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Nominierungen Juliane Bartel Medienpreis 2012

Hörfunk

„Fortschritt oder Fehlgriff? Zehn Jahre Prostitutionsgesetz in Deutschland“
von Stefanie Meinecke
SWR
Im Jahr 2002 trat in Deutschland das Prostitutionsgesetz in Kraft - mit ehrgeizigen Zielen. Die rechtliche und soziale Stellung von Prostituierten sollte grundlegend verbessert werden. Prostituierte, Sozialarbeiterinnen, Polizei und Politik ziehen zehn Jahre danach eine eher negative Bilanz. Profiteure der gesetzlich liberaleren Regelung, dass Prostitution nicht mehr sittenwidrig ist, scheinen Bordellbetreiber zu sein und Menschenhändler aus Osteuropa, die Frauen in die (Armuts-)Prostitution zwingen.

„Wir wurden nicht geschützt – Das Mädchen-KZ Uckermark“
von Monika Mengel
WDR
Im sogenannten 'Jugendschutzlager' Uckermark wurden in der NS-Zeit junge Frauen inhaftiert: sog. Asoziale und Oppositionelle, die als Fürsorgezöglinge ins Räderwerk staatlicher Aufsicht geraten waren. Sie mussten Zwangsarbeit leisten, wurden geschlagen und gequält. Seit Jahren engagiert sich eine Gruppe Feministinnen und Antifaschistinnen dafür, dass hier ein Ort des Gedenkens entsteht. Die Autorin begibt sich im Feature auf Spurensuche vor Ort, spricht mit der Initiative und einer Überlebenden.

„Zurück in der 50er? Warum sich Mädchen rosa Prinzessinnenkleider und Jungs Spielzeugpistolen wünschen“
von Claudia van Laak
DLF
Ausgangspunkt für die Sendung war die These, dass sich in den deutschen Kinderzimmern und Spielzeugläden eine Art gesellschaftlicher Roll-back vollzieht. Im Beitrag trifft die Autorin die 4jährige Liselotte mit ihren Prinzessinnenkleidern, sieht sich in den rosa Zonen der Spielzeugsupermärkte um und fragt neueste Studienergebnisse zu Rollenbildern ab.

„Frauenzuchthaus Hoheneck. Demütigung, Willkür, Verrat“
von Gabriele Stötzer
MDR
Die Schriftstellerin Gabriele Stötzer wurde im Alter von 23 Jahren wegen Staatsverleumdung zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt, 7 Monate davon verbrachte sie in Hoheneck. Das Feature der Autorin schildert mithilfe mehrerer biografischer Erzählungen/Interviews den grausamen, von Willkür und Demütigung geprägten Alltag des DDR-Frauengefängnisses. Die geplante Nutzung von Hoheneck nach der Wende als 'Event-Hotel' vervollständigt die erschütternde Geschichte dieses Ortes.

„Ich vergebe nicht, ich vergesse nicht – Nachtgespräche mit Louise Bourgeois“
von Heide Schwochow und Ina Strelow
NDR
Louise Bourgeois ist fast 100-jährig in New York gestorben. Das Feature wählt die Form fiktiver Nachtgespräche, um die in den letzten Lebensjahren unter Schlaflosigkeit leidende französisch-amerikanische Bildhauerin zu porträtieren. Es blickt zurück auf ein künstlerisch aufregendes Leben und bemüht sich - zunehmend erfolgreich - auch um eine persönliche Annäherung an die notorisch zurückhaltende alte Dame.

„Das waren alles meine Freunde – Eine vergewaltigte Bosniakin erzählt“
von Karla Krause
SWR
Bekira Hasecic ist Bosniakin. Heute kämpft sie unermüdlich für die Bestrafung aller Männer, die im Krieg Vergewaltigung als systematisches und brutales Mittel ethnischer Säuberung eingesetzt haben. Auch sie hat ihre ehemals zu gleichen Teilen von muslismischen und serbisch-orthodoxen Menschen bewohnten Heimatstadt Visegrad verlassen, die sie an Brutalität, Willkür und ständige Vergewaltigungen durch Freunde und Nachbarn erinnert.

Fernsehen

Fernsehfilm und Fernsehserie

„Es ist nicht vorbei“
von Kristin Derfler und Clemens Murath
SWR/RBB (ARD)
Carola Weber, ehemals politisch Inhaftierte im berüchtigten DDR-Frauengefängnis Hoheneck, lebt seit der Wiedervereinigung glücklich verheiratet im Rheinland. Zwanzig Jahre später trifft sie ihren ehemaligen Gefängnisarzt wieder, der Schuld daran trägt, dass die einst begabte Pianistin zwei Finger verlor, was das Ende ihrer Karriere bedeutete. Carola ist entschlossen, die Vergangenheit des mittlerweile erfolgreichen Neurologen, der an der Klinik ihres Mannes eingestellt wird, aufzudecken.

„Abgebrannt“
von Verena S. Freytag
ZDF
Pelin Yolcu, eine junge alleinerziehende Mutter und ausgebildete Tätowiererin, lebt mit ihren drei Kindern im Berliner Bezirk Wedding. Finanzielle Probleme und auch eine schwierige Beziehung zu einem mit Ectasy dealenden Mann, erschweren ihren Alltag. In einer vom Jugendamt verordneten Mutter-Kind-Kur soll sie zur Ruhe kommen und beginnen, mehr Verantwortung für sich und ihre Kinder zu übernehmen. Der Weg für sie ist schwer und es ist offen, ob es ihr gelingt, einen guten Weg einzuschlagen.

