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Gesundheitsministerin Carola Reimann kündigt Impfprogramm für Niedersachsen an

Europäische Impfwoche läuft – Neben Masern liegt der Fokus auf HPV und Kinderlähmung


Anlässlich der Europäischen Impfwoche (EIW) kündigt die Niedersächsische Sozial- und Gesundheitsministerin Carola Reimann ein Impfprogramm für Niedersachsen an. „Impfungen sind die wichtigste Maßnahme, um gefährliche Infektionskrankheiten zu bekämpfen“, betont Gesundheitsministerin Carola Reimann: „Eine sehr gute Durchimpfung der Bevölkerung ist zur Bekämpfung gefährlicher Infektionskrankheiten absolut notwendig ̶ mit einem Impfprogramm für Niedersachen treten wir dafür ein.“ Mit diesem soll die öffentliche Aufmerksamkeit für das Thema Impfen erhöht werden. Neben dem Landesgesundheitsamt sollen auch weitere Akteurinnen und Akteure wie die Ärzte- und Apothekerschaft, die Krankenversicherungen und die Kommunen eingebunden werden.

Seit Jahresbeginn sind in Niedersachsen 68 Masernfälle registriert worden. Dies sind deutlich mehr Fälle, als im gesamten Vorjahr zu verzeichnen waren (2018: 18 Fälle). 39 dieser Fälle stehen im Zusammenhang mit einem Ausbruchsgeschehen im Landkreis Hildesheim. „Ein Großteil der in Niedersachsen aufgetretenen Masernfälle betrifft Erwachsene bis zum 50. Lebensjahr. Dies deutet auf Impflücken gerade in dieser Altersgruppe hin“, erläutert Dr. Matthias Pulz, Präsident des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes. „Dagegen ist es im Landkreis Hildesheim nicht wie befürchtet zu einer Weiterverbreitung innerhalb der betroffenen Schulen gekommen. Dies ist neben den konsequenten Maßnahmen des örtlichen Gesundheitsamtes vor allem auf die bereits sehr hohe Durchimpfung im Kindesalter zurückzuführen.“

Der aktuell erschienene interaktive Impfreport 2018 für Niedersachsen zeigt, dass sich die Durchimpfung für die 2. Masern-Impfung bei den Schulanfängern von 93,2 % (2017: 93,3 %) weiterhin auf einem hohen Niveau befindet. Angestrebt wird eine Impfquote von 95 % bei der zweiten Masernimpfung, damit sich in der Bevölkerung beim Auftreten einzelner Fälle eine Ausbreitungsbarriere bildet und auch Menschen geschützt sind, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. Dennoch sind gerade die Zahlen bei anderen Standardimpfungen wie gegen Kinderlähmung (2015: 95,9 %; 2018: 93,5%) in den vergangenen Jahren rückläufig.

„Neben einer sehr guten Durchimpfung ist ein konsequentes Management bei Ausbrüchen von Masern und Röteln unabdingbar“, betont Gesundheitsministerin Carola Reimann.Im Rahmen des aktuellen Masernausbruchs kommt der in Niedersachsen im Jahr 2007 erstmals entwickelte Leitfaden für das Management von Masern- und Rötelnfällen zum Einsatz. Dieser wurde aktuell unter der gemeinsamen Redaktion des Niedersächsischen Sozialministeriums, des Landesgesundheitsamtes und des Robert Koch-Institutes im Auftrag der Nationalen Lenkungsgruppe Impfen überarbeitet. Er gilt nun als nationale Handlungsempfehlung und wurde aktuell öffentlich bekannt gemacht.

Die Impfung komme der geimpften Person aber auch der Gemeinschaft zugute, erläutert die Ministerin. Daher gebe es eine gemeinschaftliche Verantwortung, für eine hohe Durchimpfung Sorge zu tragen. Dr. Carola Reimann: „Mein Appell: Lassen Sie Ihren Impfstatus regelmäßig kontrollieren, damit sie nicht zu spät merken, dass Sie nicht geschützt sind!“ Der Fokus des Impfprogramms wird somit nicht allein auf Masern liegen. „Langfristig müssen wir dafür sorgen, dass für alle empfohlenen Impfungen eine hohe Inanspruchnahme erreicht wird und erhalten bleibt. Das gilt nicht nur für Masern, sondern z. B. für die Impfung gegen Kinderlähmung aber auch die Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV), die unter anderem Gebärmutterhalskrebs auslösen können“, erklärt Gesundheitsministerin Carola Reimann.

Die Impfung gegen HPV wird für Mädchen und seit dem letzten Jahr auch für Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren empfohlen. Zahlen zur Durchimpfung stehen über Abrechnungsdaten zur Verfügung. Zuletzt wurde für Niedersachsen im Jahr 2017 eine Impfquote von knapp 34% bei Mädchen im Alter von 15 Jahren ermittelt (Epidemiologisches Bulletin 1/2018, RKI).

Service
www.nlga.niedersachsen.de > Gesundheitsberichterstattung > Gesundheitsberichte > Impfreport > Interaktiver Impfreport

https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/praevention/impfen/doc/2019_02_05_management_mr_leitfaden_finale_fassung.pdf

Presseinformationen

Artikel-Informationen

erstellt am:
26.04.2019

Ansprechpartner/in:
Uwe Hildebrandt

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