„Suchtprävention muss oberste Priorität haben!“: Niedersachsens Gesundheitsminister Philippi zum „Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende“
Am kommenden Montag, 21. Juli, findet zum 27. Mal der „Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende“ statt. In Niedersachsen werden unter dem bundesweiten Motto „Überdosierung und Drogentod können alle Menschen (be-)treffen“ in diesem Jahr Gedenkveranstaltungen in Hannover und Oldenburg durchgeführt.
Niedersachsens Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi betont anlässlich des Gedenktages die hohe Relevanz der Suchtprävention: „Erstmals seit fünf Jahren haben wir in Niedersachsen einen leichten Rückgang der Drogentoten zu verzeichnen. Aber auch die 133 drogenbezogenen Todesfälle in Niedersachsen sind 133 Todesfälle zu viel. Hinter der offiziellen Zahl der Drogentoten stehen Menschen mit ihren individuellen Suchtgeschichten, Geschichten von Schicksalsschlägen, von Stigmatisierung und Diskriminierung.
Neben Heroin und Kokain werden insbesondere synthetische Opioide wie Fentanyl oder Nitazene aufgrund ihrer geringen Kosten und hohen Wirksamkeit immer häufiger genutzt. Diese Substanzen aus dem Labor haben in nicht seltenen Fällen eine sehr starke, kaum berechenbare Wirkung. Insbesondere wenn sie anderen Substanzen, wie Heroin, beigemischt werden. Wir müssen noch stärker als bisher über die tödlichen Risiken dieser hochgefährlichen chemischen Wirkstoffe, zu denen nur wenige wissenschaftliche Erkenntnisse zu Nebenwirkungen und Spätfolgen vorliegen, aufklären. Für die Menschen in Niedersachsen sind die Fachstellen für Sucht und Suchtprävention die erste und beste Anlaufstelle. Mit den Fachkräften für Suchtprävention haben Betroffene, aber auch Familienangehörige und Freunde vor Ort direkte Ansprechpartner, die einen Weg aus der Sucht begleiten oder im besten Fall den Weg in die Sucht verhindern.“
Hintergrund:
Das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung fördert seit 1986 niedersachsenweit 75 Fachstellen für Sucht und Suchtprävention. Politische Priorität der Förderung hat die Erhaltung der Infrastruktur der niedersächsischen Suchthilfe mit einem wohnortnahen Angebot an niedrigschwelliger Suchtprävention und Suchtberatung.
Durch die sog. „Fachkräfte für Suchtprävention“ sind die Angebote vor Ort fest verankert und etabliert. Vernetzt und fachlich begleitet werden die niedersächsischen Fachstellen für Suchtprävention durch die Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen.
Zentrale Ziele der Suchtprävention sind:
- den Beginn des Konsums von Suchtmitteln, Drogen oder suchtriskanten Verhaltensweisen zu verhindern oder hinauszuzögern,
- sachlich und altersgerecht zu informieren und
- Jugendliche und Erwachsene mit riskanten Konsum- und Verhaltensmustern frühzeitig anzusprechen und sie bei einer Verhaltensänderung zu unterstützen.
Weitergehende Informationen finden Sie auf der Seite der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen: www.nls-online.de
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erstellt am:
18.07.2025