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Cornelia Rundt: „Das Bündnis ,Niedersachsen packt an!' funktioniert, gute Zukunftsperspektiven für Zugewanderte und Gesellschaft werden eröffnet!“

700 Ehrenamtliche diskutieren bei Integrationskongress die neuen Herausforderungen


Auch wenn die Zahl der eintreffenden Flüchtlinge zurückgegangen ist, die unzähligen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer engagieren sich in Niedersachsen weiter unvermindert mit großem Einsatz − nun geht es um den Spracherwerb und die Integration der Zugewanderten. Das ist das Fazit der heutigen vierten Integrationskonferenz des Bündnisses „Niedersachsen packt an“ mit dem Titel „Werkstatt Bürgerschaftliches Engagement“, an der rund 700 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer und Verbandsvertreterinnen und -vertreter teilgenommen haben und die von Ministerpräsident Stephan Weil am Morgen eröffnet worden war. Auf dem im Convention Center Hannover aufgebauten Markt der Möglichkeiten präsentierten mehr als 70 Vereine und Agenturen ihre wertvolle gesellschaftliche Arbeit.

Bericht über die 4. Integrationskonferenz vom 6. März 2017 in Hannover


„Es ist deutlich geworden, dass das Bündnis ‚Niedersachsen packt an!‘ gut funktioniert − alle treten gemeinsam dafür ein, dass den Menschen, die zu uns gekommen sind, Chancen eröffnet werden", sagte Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt, die am Ende des Kongresses das Fazit dieser Veranstaltung zog: „Wir haben heute von vielen Erfahrungen aus der ehrenamtlichen Arbeit gehört, von Herausforderungen und Grenzen. Wir haben gehört, welche Erfolge es bereits gibt, wo noch Defizite sind und wie Lösungen aussehen können. Wir sind also schon längst auf dem Weg einer aktiv gestalteten Integration, wir nehmen die Weiterentwicklung Niedersachsens selbst in die Hand."

Das Ehrenamt in der Flüchtlingshilfe


Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten sich in mehreren Foren den speziellen Herausforderungen der Integration gewidmet. Ministerin Cornelia Rundt nahm die folgenden Eindrücke aus den Foren mit:

  • Hauptamtliche Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner sind wichtig für Ehrenamtliche, um bei Herausforderungen und Problemlagen unterstützen zu können. Das Land muss seine vielfältigen Hilfsangebote weiter fördern und weiterentwickeln.
  • Ein reger Austausch der Engagierten ist von großer Bedeutung, Haupt- und Ehrenamtliche sollten sich noch besser vernetzen und beidseitig an Erfahrungen und unterschiedlichen Kompetenzen teilhaben.
  • Mehr Fortbildungsmaßnahmen für Haupt- und Ehrenamtliche sind erwünscht.

Cornelia Rundt: „Jetzt geht es darum, die in den Foren entwickelten Ideen zukunftsgerichtet in die Praxis umzusetzen – möglichst unbürokratisch, möglichst zügig, möglichst nachhaltig." Die Sozialministerin zeigte auf, wie das Land Niedersachsen diesen Prozess aktiv gestaltet und unterstützt:

Programm für bürgerschaftliches Engagement in der Flüchtlingshilfe

Im Rahmen des Programms für bürgerschaftliches Engagement in der Flüchtlingshilfe werden 2017 und 2018 jeweils 1,69 Millionen Euro bereitgestellt. Auf Antrag werden Sachkostenbeiträge für niedrigschwellige Angebote bei der Flüchtlingsbetreuung bewilligt, wie etwa für Lehrbücher, die in Sprachkursen benötigt werden. Rundt: „Es freut mich, dass von diesen Mitteln alle Freiwilligen profitieren können - unabhängig von ihrem Organisationsgrad.“

Neue Datenbank auf dem Freiwilligenserver (www.freiwilligenserver.de)

Während des Kongresses wurde eine neue Datenbank auf dem Freiwilligenserver gestartet. Rundt: „Mit dem FreiwilligenServer stellen wir ein landesweites Internetportal zur Verfügung, das umfassend informiert und Freiwillige zusammenführt. Und das intensiv genutzt wird - durchschnittlich über 400.000 Zugriffe monatlich auf dieses Portal belegen dies eindrücklich."

