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Folgen von häuslicher Gewalt für die Kinder

Das Miterleben der Gewalt bleibt für die Kinder nie ohne Auswirkungen. Jedoch hat das Miterleben selbstverständlich nicht bei allen Kindern dieselben Folgen. Die akuten Auswirkungen können unspezifisch sein wie Schlafstörungen, Schulschwierigkeiten, Entwicklungsverzögerungen, Aggressivität und/oder Ängstlichkeit.

Die Schwere der Folgen hängt von einer Vielzahl weiterer Faktoren ab. Die Folgen sind anders, wenn die Kinder auch direkt misshandelt werden, sie sind bedingt durch das Alter, Geschlecht, die Zeit, die seit dem Miterleben vergangen ist, das Verhältnis zu den Erwachsenen und auch durch die Art der Interventionsmaßnahmen.

Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass insbesondere Verhaltensstörungen und emotionale Probleme, eine negative Beeinflussung kognitiver Fähigkeiten und Langzeit-Auswirkungen auf die Entwicklung als Folge des Miterlebens der Gewalttätigkeiten auftreten können. Hinzu kommt, dass eine Reihe von Studien noch einen weiteren Zusammenhang nahe legt: Kinder, die Misshandlungen miterleben, lernen und übernehmen dieses Verhalten. Es zeigte sich, dass diese Kinder zumindest eine Akzeptanz für den Gebrauch von Gewalt als Konfliktlösungsmuster entwickeln können und eigene Gewalttätigkeiten damit rechtfertigen. So wurde in einer Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Beobachtung häuslicher Gewalt und der aktiven Gewalttätigkeit Jugendlicher aus diesen Familien nachgewiesen. Und die repräsentative Studie zum Umfang von Gewalt gegen Frauen in Deutschland fand, dass Gewalt in der Kindheit – sei es direkte oder miterlebte Gewalt – ein Risikofaktor für ein Gewalterleben als Erwachsene in der Partnerschaft ist.


Publikation:
Kinder als Zeugen häuslicher Gewalt


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