Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung Niedersachsen klar Logo

Pressefahrt entlang des Anerkennungsweges ausländischer Fachkräfte in Niedersachsen

Das Anerkennungsgesetz ist wichtig für Niedersachsen


Am 1. April jährt sich das Inkrafttreten des Anerkennungsgesetzes zum fünften Mal. Das IQ Netzwerk und das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung gaben den Medien heute Einblicke in das Anerkennungsverfahren im Rahmen einer Pressefahrt in Hannover.

[Hannover] Fünf ausländische Fachkräfte aus fünf verschiedenen Ländern stellten sich heute in Hannover den Fragen der ein Dutzend Journalistinnen und Journalisten, die sich auf Einladung des IQ Netzwerkes Niedersachsen und des Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung erstmals zu einer Pressefahrt versammelt hatten. Anlass dazu gaben die Anerkennungsgesetze des Bundes und der Länder, die vor fünf Jahren in Kraft traten. Die IHK Hannover, das Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft und das Institut für Berufliche Bildung brachten als Netzwerkpartner ihre Erfahrungen und Fachleute mit ein.

„Unser Auftrag ist es, Anerkennung und Integration in Niedersachsen weiter voranzubringen. Unverzichtbar dafür sind die Medien als unabhängige Partner im Dialog mit der Öffentlichkeit. Gemeinsam mit dem Niedersächsischen Sozialministerium haben wir daher Journalistinnen und Journalisten eingeladen, berufliche Anerkennung und Integration aus nächster Nähe zu erleben“, erklärte Harm Wurthmann zur Idee der Pressefahrt, Geschäftsführer der RKW Nord GmbH und Verantwortlicher des IQ Netzwerkes Niedersachsen. Seit 2011 hat das IQ Netzwerk Niedersachsen über 13.500 ausländische Fachkräfte aus mehr als 150 Ländern im Anerkennungsverfahren begleitet und auf qualifikationsgerechte Jobs vorbereitet. Darum sei das Anerkennungsgesetz wichtig für Niedersachsen, so Harm Wurthmann.

Die etwa 6-stündige Tour konzentrierte sich auf die Region Hannover, beispielhaft für die landesweit 14 Beratungsstellen des IQ Netzwerkes Niedersachsen. Das Programm reichte von der Erstberatung bis zur betrieblichen Integration. „Die Wege der beruflichen Anerkennung und Integration sind so einzigartig wie die Menschen, die sie gehen. Nationalität und Aufenthaltsstatus spielen dabei übrigens keine Rolle. Was zählt, sind berufliche Abschlüsse“, erklärte Katrin Köhne den Medienvertretern, die stellvertretende Projektkoordinatorin des IQ Landesnetzwerkes Niedersachsen.

Höhepunkte des Programms waren die Überreichung eines Anerkennungsbescheides und das Treffen der Niedersächsischen Sozialministerin Cornelia Rundt mit den teilnehmenden Fachkräften, einer Lehrerin aus Spanien, einer Buchhalterin aus dem Iran und Ingenieuren aus Griechenland, der Ukraine und Syrien.

Die Ministerin hob hervor: „Die Anerkennung von Kompetenzen, die im Ausland erlangt worden sind, war längst überfällig und gehört für mich zu einer umfassenden Migrations- und Teilhabepolitik dazu. Migrantinnen und Migranten mit abgeschlossener Berufsausbildung sollen ihre Kenntnisse und Erfahrungen in den hiesigen Arbeitsmarkt einbringen können. Sie sollen Tätigkeiten finden, die ihren Qualifikationen entsprechen.“

Ministerin Rundt und Journalisten erhielten auch direkte Einblicke in die betriebliche Integration. Athanasios Kallinis zeigte seine Arbeitswelt bei der ILFA Feinstleiter GmbH, einem High-Tech-Unternehmen in Hannover, der letzten Station der Pressefahrt. Nach seiner Migration und beruflichen Anerkennung in Deutschland fand der studierte Maschinenbauer aus Griechenland hier seinen Traumjob als Ingenieur und ist inzwischen voll integriert. Für seinen Chef Christian Georg Behrendt sei er „wie ein Geschenk“, und Athanasios Kallinis fügte einen Appell an alle Anerkennungssuchenden hinzu: „Traut euch ran an die mittelständischen Unternehmen! Dort wird gesucht, dort seid ihr willkommen, dort kann man sich gut entwickeln.“

„Für zugewanderte Menschen ist die berufliche Anerkennung häufig der entscheidende Schritt in den Arbeitsmarkt – und damit zu ihrer gesellschaftlichen Teilhabe und Integration“, erklärte Sozialministerin Rundt. „Da ist es enorm wichtig, dass wir sie mit guten Beratungs- und Qualifizierungsangeboten unterstützen. Niedersachsen braucht Fachkräfte – da können uns die Zuwanderinnen und Zuwanderer sehr helfen! Ich freue mich, dass in Niedersachsen im Jahr 2015 mehr als 2.600 Anträge auf Anerkennung beruflicher Qualifikation gestellt wurden, so viele wie nie seit Einführung der Anerkennungsgesetze vor fünf Jahren. In über 60 Prozent der Anträge konnte die volle berufliche Anerkennung ausgesprochen und den Zugewanderten der Weg in den Arbeitsmarkt geebnet werden“, so Rundt weiter. „Das zeigt, welch großartiges Potenzial die Migrantinnen und Migranten für Niedersachsen bedeuten.“

Netzwerk Niedersachsen im Förderprogramm IQ

Das Förderprogramm IQ ist eine der größten arbeitsmarkpolitischen Initiativen Deutschlands zur Förderung der Arbeitsmarktintegration von Fachkräften mit Migrationshintergrund. Die Programmbereiche Anerkennungsberatung, Qualifizierung sowie interkulturelle Kompetenzentwicklung und Antidiskriminierung werden von 16 Landesnetzwerken in ganz Deutschland umgesetzt. Die RKW Nord GmbH mit Geschäftsstellen in Hannover und Osnabrück koordiniert das IQ Netzwerk Niedersachsen. Das IQ Netzwerk Niedersachsen bietet Anerkennungssuchenden kostenfreie und erreichbare Förderangebote über landesweit 14 Beratungsstellen und 40 Projekte. Das IQ Netzwerk Niedersachsen wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) und des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert sowie durch das Land Niedersachsen kofinanziert. Über 21.000 Beratungen wurden seit seiner Gründung vor fünf Jahren durchgeführt und rd. 13.500 Personen aus über 150 Ländern in Anerkennungsverfahren begleitet.

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
28.03.2017

Ansprechpartner/in:
Naila Eid

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln