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Niedersächsischer Gesundheitspreis 2015

„Niedersachsen bietet im Gesundheitsbereich viele innovative Projekte und Ideen. Der Jobmotor Gesundheitswirtschaft ist dabei mehr als nur ein wichtiger Wirtschaftsbereich und Arbeitgeber: Die Menschen erhalten eine erstklassige gesundheitliche Versorgung vor Ort, das Know-how der Dienstleister, der Krankenhäuser, der Ärzteschaft und der Pflege kommt ihnen direkt zugute. Mit dem Niedersächsischen Gesundheitspreis 2015 wollen wir diesen dynamischen Bereich weiter fördern und die ausgezeichneten Projekte als gute Beispiele vorstellen“, sagte Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Cornelia Rundt. Sie hat heute in Hannover drei herausragende Projekte mit dem Niedersächsischen Gesundheitspreis 2015 ausgezeichnet.


Videos von den ausgezeichneten Beiträgen






Glückliche Preisträgerinnen und Preisträger: Am 25.11.2015 hat die Ministerin den 5. Niedersächsischen Gesundheitspreis an drei herausragende Projekte vergeben.  
Glückliche Preisträgerinnen und Preisträger: Am 25.11.2015 hat die Ministerin den 5. Niedersächsischen Gesundheitspreis an drei herausragende Projekte vergeben.
Preisträger der Kategorie "Gemeinsam gesund im Quartier" ist die Turn- und Sportgemeinschaft 07 Burg Gretesch mit ihrem Projekt "Blaues Wunder im Grünen".  
Preisträger der Kategorie "Gemeinsam gesund im Quartier" ist die Turn- und Sportgemeinschaft 07 Burg Gretesch mit ihrem Projekt "Blaues Wunder im Grünen".
Preisträger der Kategorie "Gesundheit von klein auf in aller Vielfalt" ist der Landkreis Emsland. Er hat mit seinem Projekt "Verbesserung der gesundheitlichen Situation von Migranten im Kindes- und Jugendalter" überzeugt.  
Preisträger der Kategorie "Gesundheit von klein auf in aller Vielfalt" ist der Landkreis Emsland. Er hat mit seinem Projekt "Verbesserung der gesundheitlichen Situation von Migranten im Kindes- und Jugendalter" überzeugt.
eHealth – Lösungen zur Vernetzung in der Gesundheitsversorgung - so lautete die dritte Kategorie des Niedersächsischen Gesundheitspreises. Erhalten hat ihn das Klinikum Oldenburg gGmbH für sein Offshore-Telemedizinprojekt.  
eHealth – Lösungen zur Vernetzung in der Gesundheitsversorgung - so lautete die dritte Kategorie des Niedersächsischen Gesundheitspreises. Erhalten hat ihn das Klinikum Oldenburg gGmbH für sein Offshore-Telemedizinprojekt.

Der Niedersächsische Gesundheitspreis ist mit 15.000 Euro dotiert. Jedes Projekt erhält 5.000 Euro. Ausgeschrieben wurde der Preis in diesem Jahr gemeinsam vom Niedersächsischen Sozial- und Gesundheitsministerium, dem Niedersächsischen Wirtschaftsministerium, der AOK Niedersachsen, der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen sowie der Apothekerkammer Niedersachsen. Koordiniert wird der Preis von der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen.

Wirtschaftsminister Olaf Lies sagte im Vorfeld: „Die heute ausgezeichneten Projekte zeigen, wieviel Potenzial in dem wichtigen und wachsenden Wirtschaftszweig ‚Gesundheitswirtschaft‘ steckt. Knapp 15 Prozent aller Beschäftigten in Niedersachsen sind in der Gesundheitswirtschaft tätig und seit dem Jahr 2000 sind ein Viertel aller neuen Arbeitsplätze in diesem Bereich entstanden. Herausragende Projekte mit unserem Preis zu fördern, ist auch deshalb wichtig, damit sich dieser Wirtschaftszweig hier in Niedersachsen dynamisch weiterentwickelt und eine wohnortnahe und bezahlbare medizinische und pflegerische Versorgung der Bevölkerung sichergestellt ist. Ich ermuntere ausdrücklich gerade mittlere und kleinere Unternehmen, für sich diese Marktchancen und Potenziale zu sehen und zu ergreifen. Vor allem in den Bereichen Life Science, Medizintechnik, eHealth, Gesundheitstourismus und Betriebliches Gesundheitsmanagement sind die Wachstumschancen besonders gut.“

Dr. Jürgen Peter, Vorstandsvorsitzender der AOK Niedersachsen betonte: „Für ein modernes Gesundheitswesen müssen wir bereit sein, neue Ideen zu entwickeln und bestehende Strukturen zu hinterfragen. Dabei können neue EDV-technische Möglichkeiten, vernünftig eingesetzt, die medizinische Versorgungsqualität der Menschen verbessern. Der Niedersächsische Gesundheitspreis bietet innovativen Ideen eine Bühne, auf der sie die notwendige Beachtung finden.“

„Für mich haben die heute ausgezeichneten Projekte Vorbildcharakter, denn sie zeigen, dass es darum geht, pragmatisch an Problemstellungen heranzugehen, für die die Gesundheitspolitik nur die Rahmenbedingungen vorgeben kann. Die Suche nach Lösungen und deren Umsetzung erfolgen jedoch in der täglichen Arbeit direkt in den Gemeinden, Krankenhäusern und Praxen – ganz nah an den Bürgerinnen und Bürgern und deren Bedürfnissen", sagte Dr. Jörg Berling, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN).

„Pfiffig, menschlich und zupackend, das sind die diesjährigen Preisträger. Sie unterstützen jugendliche Zuwanderer mit geringen Sprachkenntnissen, schnell und persönlich. Mit ihnen lernen Kinder gesunde Ernährung direkt im Gartenbeet kennen. Und mit modernster Telekommunikation sind sie in den entlegensten Winkeln unseres Landes im Einsatz. Diese Menschen lassen niemanden allein, denn gesund leben und gesund bleiben geht uns alle an. Deshalb freue ich mich besonders, dass wir heute Menschen ehren, die das Miteinander pflegen und für die Bürger in ihrem Landkreis oder in ihrer Stadt die beste Lösung gefunden haben, “ sagt Magdalene Linz, Präsidentin der Apothekerkammer Niedersachsen.



Die Preisträgerinnen und Preisträger im Detail

Preiskategorie: Gemeinsam gesund im Quartier

Projekttitel: Blaues Wunder im Grünen

Einrichtung: Turn- und Sportgemeinschaft 07 Burg Gretesch

-Dotiert mit 5.000 Euro-

Kurzbeschreibung:

Das Projekt ist eine praxisbezogene Bildungsinitiative der Abteilung „Energiebahn – Nachhaltige Ernährung und bewegte Freizeit“ im Osnabrücker Breitensportverein Turn- und Sportgemeinschaft 07 Burg Gretesch e.V. Getragen von dem Gedanken, dass Bewegung und eine gesunde Ernährung untrennbar miteinander verbunden sind, fokussiert der Ansatz das Ziel, Kindern und Jugendlichen die Vielfalt regionaler, ökologisch angebauter Lebensmittel nahezubringen. Neben dem gesunden Verpflegungsangebot bei Sportveranstaltungen, wird der biologische Anbau von Obst und Gemüse in die Tat umgesetzt. In einem durch den Sportverein gepachteten Schrebergarten können Kinder und Jugendliche unter Anleitung von Expertinnen und Experten ihr Wissen sowie ihre gärtnerischen Fähigkeiten in handlungsorientierter Weise erweitern. Sie erleben eine komplette Gartensaison mit. Darüber hinaus findet eine Verarbeitung der Ernte zu Produkten statt, welche im Quartier selbst verkauft werden. Kinder aller Schichten und jeden Charakters kommen zwanglos zusammen. Neben der Kompetenzvermittlung ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Quartier hervorzuheben: Der Sportverein kooperiert mit Ackermedia e. V., den Fachbereichen Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Maschinenbau der Hochschule Osnabrück sowie weiteren Expertinnen und Experten aus dem Quartier. Das Projekt setzt Gesundheitsförderung im Quartier beispielhaft um. Der Mehrebenenansatz trägt dazu bei, das Projekt als feste Größe im Quartier zu verankern.

Preiskategorie: Gesundheit von klein auf in aller Vielfalt

Projekttitel: Verbesserung der gesundheitlichen Situation von Migranten im Kindes- und Jugendalter

Einrichtung: Landkreis Emsland, Fachbereich Gesundheit, Abteilung Kinder- und Jugendgesundheit

-Dotiert mit 5000 Euro-

Kurzbeschreibung:

Die Gesundheitsversorgung von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte gestaltet sich als schwierig, wenn sprachliche Hindernisse die Kommunikation erschweren oder Kenntnisse über das Gesundheitssystem in Deutschland fehlen. Ziel dieses Projektes ist es vor diesem Hintergrund, Kinder und Jugendliche frühzeitig in das Gesundheitssystem zu integrieren und deren medizinische Versorgung zu verbessern. Umgesetzt wird dieses in enger Kooperation mit interkulturell tätigen Institutionen sowie mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten und dem öffentlichen Gesundheitsdienst. Durch eine persönliche, niedrigschwellige Beratung werden Informationen und Erkenntnisse bereitgestellt und kommuniziert. Hilfen werden möglichst unbürokratisch und zeitnah durch das Zusammenwirken der verschiedenen Akteurinnen und Akteure vermittelt. Neben einer regelmäßigen Reflexion der Arbeit soll zudem eine Evaluation dazu beitragen, das Angebot stets bedarfsorientiert ausrichten zu können. Die Anbindung an den öffentlichen Gesundheitsdienst und gleichzeitige Kooperation mit Migrations- und Sozialdiensten unterstützt die nachhaltige Etablierung des Angebots.

Preiskategorie: eHealth – Lösungen zur Vernetzung in der Gesundheitsversorgung

Projekttitel: Telemedizin-Netzwerk für Menschen ohne direkten Zugang zu ärztlicher Versorgung

Einrichtung: Klinikum Oldenburg gGmbH

-Dotiert mit 5.000 Euro-

Projektbeschreibung:

Insbesondere in ländlichen und strukturschwachen Regionen sowie in Küstengebieten stellt die Gestaltung und Vorhaltung medizinischer Versorgungsangebote eine Herausforderung dar. Neuer Bedarf entsteht hier unter anderem durch Offshore-Windparks. Um die räumliche und zeitliche Distanz zwischen Fachärzteschaft und dem Patientenklientel zu überbrücken, haben das Klinikum Oldenburg und die IQ.medworks GmbH eine Telemedizin-Zentrale eingerichtet: in Telemedizin fortgebildete Medizinerinnen und Mediziner beurteilen ohne zeitliche Verzögerung mithilfe digitaler Telekommunikation und hochentwickelten mobilen Endgeräten Patientinnen und Patienten, stellen Diagnosen, treffen weiterführende therapeutische Entscheidungen und leiten Ersthelfende oder Rettungsassistentinnen/ Rettungsassistenten an. Der Fokus der Telemedizin-Zentrale liegt derzeit auf Patientinnen und Patienten, die auf Offshore-Windplattformen in der Nordsee tätig sind und dort erkranken oder einen Unfall erleiden. Diese Betroffenen haben keinen direkten Zugang zu ärztlicher Versorgung, bis ein Notarzt oder eine Notärztin vor Ort ist, vergeht oft wertvolle Zeit. Mit der Ansiedlung der Telemedizin-Zentrale an bestehende Strukturen wird vorhandenes Expertenwissen genutzt und eine nachhaltige Implementierung gefördert. Diese innovative Idee trägt dazu bei, die Versorgung in einem Flächenland, auch in entlegeneren Regionen, sicherstellen zu können.


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