Dokumentation, Reportage, Feature, Magazinbeitrag
(mit einer Länge bis 10 Minuten)

„Schwanger und bestraft – Kinder als Karrierehindernis“
von Reinhard Laska und Susanna Zdrzalek
ZDF
Fünf Jahre nach Einführung des Allgemeinen Gleichstellungesetzes zieht 'Frontal 21' eine Zwischenbilanz. Anhand der Beispiele von zwei beruflich erfolgreichen Frauen zeichnet der Beitrag den Weg nach, von der schwangerschaftsbedingten Kündigung über Prozess/Abfindung bis zu den Schwierigkeiten, danach einen adäquaten Job zu finden und bilanziert am Ende eine doppelte Diskriminierung.

„Wutmütter“
von Anke Becker-Wenzel, Dana Nowak und Gabriele Winter
ZDF
Die drei Autorinnen stellen anhand von drei Beispielen dar, wie schwierig die Vollzeit-Berufstätigkeit für alleinerziehende Mütter nach dem neuen Scheidungsrecht zu realisieren ist, weil Betreuungsplätze fehlen.

Dokumentation, Reportage, Feature, Magazinbeitrag
(mit einer Länge von mehr als 10 Minuten)

„Das Glück der Hausfrau“
von Simone Jung
HR (ARD)
Die zweiteilige Dokumentation zeichnet die Biografien von Frauen der Jahrgänge 1940-50 aus Westdeutschland und der DDR anhand von Interviews, Privataufnahmen und Archivfilmen nach und entwirft so ein Bild weiblichen Alltags von den 50er Jahren bis heute. Es geht um die traditionelle Rollenverteilung in der Ehe sowie die gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen. Behandelt wird auch die (späte) Emanzipation, der (Wieder-)Einstieg in das Berufsleben oder generell das Heraustreten aus dem festgefügten Rahmen.

„Saving Face – Gebt mir mein Gesicht zurück“
von Sharmeen Obaid-Chinoy und Daniel Junge
WDR
Das Feature erzählt die erschütternde Geschichte von Rukhsana und Zakia, die zu den zahlreichen Frauen in Pakistan gehören, die einem Säureanschlag zum Opfer gefallen sind. Der in London ansässige plastische Chirurg Mohammad Jawad möchte den entstellten Frauen helfen. Die Politik unternimmt - letztlich erfolgreiche - Anstrengungen, die Gesetze für die Attentäter drastisch zu verschärfen.

„Verlorene Ehre – der Irrweg der Familie Sürücü“
von Matthias Deiß und Jo Goll
RBB
Thema des Features ist der Mord an Hatun Sürücü. Sie wurde von ihrem Bruder Ayhan erschossen, weil sie 'wie eine Deutsche' lebte. Sechs Jahre nach der Tat machen sich die beiden Autoren in Kreuzberg, Istanbul und Ostanatolien auf die Suche nach Antworten bei Familienmitgliedern der Sürücüs und Freunden der Familie.

„Der Fall Mechthild Bach“
von Antje Schmidt
NDR
Die Dokumentation erzählt die Geschichte der Krebsärztin Mechthild Bach, die sich 2011 das Leben nahm. Sie war angeklagt, krebskranke Menschen, die im Sterben lagen, mit Morphium getötet zu haben und stand acht Jahre vor Gericht. Der Prozess war dominiert von fragwürdigen Gutachten, massiver Verschleppung sowie der Machtdemonstration einer Krankenkasse. Am Ende war von dem bei ihren Patienten hochgeschätzten Menschen Mechthild Bach nicht mehr viel übrig.

„Nina Hagen – Godmother of Punk“
von Cordula Kablitz-Post
RBB (Arte)
Seit den 70er Jahren sorgt Deutschlands bekannteste Rock-Ikone mit ihrer direkten, extravaganten Art für Skandale und Schlagzeilen. Ihr erstes 1978 veröffentlichtes Album machte die 23jährige zum Star und prägte das Frauenbild einer ganzen Generation. In ihren unmissverständlichen Texten kritisiert sie althergebrachte Rollenklischees und singt über Drogentrips, lesbische Liebe und Abtreibung. Der Film erzählt die Geschichte ihres wechselvollen Lebens von der Jugend in der DDR über Hamburg, London, die USA, Paris und Indien.

„Das Jenke-Experiment: Jenke als alleinerziehende Mutter“
von Jenke von Wilmsdorff
RTL Um zu zeigen, wie stressig das Leben von alleinerziehenden Müttern ist, übernimmt EXTRA-Reporter Jenke von Wilmsdorff in seinem 7-teiligen TVExperiment die Rolle von Marion A. und lebt eine Woche lang in einer fremden Familie mit drei Kindern, Hund und Katze. Dabei ist der Reporter nicht nur mit sämtlichen mütterlichen Pflichten konfrontiert sondern auch mit dem Job von Marion A. in der Spülküche eines Altenheims.

„Joana und die Mächte der Finsternis“
von Andrea Morgenthaler
BR
Joana ist noch ein Kind, als sie von einem Voodoo-Priester zur 'Hexe' erklärt wird. Wie tausende von Mädchen in Nigeria wird sie zusammen mit ihren anderen Schwestern und ihrer Mutter vom eigenen Vater verstoßen. Das Stigma, 'verhext' zu sein, schleppt sie ein Jahrzehnt mit sich - auch ihr erster Mann verlangt das angeblich reinigende JuJu-Ritual von ihr, damit sie ihm nach Österreich folgen darf. Hier erweist er sich als Menschenhändler, der Zwangsprostituierte an 'Madams' vermittelt. Mit der Gründung der Hilfsorganisation 'EXIT' wird Joana zur weltweit gefragten Expertin, die sich für die betroffenen Frauen und für die Verurteilung der Menschenhändler einsetzt.

Juliane-Bartel-Preis
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