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Niedersächsisches Impfsymposium 2015

„Impfen ist ein gesamtgesellschaftliches Thema“


Masern sind eine der ansteckendsten Infektionskrankheiten weltweit. Trotz global zur Verfügung stehender Impfstoffe sind nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation 2013 weltweit rund 145 700 Kinder an den Folgen einer Masernerkrankung gestorben. „Durch Impfungen haben wir es in der Hand, schwere Erkrankungen bis hin zu Todesfällen zu verhindern. Das Beispiel Masern führt uns aktuell vor Augen, wie wichtig eine hohe Durchimpfungsquote auch in Niedersachsen ist“, erklärt Niedersachsens Gesundheitsministerin Cornelia Rundt heute anlässlich des 1. Niedersächsischen Impfsymposiums. „Wer sich impfen lässt, schützt sich und andere. Die eigene Entscheidung betrifft auch immer die gesamte Gesellschaft. Fortschritte können wir nur erzielen, wenn Politik, Ärztinnen und Ärzte, der öffentliche Gesundheitsdienst und Kostenträger alle gemeinsam an einem Strang ziehen.“

In Niedersachsen sind dem Niedersächsischen Landesgesundheitsamt für 2015 bislang

31 Masernfälle gemeldet worden. Im Vergleichszeitraum 2014 waren es drei Fälle. Der letzte große Masernausbruch in Niedersachsen wurde 2003 beobachtet.

„Die seitens der Bundesregierung in den letzten Monaten ins Spiel gebrachte Impfberatungspflicht für Eltern, die ihr Kind in eine Kita bringen möchten, halte ich für sinnvoll“, so Rundt. „Die ärztliche Beratung ist der richtige Weg, um gefährliche Krankheiten wie Masern zu eliminieren. Ich bin der festen Überzeugung, dass durch Aufklärung und Impfempfehlungen, durch niederschwelligen Zugang zu Impfungen und dadurch, dass in Deutschland die Finanzierung gesichert ist, eine ausreichende Grundlage gegeben ist, um das Ziel der Masern- und Rötelnelimination zu erreichen.“

„Die Entscheidung für eine Impfung ist immer auch eine Entscheidung für den Schutz derer, die aus medizinischen Gründen keine Impfung erhalten können“ sagte der Präsident des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes Dr. Matthias Pulz. „Impfen ist auch eine Frage der gesellschaftlichen Solidarität.“

„Um all diejenigen zu erreichen, denen eine Impfung empfohlen ist, brauchen wir eine umfassende Aufklärung und ein möglichst breites Impfangebot“ betonte Dr. Gisbert Voigt, Vizepräsident der Ärztekammer Niedersachsen. „Vor allem den Ärztinnen und Ärzten kommt im Gespräch mit den Patientinnen und Patienten eine wichtige Rolle bei der Impfaufklärung zu.“

Auf dem Impfsymposium, das durch das Niedersächsische Impfforum zur Aktivierung der Schutzimpfungen (NIAS) organisiert wurde, haben Expertinnen und Experten aktuelle Fragestellungen zum Thema Impfung aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet. Neben der Initiative zur Masern- und Röteln-Elimination wurden Erkenntnisse zu Impfstoffen gegen Hirnhautentzündung sowie gegen Infektionen mit Humanen Papillomviren (HPV), die Gebärmutterhalskrebs verursachen können, präsentiert und offene Fragen diskutiert.

NIAS ist ein Gremium, dem verschiedene Experten und Fachverbände angehören. Das Ziel ist die Verbesserung der generellen Impfsituation in Niedersachsen, vor allem von Bevölkerungsgruppen, die bisher nur wenig erreicht werden. Mitglieder von NIAS sind das Niedersächsische Landesgesundheitsamt, das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, das Niedersächsische Kultusministerium, die kommunalen Spitzenverbände, der Öffentliche Gesundheitsdienst, die Niedersächsische Ärztekammer, die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen, ärztliche Berufs-, Hebammen-, Apotheker- und Krankenkassenverbände, kirchliche Institutionen, der Landesfrauenrat und die Medizinische Hochschule Hannover.

Weitere Informationen:

www.nlga.niedersachsen.de > Infektionen & Hygiene > Schutzimpfungen > NIAS

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
22.04.2015

Ansprechpartner/in:
Uwe Hildebrandt

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