Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung Niedersachsen klar Logo

Niedersächsischer Gesundheitspreis 2016

Ministerin Cornelia Rundt zeichnet innovative Gesundheitsprojekte aus


In Hannover wurden am 28.11.2016 drei herausragende Projekte aus dem Gesundheitswesen mit dem Niedersächsischen Gesundheitspreis 2016 ausgezeichnet. „In unserem dynamischen Gesundheitsbereich steckt viel Potenzial: Die Bürgerinnen und Bürger profitieren von modernen Technologien, frischen Ideen und kreativen Projekten. Die Preisträgerinnen und Preisträger zeigen Initiative und dienen anderen als gutes Beispiel. Damit tragen sie auch zu unserem Ziel einer wohnortnahen und flächendeckenden Versorgung bei“, sagte Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Cornelia Rundt.

Der Niedersächsische Gesundheitspreis ist mit 15.000 Euro dotiert, jedes Projekt erhält 5.000 Euro. Ausgeschrieben wurde der Preis in diesem Jahr gemeinsam vom Niedersächsischen Sozial- und Gesundheitsministerium, dem Niedersächsischen Wirtschaftsministerium, der AOK Niedersachsen, der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) sowie der Apothekerkammer Niedersachsen.

Eine hochkarätige und fachkundige Jury, die sich aus den Partnerinnen und Partnern des Niedersächsischen Gesundheitspreises sowie weiteren Vertreterinnen und Vertretern aus Verbänden und Forschung zusammensetzt, wählte aus insgesamt 63 Beiträgen die besten Projekte aus.

Die Preisträgerinnen und Preisträger sind:

Preiskategorie 1: Der kleine Unterschied! Geschlechterspezifische Gesundheitsversorgung und -förderung

Projekttitel: Stationäre Prävention und Rehabilitation für Väter mit Kindern in einer homogenen Großgruppe

Einrichtung: Fachklinik Thomas Morus



Kurzbeschreibung:

Die Fachklinik Thomas Morus führt an fünf Terminen pro Jahr anstelle von Mutter-Kind-Maßnahmen Vater-Kind-Maßnahmen für jeweils 38 Väter zusammen mit ihren Kindern durch. Die Männergruppe reist gemeinsam an und bildet für 21 Tage eine therapeutische Gruppe. In diesem Zeitraum werden keine Mütter aufgenommen. In dieser geschlechtsspezifischen Gruppe kümmern sich die Männer um ihre eigene Gesundheit, reflektieren in Gruppen oder in der Einzelberatung schwierige Situationen im Kontext von Familie und Beruf und nehmen die Vater-Kind-Beziehung bewusst in den Fokus. Gleichzeitig werden sie in der Bewegungs- und Entspannungstherapie für sich selbst aktiv. Für die Zeit der Vater-Kind-Maßnahmen wird der Anteil der männlichen Therapeuten erhöht. Außerdem begleitet zusätzlich ein Männerseelsorger die Maßnahme.


Preiskategorie 2: Chronische Erkrankungen besser versorgen - Lebensqualität fördern

Projekttitel: Kidstime-Workshops in Rotenburg

Einrichtung: Agaplesion Diakonieklinikum Rotenburg gGmbH



Kurzbeschreibung:

Kinder psychisch kranker Eltern sind eine bekannte Hochrisikogruppe, die lange vernachlässigt wurde und die in den letzten Jahren zunehmend in den Blickpunkt gerät. Es mangelt jedoch weiterhin an wirksamen niedrigschwelligen Unterstützungsangeboten, insbesondere im ländlichen Raum. Die in London (Marlborough Familiy Service und St. Pancras Hospital) in den 1990er Jahre entwickelten und am Anna-Freud-Center fortgeführten „kidstime workshops“ bieten als multifamilientherapeutisch ausgerichtetes Angebot eine als wirksam nachgewiesene Unterstützung für betroffene Familien. Wenngleich sich die Workshops nicht als therapeutische Behandlung verstehen, enthalten sie Elemente aus verschiedenen therapeutischen Ansätzen (Systemische Therapie, Multifamilientherapie, Theaterpädagogik, kreative Kindertherapie). Ziel ist es, Gefühlen der Isolation vorzubeugen, (Selbst-)Vertrauen zu stärken, Informationen anzubieten sowie Erfahrungsaustausch zu ermöglichen. Das Agaplesion Diakonieklinikum in Rotenburg bietet seit März 2015 kidstime workshops bislang einmalig in Deutschland an. Diese finden einmal im Monat für 2,5 Stunden statt.

