicht in die geeignete Position dreht, oder wenn eine normale Geburt so lange dauern würde, dass die Gesundheit von Mutter oder Kind gefährdet wäre.

Es wird unterschieden zwischen einem primären und einem sekundären Kaiserschnitt. Ein primärer Kaiserschnitt bedeutet, die Entscheidung zur Sectio wird vor Beginn der Geburt getroffen, und der Kaiserschnitt wird vor Beginn der Wehen durchgeführt. Ein sekundärer Kaiserschnitt wird nach Beginn des Geburtsvorgangs durchgeführt. Etwa die Hälfte der Kaiserschnitte sind primäre Sectiones, das heißt, die Entscheidung fällt vor Einsetzen der Wehen.

Wie oft kommt das vor?

Die Häufigkeit von Kaiserschnitten ist in den letzten 20 Jahren kontinuierlich angestiegen und hat sich in diesem Zeitraum verdoppelt. In Deutschland liegt die Rate derzeit bei über 30%. Damit liegt Deutschland in Europa im Mittelfeld. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass nur bei 10-15% der Schwangerschaften ein Kaiserschnitt notwendig sei. In diesen Fällen wird von einer absoluten Indikation gesprochen.
In den meisten Fällen erfolgt eine Schnittentbindung aufgrund einer subjektiven medizinischen Indikation, das bedeutet, es gäbe hier einen Ermessensspielraum. Diese sogenannte relative Indikation liegt zum Beispiel vor, wenn sich eine Ärztin oder ein Arzt zu einer Kaiserschnittentbindung entschließt, während andere Ärztinnen und Ärzte durchaus zu einer vaginalen Geburt raten würden. Auch die Angst der Schwangeren vor Schmerzen oder die Sorge um die Gesundheit des Kindes können diese relative („weiche“) Indikation begründen.

Ist das überall gleich?

Nein, die Kaiserschnittrate schwankt je nach Region und auch zwischen einzelnen Krankenhäusern zum Teil erheblich. Das wird als ein Hinweis darauf gedeutet, dass hier eher die Meinung der Geburtshelferinnen und Geburtshelfer eine Rolle bei der Entscheidung spielt, und nicht eine medizinische Notwendigkeit. Eine interessante Grafik dazu findet sich auf der Seite „Faktencheck Kaiserschnitt“

Informationen für Schwangere

Hintergrundinformationen zum Kaiserschnitt sind ausführlich in einer Information verschiedener Hebammenverbände, pro familia und weiteren Institutionen dargestellt:
„Kaiserschnitt: Ja! Nein! Vielleicht?“

Weitere Informationen gibt es hier.


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