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Startschuss für zweiten Bauabschnitt am Klinikum Braunschweig – Zuwendungsbescheid des Landes über 17 Millionen Euro

Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Cornelia Rundt lobt das Zwei-Standorte-Konzept: „Die medizinische Versorgung der Menschen in Braunschweig wird deutlich verbessert.“


Bei einem Besuch des Klinikum-Standortes Salzdahlumer Straße hat Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Cornelia Rundt heute den Startschuss für den zweiten Bauabschnitt des Zwei-Standorte-Konzeptes des Klinikums Braunschweigs gegeben. Der Zuwendungsbescheid des Landes in Höhe von 17 Millionen Euro war dem Klinikum zuvor zugestellt worden. „Mit diesem Geld wird das Klinikum umstrukturiert, das Angebot auf zwei Standorte konzentriert und besser aufeinander abgestimmt“, sagte Ministerin Cornelia Rundt, „der Investitionszuschuss des Landes ist also sehr gut angelegt, denn die medizinische Versorgung der Menschen in Braunschweig wird deutlich verbessert.“

Die 17 Millionen Euro für das Klinikum Braunschweig sind der mit Abstand größte Zuschuss im Rahmen des Krankenhausinvestitionsprogramms 2013 des Landes Niedersachsen. Insgesamt soll der zweite Bauabschnitt der Zentralisierung am Braunschweiger Klinikum über mehrere Jahre verteilt mit bis zu 95 Millionen Euro bezuschusst werden.

Erster Stadtrat Ulrich Markurth, Braunschweigs Sozialdezernent und zugleich Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikums, betonte ebenfalls die Vorteile des Bauvorhabens für die Patienten. „Klinische Anlaufsstellen werden günstiger erreichbar, Wege kürzer und medizinische Angebote besser.“ Braunschweig werde damit seinem Anspruch gerecht, die Gesundheitsversorgung als wichtige kommunale Daseinsvorsorge zu begreifen. Gleichzeitig würden so Betriebsabläufe optimiert, was wiederum das Klinikum wirtschaftlich stärke.

Ministerin Rundt ließ sich im Löwengang vom Geschäftsführer des Klinikums, Helmut Schüttig, über die umfangreichen Baupläne informieren – quasi inmitten der künftigen Baustelle. Denn dieser Verbindungsgang soll bereits im Frühsommer abgerissen werden und dem Neubau eines Bettenhauses für Allgemeinpflege, für die Pflege der Kinderklinik und der Kinderchirurgie sowie für die Intensiv- bzw. die Intensivüberwachungspflege weichen. Mit dem Bau könne im Sommer 2014 begonnen werden.

Ziel sei es, so Schüttig, nachdem bereits der Klinikum-Standort Gliesmaroder Straße aufgegeben worden sei, sich bis 2019 auch vom Standort Holwedestraße zu trennen. Alle Kliniken und Institute sollen bis dahin auf die verbleibenden Standorte Celler Straße und Salzdahlumer Straße konzentriert werden.

„Wir sind für den Zuwendungsbescheid des Landes sehr dankbar“, sagte Helmut Schüttig. Denn allein die Gesamtkosten für den aktuell umzusetzenden Teilabschnitt beliefen sich nach Auskunft des Geschäftsführers auf rund 105 Millionen Euro. In dieser Summe seien auch Verbesserungen und Modernisierungen des medizinischen Bereichs enthalten, die der Ärztliche Direktor des Klinikums, Prof. Dr. Horst Kierdorf, ausführlicher erläuterte. Im Fokus stehen demnach die Schaffung medizinischer Zentrumsstrukturen und die Zentralisierung der Untersuchungs- und Therapiebereiche.

Neu gestaltet wird zum Beispiel eine zentrale interdisziplinäre Notaufnahme mit einem Anlaufpunkt für Notfallpatienten in Braunschweig. Schritt für Schritt soll es zu einer Modernisierung und Erweiterung des OP-Bereiches kommen. Denn Kliniken aus der Holwedestraße wie etwa die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, die Hals-, Nasen-, Ohrenklinik oder die Unfallchirurgische Klinik, die an die Salzdahlumer Straße verlegt werden sollen, werden dort zusätzliche Kapazitäten benötigen. Die Bündelung einer Vielzahl von Kliniken am Standort Salzdahlumer Straße wird Patienten bei Diagnostik und Therapie auch interdisziplinär bessere Möglichkeiten unter einem Dach bieten.

