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Niedersächsische Gesundheitsregionen: Kooperationspartner fördern acht weitere Projekte

Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Carola Reimann: „Innovative Projekte stärken das Versorgungsangebot in den Gesundheitsregionen“


Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Dr. Carola Reimann hat heute bekanntgegeben, wie die Gesundheitsregionen in Niedersachsen in Zukunft gefördert werden. „Innovative Projekte stärken das Versorgungsangebot für die Bürgerinnen und Bürger in den niedersächsischen Gesundheitsregionen - immer häufiger werden auch digitale Konzepte umgesetzt, das wollen wir unterstützen“, sagte die Ministerin bei der landesweiten Konferenz der inzwischen 35 niedersächsischen Gesundheitsregionen in Hannover: „Vor allem auf dem Land und beispielsweise auf den Inseln eröffnet der Einsatz von Telemedizin ganz neue Chancen. Das kommt den Menschen vor Ort zugute und regt andere Akteure im Gesundheitsbereich in Niedersachsen zum Nachahmen an.“


Was genau sind Gesundheitsregionen? Dieses Video verdeutlicht, wie die Gesundheitsregionen arbeiten und wie sie vor Ort wirken.


Die Sozial- und Gesundheitsministerin gab in einem Pressegespräch gemeinsam mit den Kooperationspartnern eine neue, dreijährige Förderphase von 2018 bis 2020 für die Gesundheitsregionen Niedersachsen bekannt. Außerdem benannte sie erstmals öffentlich acht weitere innovative Projekte, mit denen die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger in niedersächsischen Regionen noch im Rahmen der laufenden Förderperiode verbessert wird. Diese erhalten eine Förderung im Umfang von jeweils bis zu 100.000 Euro. Das Sozial- und Gesundheitsministerium, die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN), die Verbände der gesetzlichen Krankenkassen in Niedersachsen (AOK, vdek, BKK) und die Ärztekammer Niedersachsen fördern neue Versorgungsansätze in den niedersächsischen Gesundheitsregionen.

In der laufenden, inzwischen vierten Förderrunde hat ein Lenkungsgremium auf Landesebene von 18 Anträgen nun acht Projekte ausgewählt. Gefördert werden die folgenden Projekte, die regionale Herausforderungen erkennen und Abhilfe schaffen:

  • Landkreis Celle: Ein Kurzfilmwettbewerb bringt das Thema Gesundheit auf die Leinwand und stärkt damit die Gesundheitskompetenz im Schulalter.
    Fördersumme: 20.500,00 €

  • Landkreis Grafschaft Bentheim: Ein präventives Multiplikatorenprojekt zur Förderung der psychischen Flexibilität und Gesundheit soll Heranwachsenden helfen, eigenständiger und gelassener mit seelischem Leid umzugehen. Es dient so der Resilienzförderung.
    Fördersumme: 95.400,00 €

  • JadeWeser: Das Projekt zielt auf die Gewinnung von ärztlichem Nachwuchs, indem Medizinstudentinnen und -studenten durch Kurs- und Bildungsangebote an die Region gebunden werden.
    Fördersumme: 84.001,70 €

  • Landkreis Leer: Ziel des Projektes ist die Verbesserung der augenärztlichen Versorgung auf der Insel Borkum und der Aufbau eines telemedizinischen Netzwerkes zwischen Patientinnen und Patienten, Inselklinik, Haus- bzw. Fachärztin/-arzt und den Kliniken auf dem Festland.
    Fördersumme: 90.410,00 €

  • Landkreis Lüneburg: Das Projekt zielt auf die Vernetzung der gesundheitlichen Versorgung durch den Aufbau einer nachhaltigen kooperativen Struktur zwischen den Versorgungspartnern psychisch kranker Kinder.
    Fördersumme: 100.000,00 €

  • Landkreis und Stadt Osnabrück: Ehrenamtliche werden zu interkulturellen Pflegelotsen ausgebildet, um die Gesundheitsversorgung von Migrantinnen und Migranten zu unterstützen und Hemmschwellen und allgemeine Versorgungsbarrieren abzubauen.
    Fördersumme: 52.750,00 €

  • Landkreis Peine: Für die Verringerung von Suiziden bzw. suizidalen Handlungen bei Kindern und Jugendlichen werden ihnen sowie ihren Eltern und Lehrkräften umfassende Aufklärungsinformationen und Kompetenzen vermittelt.
    Fördersumme: 59.500,00 €

  • Region Hannover: Das Projekt will durch ganzheitliche Versorgungsstrukturen und die Vernetzung aller Akteure eine demenzsensible Kommune schaffen.
    Fördersumme: 100.000,00 €

Die Projektpartner der Gesundheitsregionen erklärten Folgendes anlässlich der Konferenz der Gesundheitsregionen in der Akademie des Sports:


Mark Barjenbruch, Vorstandsvorsitzender der KVN: „Die breite Beteiligung von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten an den Projekten, das hohe Engagement aller Projekt-Beteiligten vor Ort und die Entwicklung interessanter, regional passender Versorgungsangebote zeigen, dass sich die Gesundheitsregionen Niedersachsen positiv entwickelt haben. Die geförderten Projekte sind auf die lokalen Bedingungen abgestimmt und sollen so die Versorgungsstrukturen vor Ort optimieren.“

„Wir investieren in eine möglichst gesunde Zukunft. Die neuen Projekte werden in den Gesundheitsregionen wichtige Impulse liefern. Unser gemeinsames Ziel ist eine patientenorientierte, qualitative Weiterentwicklung unseres Gesundheitssystems“, betont Dr. Jürgen Peter, Vorstandsvorsitzender der AOK Niedersachsen.

