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Weibliche Genitalverstümmelung / Female Genital Mutilation (FGM)

Von weiblicher Genitalverstümmelung/-beschneidung (FGM/C: female genital mutilation/cutting) sind nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation weltweit ca. 200 Millionen Frauen und Mädchen betroffen. Durch Migration und Flucht aus Ländern, in denen FGM/C praktiziert wird, wächst die Zahl der betroffenen Frauen in den Einwanderungsländern. Die Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes geht davon aus, dass in Niedersachsen bis zu 8.168 Betroffene leben und bis zu 1.443 Mädchen gefährdet sind, diesem in Körper und Seele einschneidenden Eingriff ausgeliefert zu werden (Stand 09/2022).


Projekt "Elikia"


Baobab – zusammensein e.V. arbeitet als Netzwerk für Gesundheit und Teilhabe für zugewanderte Menschen aus Afrika, die ein niederschwelliges Angebot zu Themen wie Integration, Gesundheit, Bildung, Arbeit und Hilfestellung zu Alltagsfragen, z.B. Wohnen und Leben, suchen.

Ein großes Anliegen des Vereins ist der Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung (female genital mutilation FGM).

Seit 2024 leitet baobab – zusammen sein e.V. das vom Land Niedersachsen geförderte Projekt „Elikia“.

Das Projekts bietet von FGM-betroffenen Mädchen und Frauen ein niederschwelliges Beratungsangebot zu Fragen der Gesundheit, aber auch Unterstützung und Begleitung durch fachkundige Beratungskräfte, um besser mit Ihrem Leid umgehen bzw. dieses verarbeiten zu können. Die hierfür vorgesehenen Beratungskräfte werden durch niedersachsenweite Fortbildungsveranstaltungen für den Umgang mit Betroffenen oder Gefährdeten und deren Kultur sensibilisiert und über das Thema informiert. Für die Beratungs- und Aufklärungstätigkeit werden auch vermehrt Ehrenamtliche geworben, die selbst betroffen sind und einen besseren Zugang zu den Communities haben.

Somit soll die erforderliche Präventions- und Aufklärungsarbeit zweigleisig angegangen werden: Neben festen Beratungsorten, an die sich Betroffene wenden können, gehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch direkt in die Communities, um ein Unrechtsbewusstsein zu schaffen und Aufklärung zu leisten. Der Kampf gegen FGM in Niedersachsen wird so ganz konkret unterstützt und gestärkt.

Das Projekt soll durch Kontakte bei Städten/Gemeinden, Gleichstellungsbeauftrage, Kindertagesstätten, Schulen, Ärztinnen und Ärzte, Beratungsstellen, Moscheen, Jugendämtern etc. beworben werden.


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