Preiskategorie 3: eHealth - Lösungen für eine bessere Gesundheitsversorgung

Projekttitel: Remote-Care

Einrichtung: Medizinische Hochschule Hannover

Bewerber: HNO (Deutsches Hörzentrum)


Kurzbeschreibung:

Ca. 1 Prozent der deutschen Bevölkerung ist gehörlos oder so hochgradig schwerhörig, dass ein offenes Sprachverstehen nicht mehr möglich ist und das Sprachverstehen nur durch die Implantation einer Innenohrprothese, dem Cochlea-Implantat, (wieder) hergestellt werden kann. Dies macht eine lebenslange medizinische und technische Nachsorge erforderlich. Diese findet grundsätzlich an der implantierenden Klinik statt. An der MHH besteht die deutschlandweit einzigartige Möglichkeit der Nachsorge mittels Telemedizin. Dies ermöglicht dem Patienten heimatnah bei einem zertifizierten Hörgeräteakustiker und niedergelassenen Arzt eingestellt und nachgesorgt werden, der in direktem Kontakt mit der MHH steht. Aktuell gibt es 18 Remote-Care-Standorte, davon 3 in Niedersachsen (Osnabrück, Osterholz-Scharmbeck und Emden).

Weitere Informationen zu den ausgezeichneten Projekten sowie rund um den Gesundheitspreis sind auf der Homepage www.gesundheitspreis-niedersachsen.de einsehbar.

Die Preisträgerinnen und Preisträger feiern gemeinsam mit Ministerin Rundt, den Laudatorinnen und Laudatoren ihre erfolgreiche Teilnahme am Wettbewerb 2016.  

Die Preisträgerinnen und Preisträger feiern gemeinsam mit Ministerin Rundt, den Laudatorinnen und Laudatoren ihre erfolgreiche Teilnahme am Wettbewerb 2016.

Der "kleine Unterschied" macht das Projekt der Fachklinik Thomas Morus aus. Im Kern geht es um Vater-Kind-Maßnahmen, die auf Norderney durchgeführt werden. Laudator war Dr. Jörg Berlin von der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (gan  

Der "kleine Unterschied" macht das Projekt der Fachklinik Thomas Morus aus. Im Kern geht es um Vater-Kind-Maßnahmen, die auf Norderney durchgeführt werden. Laudator war Dr. Jörg Berlin von der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (gan

In der Kategorie "Chronische Erkrankungen besser versorgen - Lebensqualität fördern" hat das Agaplesion Diakonieklinikum Rotenburg mit seinem Projekt "Kidstime-Workshops" überzeugt. Laudator war Jan Seeger von der AOK Niedersachsen  

In der Kategorie "Chronische Erkrankungen besser versorgen - Lebensqualität fördern" hat das Agaplesion Diakonieklinikum Rotenburg mit seinem Projekt "Kidstime-Workshops" überzeugt. Laudator war Jan Seeger von der AOK Niedersachsen

Das bundesweit einmalige Projekt Remote-Care an der Medizinischen Hochschule Hannover wurde von der Jury ebenfalls als preiswürdigt auserkoren. Laudatorin war Wirtschaftsstaatssekretärin Daniela Behrens (ganz rechts).  

Das bundesweit einmalige Projekt Remote-Care an der Medizinischen Hochschule Hannover wurde von der Jury ebenfalls als preiswürdigt auserkoren. Laudatorin war Wirtschaftsstaatssekretärin Daniela Behrens (ganz rechts).

Artikel-Informationen

erstellt am:
29.11.2017
zuletzt aktualisiert am:
09.10.2019

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln