Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung Niedersachsen klar Logo

Gesundheitsministerin Cornelia Rundt: "Die jetzt startende Impfwoche ist ein guter Anlass, seinen Impfstatus zu überprüfen - wir können so unnötige Erkrankungen verhindern"

94,2 % der Schulanfänger waren 2015 in Niedersachsen zweimal gegen Masern geimpft und sind damit vor einer Masern-Erkrankung geschützt.


Dies zeigt eine Auswertung des Landesgesundheitsamtes, der die Daten von mehr als 62.000 Schulanfängern mit vorgelegtem Impfbuch zu Grunde liegen. Die heute startende Internationale Impfwoche liefert den Anlass für die Präsentation dieser Zahlen. Eine Durchimpfung von 95 % wird als notwendig erachtet, damit eine Ausbreitung in der Bevölkerung auch dann verhindert wird, wenn einzelne Erkrankungsfälle auftreten. Die Weltgesundheitsorganisation hat dieses Ziel für Europa ausgegeben, zu dem sich auch Niedersachsen bekennt.

„Wir haben in Niedersachsen schon viel erreicht. Das zeigen nicht nur die aktuellen Zahlen, sondern auch, dass wir seit 2003 keinen größeren Ausbruch mehr beobachtet haben“, betont Dr. Matthias Pulz, Präsident des Landesgesundheitsamtes, anlässlich der Veröffentlichung der Zahlen in Hannover. Niedersachsens Gesundheitsministerin Cornelia Rundt erklärt: „Unser Ziel ist es, die verbliebene Impflücke zu schließen, um auch die letzten unnötigen Erkrankungsfälle zu verhindern. Die Internationale Impfwoche ist eine gute Gelegenheit auch die wenigen Bürgerinnen und Bürger an die Impfung zu erinnern, die noch nicht ausreichend geimpft sind.“

2015 wurden in Niedersachsen 59 Masernfälle registriert, deutlich mehr als in den Vorjahren mit 11 Fällen 2014 und 30 Fällen 2013. Dies ist in erster Linie auf den großen Masern-Ausbruch in Berlin mit knapp 1400 Erkrankten im ersten Halbjahr 2015 zurückzuführen, wodurch es immer wieder zu eingeschleppten Fällen gekommen ist. In den meisten Fällen blieb es jedoch bei Übertragungen in den Familien. Das macht deutlich, dass das Ziel der Weltgesundheit nur gemeinsam erreicht werden kann und es auf jede und jeden Einzelnen ankommt. Deutschlandweit wurden im Jahr 2015 insgesamt 2464 Masernerkrankungen gemeldet.

„Die Masern-Ausbrüche des vergangenen Jahres in Deutschland haben auch gezeigt: Mehr als die Hälfte der Erkrankten war älter als 15 Jahre“, sagte Dr. Matthias Pulz. „Deshalb sollten insbesondere Jugendliche und Erwachsene dringend ihren Impfschutz überprüfen. Klarheit verschafft ein Blick in den Impfausweis.“ Sind zwei Impfungen gegen Masern eingetragen? Wenn das nicht der Fall ist oder der Impfausweis nicht auffindbar ist, sollte die Ärztin oder der Arzt aufgesucht werden. Falls notwendig, können fehlende Impfungen nachgeholt werden. Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) empfiehlt allen nach 1970 geborenen Erwachsenen eine einmalige Impfung mit dem Kombinationsimpfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln, sofern bis zum 18.Lebensjahr nicht zwei Impfungen erfolgt sind.

Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit. Die Krankheit ist hochansteckend und kann erhebliche Komplikationen und Folgeerkrankungen, wie z. B. Mittelohr- oder Lungenentzündung oder Entzündungen der Hirnhäute oder des Gehirns mit sich bringen, vor allem dann, wenn die Erkrankung bei Jugendlichen oder im Erwachsenenalter aufritt. Von den 59 Erkrankten in Niedersachsen im Jahr 2015 musste ein Drittel wegen der Masern-Erkrankung in einem Krankenhaus behandelt werden.

Um die Aufmerksamkeit auf die Bedeutung von Schutzimpfungen zu lenken, findet vom 20. – 25. April die Europäische Impfwoche statt. In diesem Jahr ist das zentrale Thema die „Elimination der Masern und Röteln in der WHO Region Europa“.

Alle Daten zur Masern-Impfung aber auch zu weiteren Impfungen in Niedersachsen können auf der Internetseite des Landesgesundheitsamtes abgerufen werden.

Servicehinweis

Den interaktiven Impfreport finden Sie hier.

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
25.04.2016

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln