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Land startet Stipendien-Programm zur Landärzte-Gewinnung

Ministerin Cornelia Rundt: „Die Sicherung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum hat oberste Priorität - das Hausarztstipendium ist ein weiterer wichtiger Baustein des Maßnahmenpakets“


Das Niedersächsische Sozialministerium unterstützt mit einem Förderprogramm ab sofort die Ausbildung zukünftiger Hausärzte für Niedersachsen mit einem Hausarztstipendium. „Die Sicherung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum hat bei uns oberste Priorität - das neue Stipendium ist ein weiterer wichtiger Baustein unseres Maßnahmenpakets.“ Die geförderten Studentinnen und Studenten erhalten während ihres Studiums bis zu vier Jahre lang 400 Euro monatlich und verpflichten sich im Gegenzug, nach dem Studium als Hausärztin bzw. -arzt im ländlichen Raum Niedersachsens tätig zu sein. Die Abwicklung des Programms erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) und dem Niedersächsischen Landesamt für Soziales, Jugend und Familie.

„Niedersachsen braucht junge und engagierte Ärztinnen und Ärzte, vor allem in den ländlichen Regionen. Deshalb werden wir angehende Allgemeinmedizinerinnen und
-mediziner mit dem Hausarztstipendium fördern, wenn sie sich anschließend in Niedersachsen niederlassen“, so Ministerin Cornelia Rundt. „Wir unterstützen das Förderprogramm der Landesregierung, um auch in Zukunft eine flächendeckende und möglichst wohnortnahe medizinische Versorgung zu gewährleisten“, so Mark Barjenbruch, Vorstandsvorsitzender der KVN.

Das neue Stipendienprogramm ist Bestandteil eines Maßnahmenpakets, mit dem das Sozialministerium die gesundheitliche Versorgung im ländlichen Raum stärkt und die KVN bei der Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung unterstützt.

Dazu gehört seit 2010 eine finanzielle Unterstützung von Medizinstudentinnen und Medizinstudenten, die sich im Praktischen Jahr (PJ) ihrer Ausbildung für ein Tertial bei einer Hausärztin oder einem Hausarzt entscheiden, also das so genannte Wahlfach „Allgemeinmedizin“ wählen. Diese Studentinnen und Studenten bekommen damit bereits im Studium einen vertieften Einblick in die Tätigkeit als Hausärztin bzw. als Hausarzt. Tatsächlich hat sich die Zahl derjenigen, die sich für das Wahlfach „Allgemeinmedizin“ im PJ entscheiden und damit die Vorzüge einer hausärztlichen Tätigkeit unmittelbar erleben, spürbar erhöht.

Einen breiten Ansatz verfolgt das Sozialministerium mit den im Jahr 2014 gestarteten „Gesundheitsregionen Niedersachsen“. Regionale Gegebenheiten beeinflussen sowohl das Auftreten von Erkrankungen wie auch den Versorgungsprozess selbst. Vor diesem Hintergrund sind Landkreise, Städte und Gemeinden herausgefordert, soziale und gesundheitliche Belange der Menschen direkt vor Ort bedürfnisgerecht zu gestalten. Ziel ist eine regional koordinierte und gesteuerte Gesundheitsversorgung, die alle Versorgungsbereiche (ambulant, stationär, Prävention, Gesundheitsförderung, Rehabilitation, Pflege) im Blick hat. In den Jahren 2014 - 2017 fördert die Landesregierung gemeinsam mit der AOK Niedersachsen, der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen, den Ersatzkassen sowie dem BKK Landesverband Mitte Niedersachsen die Entwicklung von kommunalen Strukturen und innovativen Projekten, die eine bedarfsgerechte und möglichst wohnortnahe Gesundheitsversorgung zum Ziel haben. Dazu gehören nicht zuletzt auch die Fachkräftegewinnung im ärztlichen Bereich und hier besonders der Hausarzt/die Hausärztin für die ländliche Region.

Unmittelbar vor der Umsetzung steht eine ganz neue Maßnahme des Sozialministeriums, nämlich die Förderung von Kommunen als Gründer von Medizinischen Versorgungszentren (MVZ), die damit aktiv die Versorgung in ihrer Region beeinflussen und verbessern können. Details dieses neuen Programms wird das Sozialministerium in Kürze bekanntgeben.

Angestrebt wird zudem eine Landarztquote im Rahmen des Masterplans Medizinstudium 2020. Gesundheitsministerin Cornelia Rundt fordert, dass sechs Prozent der Medizin-Studienplätze an Personen vergeben werden, die sich verpflichten, nach Abschluss des Studiums und der fachärztlichen Weiterbildung in der Allgemeinmedizin für bis zu zehn Jahre in der hausärztlichen Versorgung in unterversorgten oder von Unterversorgung bedrohten ländlichen Regionen tätig zu sein. Aktuell wird die geforderte Landarztquote gerade auf der Ebene der Gesundheits- und Wissenschaftsministerien diskutiert.

Service

Die Förderung richtet sich an Medizinstudentinnen und -studenten, die an einer deutschen Hochschule in einem Studiengang der Humanmedizin eingeschrieben sind. Die geförderten Studentinnen und Studenten erhalten eine monatliche Beihilfe in Höhe von 400 Euro für maximal vier Jahre im klinischen Teil des Studiums oder in einem vergleichbaren Studienabschnitt. Die Studentinnen und Studenten verpflichten sich im Gegenzug, nach abgeschlossenem Medizinstudium eine hausärztliche Tätigkeit im ländlichen Raum Niedersachsens außerhalb von Städten ab 100.000 Einwohnern aufzunehmen. Das Studium ist ordnungsgemäß abzuschließen. Die entsprechenden Prüfungen sind in der Regelstudienzeit plus zwei Semester abzulegen. Die Weiterbildung zur Fachärztin oder zum Facharzt für Allgemeinmedizin ist innerhalb von neun Monaten nach Beendigung des Medizinstudiums aufzunehmen. Sie ist in Niedersachsen zu absolvieren. Die Stipendien werden auf Antrag vergeben. Anträge und weitere Details zum Förderprogramm können bei der KV Niedersachsen angefordert werden: E-Mail: thilo.engelhardt@kvn.de, Tel. 0511-3803335

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
02.12.2016

Ansprechpartner/in:
Uwe Hildebrandt

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