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Kinderschutzkonferenz

Modellprojekte sollen Kinder unterstützen, die Gewalt in Paarbeziehungen miterlebt haben


Die Niedersächsische Landesregierung wird noch in dieser Jahreshälfte fünf Modellprojekte zur Unterstützung von Kindern ausschreiben, die Gewalt in Paarbeziehungen miterlebt haben. Das hat Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt heute auf der Kinderschutzkonferenz in Hannover verkündet.

Jährlich suchen rund 30.000 Frauen und Mädchen in Niedersachsen Schutz und Unterstützung in Frauenhäusern, Gewaltberatungsstellen sowie Interventionsstellen. Allein im Jahr 2012 flohen rund 2.200 von Gewalt betroffene Frauen mit 2000 Kindern in ein Frauenhaus. Die Mütter von rund 8.700 Kindern nehmen psychosoziale Beratungsmöglichkeiten in Interventions- und Gewaltberatungsstellen in Anspruch. „Hinter jeder dieser Zahlen steckt ein Schicksal. Wir müssen nicht nur die selbst von Gewalt Betroffenen unterstützen, sondern auch die Kinder, die Zeugen dieser Gewalt geworden sind“, so Rundt. „Je früher die Kinder die Chance bekommen, diese miterlebte Gewalt zu bewältigen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie selbst später ein gewaltfreies Leben führen.“

Die Projekte sollen die bisherigen Angebote von Frauenhäusern und Gewaltberatungsstellen gegen häusliche Gewalt ergänzen. Für die Jahre 2014 bis 2016 stehen jährlich 100 000 Euro für die Förderung bereit. Die Ausschreibung und die Durchführung selbst sollen in enger Kooperation mit der Kinder- und Jugendhilfe und dem Kinder- und Jugendschutz erfolgen. Der erste Auftakt dieser Diskussion hat heute auf der Kinderschutzkonferenz stattgefunden, wo sich Vertreterinnen und Vertreter von 30 Verbänden und Institutionen, wie dem Kinderschutzbund, der Freien Wohlfahrtspflege, den Kommunalen Spitzenverbänden, der Ärztekammer, den Berufsverbänden, den Krankenkassen, der Konföderation evangelischer Kirchen, dem Katholischen Büro sowie von Stiftungen getroffen haben, um aktuelle Fragestellungen zur weiteren Verbesserung des Schutzes von Kindern zu diskutieren.

Ein zweites großes Thema war die Bundesinitiative Frühe Hilfen. Im Jahr 2013 hat Niedersachsen mit Hilfe der Bundesmittel den Einsatz von Familienhebammen und die Bildung von Netzwerken Früher Hilfen mit 3,35 Millionen Euro gefördert. In den Jahren 2014 und 2015 wird dieser Betrag auf 4,3 Millionen Euro steigen.

„Niedersachsen ist im Kinderschutz vorbildlich aufgestellt. Neben den bestehenden Beratungsstrukturen gelingt es, über innovative Modellvorhaben den Schutz von Kindern in Niedersachsen kontinuierlich zu stärken und Lücken zu schließen“, so das Fazit von Ministerin Cornelia Rundt.

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
02.04.2014

Ansprechpartner/in:
Frau Heinke Traeger

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