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Welche Bedingungen sind hilfreich? Was sollten Sie bedenken?

Wenn eine Hebamme durchgängig nur für Sie da ist und nicht gleichzeitig weitere Frauen betreut, spricht man von einer 1:1 Betreuung. Diese Betreuungsform ist optimal - erkundigen Sie sich in Ihrem Krankenhaus danach. Außerhalb einer Klinik ist diese Betreuungsform Standard.

Bewegung während der Geburt hat viele Vorteile: Die Geburt schreitet voran, häufig werden Schmerzen weniger wahrgenommen, die Sauerstoffversorgung des Kindes wird unterstützt. Sie können während der Geburt verschiedene Gebärhaltungen ausprobieren; es gibt keine „richtige“ Haltung während der Wehen und der Geburt des Kindes. Stellen Sie sich vor, sie möchten eine Jacke zuknöpfen - um den Knopf durch das Knopfloch zu bringen, bewegen sie ihn hin und her, oder drehen ihn. Ähnlich ist es bei den Wehen - Bewegungen, nicht starre Positionen sind hilfreich. Auch im Umgang mit Schmerz hilft Bewegung oft, um sich abzulenken und um die Schmerzen zu lindern. Generell gilt: Alle aufrechten Haltungen sind geburtsförderlich. Wenn eine Frau liegen möchte, ist die Seitenlage schonender für Mutter und Kind als die Rückenlage. In verschiedenen Geburtsphasen können unterschiedliche Haltungen angenehm sein.


Die Fruchtblase umgibt und schützt Ihr Kind. Es ist sinnvoll und vorteilhaft, den spontanen Blasensprung abzuwarten. Die künstliche Öffnung der Fruchtblase - um den Geburtsvorgang zu verkürzen - ist nicht notwendig. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und besprechen Sie Ihren Wunsch mit dem Klinikteam.


Wenn das Kind geboren ist, beginnt es selbst zu atmen. Der kindliche Kreislauf stellt sich auf die neuen Bedingungen ein. Die Natur hat dem frisch geborenen Kind eine Hilfe zur Versorgung mitgegeben, für den Fall, dass sich seine Lunge noch nicht gleich entfaltet: die Nabelschnur. Solange das Kind noch zusätzlichen Sauerstoff braucht, weil seine eigene Atmung noch nicht perfekt ist, wird es aus dem Mutterkuchen über die Nabelschnur sauerstoffreiches Blut bekommen. Das kann man daran sehen oder tasten, dass die Nabelschnur noch pulsiert. Es ist sehr sinnvoll, diese „Leitung“ nicht zu früh abzuklemmen. Allgemein wird empfohlen, mit dem Abklemmen mindestens ein bis zwei Minuten zu warten. Auch das Ende der Pulsation kann abgewartet werden. Dabei muss das Kind nicht „tief gehalten“ werden – es verliert ja kein Blut, da das System „Kind-Mutterkuchen“ noch intakt ist.


Neugeborene haben in den ersten zwei Stunden nach der Geburt einen starken Saugreflex. Der Saugreflex ist sichtbar, wenn das Kind sein Händchen in den Mund schiebt, oder mit den Lippen abtastet, was es berührt. Es sucht die Brust. Dieser Saugreflex ist wichtig und hilft, einen guten Beginn des Stillens zu ermöglichen. Ein gesundes Kind zeigt diesen Reflex innerhalb der ersten Lebensstunde und darf nicht dabei gestört werden, die Brust zu finden. Die Vormilch gibt ihm wichtige Energie und Schutz- und Abwehrstoffe. Es ist hilfreich, wenn Sie Ihr Kind direkt nach der Geburt das erste Mal anlegen. Nähe und Körperkontakt vermitteln Geborgenheit. Körperkontakt („Skin-to-Skin“) heißt, dass das Kind mit seiner nackten Haut ebenfalls die Haut der Mutter berührt. So können sich alle Sinneswahrnehmungen - Tasten, Sehen, Fühlen, Riechen, Hören - ungestört entfalten. Die Bindung zwischen Mutter und Kind kann über alle „Kanäle“ erfolgen. Genießen Sie diese ersten Momente mit Ihrem Baby.

Routineuntersuchungen - Wiegen, Messen, die Untersuchung U 1 können danach durchgeführt werden.


Frau mit Baby  

Foto: Frau liegt mit ihrem Kind auf der Brust im Bett.

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