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Equal Pay Day

Ministerin Cornelia Rundt: „Frauen werden noch immer deutlich schlechter bezahlt als Männer – um die Benachteiligungen zu beseitigen, muss in der Wirtschaft der Turbo angeworfen werden“


„Gleicher Lohn für gleiche Arbeit, dieser Grundsatz wird bei der Bezahlung von Frauen weiterhin regelmäßig ignoriert“, kritisiert Niedersachsens Sozial- und Gleichstellungsministerin Cornelia Rundt anlässlich des Gender Pay Days: „Es ist nach wie vor üblich in zahlreichen Unternehmen, wo im stillen Kämmerlein Gehaltserhöhungen ausgehandelt werden, Frauen schlechter zu bezahlen als Männer. Hier muss jetzt endlich zu Transparenz und Fairness übergegangen und die auch laut Verfassung gebotene Gleichstellung erreicht werden!“ Dass sich die Lücke zwischen den Durchschnittsverdiensten von Männern und Frauen besonders aufgrund des neu eingeführten Mindestlohns von 22 auf 21 Prozent reduziert habe, sei erfreulich – „und doch bleibt es ein Tropfen auf den heißen Stein, für die Beseitigung von Benachteiligungen und Diskriminierungen gegenüber Frauen muss die Wirtschaft den Turbo anwerfen“, so Rundt.

Seit 2008 wird in Deutschland am Equal Pay Day auf den Einkommensunterschied zwischen Frauen und Männern öffentlichkeitswirksam hingewiesen. Anlässlich dieses Tages hat das Statistische Bundesamt aktuelle Zahlen vorgelegt. Demnach liegt das Bruttostundenverdienst von Frauen 21% unter dem der Männer - Arbeitnehmerinnen erhielten laut Statistischem Bundesamt durchschnittlich 16,20 Euro brutto je Stunde, Männer 20,59 Euro. Das bedeutet: Frauen müssten fast 80 Tage länger arbeiten, um auf das gleiche Gehalt wie Männer zu kommen. Die niedersächsische Sozial- und Gleichstellungsministerin Cornelia Rundt, die aktuell Vorsitzende der Konferenz der Gleichstellungsministerinnen und –minister ist, kritisiert das als ungerecht und diskriminierend: „Die Gründe für den Verdienstunterschied sind vielfältig: Frauen arbeiten häufiger Teilzeit, um Beruf und Familie vereinbaren zu können; sie sind zudem seltener in Führungspositionen vertreten; hinzu kommt, dass stark von Frauen frequentierte Berufe deutlich schlechter entlohnt werden – an all diesen Stellschrauben müssen wir ansetzen und die laut Verfassung gebotene Gleichstellung von Frauen endlich verwirklichen.“

Der Equal Pay Day 2016 steht unter dem Motto „Was ist meine Arbeit wert?“. „Es ist nicht einzusehen“, so Ministerin Cornelia Rundt, „dass die Arbeit mit Menschen, zum Beispiel in der Pflege, viel schlechter bezahlt wird als ein technischer Beruf – spätestens vor dem Hintergrund des demographischen Wandels wird klar, dass eine Geringschätzung sozialer Berufe nicht mehr zeitgemäß ist.“

Der Lohnunterschied habe Folgen über das aktive Berufsleben hinaus, ruft die Ministerin in Erinnerung: „Wer aus familiären Gründen eine Zeit lang ausscheidet oder Teilzeit arbeitet, steht im Alter oft mit einer geringeren Rente da. Die große Altersarmut bei Frauen dürfen wir nicht hinnehmen. Die Niedersächsische Landesregierung unterstützt alle Initiativen zur Erreichung der Entgeltgleichheit, auch durch die geforderte größere Transparenz bei den Gehaltsstrukturen. Beschäftigte in Betrieben sollten wissen, in welchem Verhältnis ihre Gehaltshöhe zu der der Kolleginnen und Kollegen steht.“ Laut einer ebenfalls diese Woche vorgestellten Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) erhielten als gesetzliche Altersrente Frauen 2014 durchschnittlich 618 Euro, Männer 1037 Euro. Bei den Betriebsrenten bekamen Männer mit 574 Euro sogar fast das Dreifache von Frauen.

Zum Equal Pay Day:

Die Kampagne zum Equal Pay Day wird durch die Business and Professional Women (BPW) initiiert und durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Erstmals wurde der Equal Pay Day 2008 in Deutschland durchgeführt. Entstanden ist der Tag für gleiche Bezahlung 1988 in den USA. Weitere Informationen finden Sie unter

www.equalpayday.de

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Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Uwe Hildebrandt

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