„Die Projektideen zeigen, wie wertvoll Austausch und Vernetzung der regionalen Akteure in der Gesundheitsversorgung sind. Die Ersatzkassen freuen sich, dieses Engagement zu unterstützen“, sagt Jörg Niemann, Leiter der Landesvertretung des Verbandes der Ersatzkassen (vdek).

„Die Betriebskrankenkassen werden die Gesundheitsregionen weiter unterstützen“, erklärte Burkhard Spahn, Vorstand des BKK Landesverbandes Mitte. „Zusammenarbeit in der Gesundheitsversorgung stärkt die Regionen in Niedersachsen. Das zeigen die Projekte, die in diesem Jahr unterstützt werden“, machte er weiter deutlich.

Ärztekammerpräsidentin Dr. med. Martina Wenker sagt: „Ärztemangel und Digitalisierung im Gesundheitswesen erfordern eine Weiterentwicklung der Versorgungsstrukturen. Die moderne ärztliche Versorgung muss patientenorientiert, effektiv, sozial und wirtschaftlich zugleich sein. Nur gemeinsam unter Beteiligung aller Akteure im Gesundheitswesen kann es gelingen, diese Herausforderung zu meistern. Das Projekt „Gesundheitsregionen Niedersachsen“ und die Förderung ausgewählter, innovativer Projekte sind ein sehr geeignetes Instrument zu diesem Zweck. Deshalb unterstützt die Ärztekammer Niedersachsen diese Initiative mit ihrer fachlichen Expertise und auch finanziell. Ich freue mich sehr über das große Engagement der zahlreichen Initiativen und Einrichtungen, das bei den geförderten Projekten zum Ausdruck kommt.“

Fakten:

Gesundheitsregionen
Mit dem Ende 2014 von der Landesregierung initiierten Projekt der „Gesundheitsregionen Niedersachsen“ werden die niedersächsischen Landkreise und kreisfreien Städte dabei unterstützt, neue Konzepte in der örtlichen Gesundheitsversorgung zu entwickeln und umzusetzen. Für die Gesundheitsregionen stellt das Land für den Zeitraum von 2014 bis 2017 pro Jahr 600.000 € zur Verfügung, die Förderung soll ab dem Jahr 2018 fortgesetzt werden. Dazu kommen durch die Beteiligung der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen, der AOK Niedersachsen, der Ersatzkassen sowie des BKK Landesverbandes Mitte pro Jahr 430.000 €. Die Ärztekammer Niedersachsen unterstützt das Projekt ab 2017 mit 30.000 Euro. Insgesamt beteiligen sich bereits
35 Gesundheitsregionen und erhielten zum Aufbau der erforderlichen Arbeitsstrukturen zunächst jeweils bis zu 25.000 €.

Die heutige Konferenz der Gesundheitsregionen
Vertreterinnen und Vertreter aus den Gesundheitsregionen in ganz Niedersachsen kommen heute in der Akademie des Sports in Hannover zusammen, dazu zählen die Koordinatoren der Gesundheitsregionen, Gesundheitsamtsleiter sowie Kommunalpolitikerinnen und
-politiker. Zudem nehmen Vertreterinnen und Vertreter aus den verschiedenen Versorgungsbereichen im Gesundheitswesen und aus dem Bereich der Gesundheitsförderung teil. Außerdem sind in der Konferenz die Förderpartner vertreten. Organisiert wird die Konferenz von der Landesvereinigung für Gesundheit (LVG), die Moderation hat ihr Geschäftsführer Thomas Altgeld übernommen.
Es sollen eine aktuelle Standortbestimmung vorgenommen und die weitere Zusammenarbeit diskutiert werden.


Weitere Förderung ab 2018
Der Kerngedanke der Gesundheitsregionen besteht auch zukünftig in der Entwicklung lokaler Lösungen, in Zukunft soll indes stärker auf regionale Projektbudgets mit einem hohen Maß an Gestaltungsfreiheit vor Ort gesetzt werden.
Maximal 13.000 Euro werden für eine Gesundheitsregion künftig pro Jahr bereitgestellt, die Landesförderung soll den Anstoß für eine Verstetigung der Arbeit auf der kommunalen Ebene geben, wo die Kompetenz und Zuständigkeit für die Sicherung der örtlichen Daseinsvorsorge liegt. Daneben läuft ab 2018 eine Projektförderrunde auf Landesebene an, in der die Kooperationspartner gemeinsam besonders gute Projektideen mit bis zu 80.000 € fördern werden.

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
27.11.2017

Ansprechpartner/in:
Uwe Hildebrandt

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