Auf der neuen Datenbank sind nun die lokalen und regionalen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner der Kommunen und der Wohlfahrtsverbände für die Beantragung von Unterstützungsmitteln des Programms „Bürgerschaftliches Engagement in der Flüchtlingshilfe“ direkt zu finden.

Fortbildung der Freiwilligen und sogenannte „entlastende Gespräche“

Bürgerschaftliches Engagement fußt häufig auf ganz bestimmten Kenntnissen und Qualifikationen. Mit zusammen 67 Kooperationspartnerinnen und -partnern aus der Erwachsenenbildung stellt die Freiwilligenakademie Niedersachsen für alle Landesteile ein wohnortnahes Qualifizierungsangebot bereit. Bis Ende 2018 stellt das Land Niedersachsen darüber hinaus zwei Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung, um die ehrenamtlich Tätigen mit Fortbildungs- und weiteren „Feedback-Maßnahmen“ zu stärken und zu entlasten. Cornelia Rundt: „Hier werden wir zahlreiche Fachverbände hinzuziehen, um ein möglichst breit gestreutes, fachlich gut fundiertes Angebot sicherstellen zu können.“

Migrationsberatung

Weil Integration in der Landesregierung als ein gesellschaftspolitischer und gesellschaftsrechtlicher Anspruch auf Teilhabe an der sozialen Infrastruktur verstanden wird, fördert das Land Niedersachsen auch Zuwendungen für die Beratung von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Aufgrund des besonderen Bedarfs an Migrationsberatung wird der Ansatz für 2017 und 2018 erhöht, es werden jährlich 10,825 Mio. Euro eingeplant. Cornelia Rundt: „Die Migrationsberatung stellt sicher, dass alle Schutz und Zukunft suchenden Menschen, die nach Niedersachsen kommen, landesweit und flächendeckend eine angemessene Beratung und Unterstützung erhalten können, um sich in ihrem neuen Lebensumfeld mit den Herausforderungen des Alltags zurechtzufinden und ihre Zukunft planen zu können.“

Koordinierungsstellen für Migration und Teilhabe

Neben der Migrationsberatung werden landesweit Koordinierungsstellen für Migration und Teilhabe gefördert. Diese gestalten das Integrationsmanagement vor Ort, mit dem den zugewanderten Menschen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben eröffnet wird. Für die Förderung der Koordinierungsstellen für Migration und Teilhabe werden für das Haushaltsjahr 2017 1,38 Mio. Euro und für 2018 1,41 Mio. Euro zur Verfügung gestellt.

Integrationslotsinnen und -lotsen

Viele Ehrenamtliche sind als Integrationslotsin oder Integrationslotse tätig und haben sich in diesem Bereich fortgebildet. Seit 2011 haben 3.694 Ehrenamtliche an einer Basisqualifizierung zur Integrationslotsin bzw. zum Integrationslotsen teilgenommen. 1.288 von ihnen haben zudem an spezialisierenden Modulen teilgenommen.

Cornelia Rundt: „Ihr Know-how, Ihre Hilfsbereitschaft, Ihr Engagement sind wertvolle Ergänzungen der hauptamtlich Tätigen. Ich bin mir sicher – ohne Sie wäre eine so gute und umfassende Begleitung der vielen, besonders erst kurze Zeit in Niedersachsen lebenden Menschen nicht möglich gewesen."

Bericht über die 4. Integrationskonferenz vom 6. März 2017 in Hannover

 
 
Ministerin Rundt im Gespräch mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern der 4. Integrationskonferenz Bildrechte: Jasper Ehrliclh
Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 4. Integrationskonferenz Bildrechte: Jasper Ehrlich

Artikel-Informationen

erstellt am:
07.03.2017
zuletzt aktualisiert am:
08.03.2017

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