Pflegedirektor Ulrich Heller merkte an, dass durch das Bauvorhaben größere Stationen entstehen werden: „Alle Patientenzimmer werden dann über eine eigene Dusche und Toilette verfügen, dass bringt Vorteile für den Patienten und für die pflegerische Versorgung.“ Zugleich werde es einfacher sein, personelle Engpässe auf einzelnen Stationen auszugleichen. Zudem werde der neue Zentral-OP die Ambulanzen deutlich entlasten.

Auch optisch dürfte sich der Anblick des Klinikums an der Salzdahlumer Straße deutlich verändern. Denn der bisherige Haupteingang wird verlegt in den geplanten Bettenhausneubau mit Zugang vom Fichtengrund. Das machte der Geschäftsbereichleiter Bau und Technik des Klinikums, Karsten Standke, deutlich. Von einem repräsentativen Vorplatz aus werde ein neues Wegeleitsystem Besucher besser durch das Klinikum führen.

Die bisherigen Besucherparkplätze sollen Mitarbeiterparkplätze werden. Neue Besucherparkplätze entstehen am Fichtengrund. Die Straße dorthin soll ausgebaut werden. Anwohner müssen keine Sorgen haben: Die Kleingärten zwischen Fichtengrund und Salzdahlumer Straße bleiben von den Bauvorhaben unberührt.

Aktuelle Zahlen-Daten-Fakten zum Klinikum:

Mit 1.425 Planbetten und rund 3900 Mitarbeiter/-innen ist das Städtische Klinikum Braunschweig eines der größten Krankenhäuser in Niedersachsen. Es versorgt als Krankenhaus der Maximalversorgung die Region Braunschweig mit rund 1 Million Einwohnern.

Mit 19 Kliniken, 10 selbständigen klinischen Abteilungen und 6 Instituten wird nahezu das komplette Fächerspektrum der Medizin abgedeckt. Pro Jahr werden über 56.000 Patienten stationär und rund 100.000 ambulant behandelt.

Vier Standorte gehören zum Städtischen Klinikum:

  • Klinikum Holwedestraße
  • Klinikum Salzdahlumer Straße
  • Klinikum Celler Straße
  • und das Ambulante Rehabilitationszentrum in der Nîmes Straße.

Das Klinikum hat einen Umsatz von rund 255 Millionen Euro pro Jahr. Als bedeutender Auftraggeber für Bau- und Instandhaltungs-maßnahmen, Investitionen bei Geräten und IT und sonstigen Dienstleistungen vergibt es Aufträge im Umfang von über 80 Mio. Euro jährlich.

In den verschiedenen Berufsgruppen arbeiten rund 510 Ärzte und 2.100 Pflegekräfte sowie 550 Mitarbeiter im medizinisch-technischen Dienst, 460 in den sonstigen Diensten (Verwaltung, Wirtschaft, Technik etc.) und 280 Auszubildende.

Das Modell des geplanten Neubaus des Klinikums Braunschweig (Salzdahlumer Straße) halten (v.l.) Klinikum-Chef Helmut Schüttig, Ministerin Cornelia Rundt, der ärztliche Direktor Prof. Horst Kierdorf und der Aufsichtsratsvorsitzende Ulrich Markurth.  
Das Modell des geplanten Neubaus des Klinikums Braunschweig (Salzdahlumer Straße) halten (v.l.) Klinikum-Chef Helmut Schüttig, Ministerin Cornelia Rundt, der ärztliche Direktor Prof. Horst Kierdorf und der Aufsichtsratsvorsitzende Ulrich Markurth.
Ein Modell des neuen Doppelbettenhauses inklusive Intensivstation, das das Klinikum Braunschweig nun am Standort Salzdahlumer Straße errichten will. Foto: Sozialministerium / Hildebrandt  
Ein Modell des neuen Doppelbettenhauses inklusive Intensivstation, das das Klinikum Braunschweig nun am Standort Salzdahlumer Straße errichten will. Foto: Sozialministerium / Hildebrandt
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