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Landesregierung entwickelt „Masterplan Soziale Gesundheitswirtschaft"

Drei Ministerinnen und Minister sprechen bei Auftaktveranstaltung: "Niedersachsens Kompetenzen sind der stärkste Antrieb beim Ausbau der Sozialen Gesundheitswirtschaft "


Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt, Wirtschaftsminister Olaf Lies und Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajic haben heute gemeinsam den Startschuss für die Erstellung eines „Masterplans Soziale Gesundheitswirtschaft" gegeben. Bei der Auftaktveranstaltung in der Akademie des Sports in Hannover betonten sie in Redebeiträgen, dass die jetzt schon wichtige Gesundheitswirtschaft in den nächsten Jahren noch an Bedeutung gewinnen werde. In Niedersachsen arbeiten mehr als 450.000 Menschen in diesem Bereich.

Sozialministerin Cornelia Rundt: „Niedersachsen verfügt über große und erfolgreiche Krankenhäuser, anerkannte Einrichtungen medizinischer Forschung sowie zahlreiche Unternehmen der Medizintechnik und im Bereich der Gesundheitsdienstleistungen – die Kompetenzen, die wir auf diesen Feldern erworben haben, sind nun unser stärkster Antrieb beim Ausbau der Gesundheitswirtschaft." Die Ministerin betonte, dass dabei allerdings nicht Wachstum um jeden Preis das Ziel sein dürfe: „Diese Landesregierung legt ein besonderes Augenmerk auf das Soziale in der Gesundheitswirtschaft, denn dieser Wirtschaftszweig wird nur dann stabil und von gesellschaftlichem Nutzen sein, wenn die Arbeitsbedingungen sowie die Gesundheits- und Pflegeleistungen zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger ausgestaltet sind. Gerade in dieser personalintensiven und dienstleistungsbezogenen Branche bleibt vielen Beschäftigten diese gesellschaftliche Wertschätzung verwehrt." Gesundheit sei somit sowohl Voraussetzung als auch Indikator für den Wohlstand einer Gesellschaft.

Wirtschaftsminister Olaf Lies hob die große Bedeutung der Gesundheitswirtschaft für Niedersachsen als regionalen Jobmotor und Standortfaktor hervor. „Die wirtschaftliche Bedeutung des Bereichs Gesundheitswirtschaft nimmt ständig zu. Der demographische Wandel, neue Technologien und die Bereitschaft der Bevölkerung, mehr für die Gesundheit zu investieren, bieten zusätzliche Marktpotenziale für Unternehmen in diesem Bereich aber auch für den Gesundheitstourismus. Wir müssen Unternehmen – auch kleine und mittlere Unternehmen – dazu ermutigen, sich auf den Weg zu machen, um neue und innovative Produkte der Gesundheitsversorgung zu entwickeln und zur Marktreife zu bringen."

Die Gesundheitswirtschaft umfasst eine Vielzahl von Gütern und Dienstleistungen, die weit mehr umfassen als ambulante und stationäre Gesundheitsversorgung in Arztpraxen und Krankenhäusern. Auch Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen, Pflegeeinrichtungen, die therapeutische Versorgung, die Herstellung und der Vertrieb von medizinischen, pharmazeutischen und orthopädischen Erzeugnissen gehören dazu. Weitere Themenfelder sind die Entwicklung und Anwendung von telemedizinischen Produkten und Dienstleistungen (eHealth) und der Gesundheitstourismus. Niedersachsen verfügt über sehr attraktive Standorte mit guter gesundheitstouristischer Infrastruktur. Im Bereich Life Science und Medizintechnik bieten neben großen Unternehmen vor allem die sehr innovativen kleinen und mittelständischen Unternehmen noch Wachstumspotential.

„Eine Vielzahl von Einrichtungen der Infektionsmedizin, der Biomedizintechnik und der Neurowissenschaften forschen daran, wie die Lebensqualität der Menschen verbessert werden kann. Das ist gerade in einer älter werdenden Gesellschaft besonders wichtig", sagte die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Gabriele Heinen-Kljajić. "Die Forschungsergebnisse, zum Beispiel neue Diagnose- und Therapieverfahren, Impf- und Wirkstoffe oder Assistenzsysteme für ältere und behinderte Menschen, müssen so schnell wie möglich angewandt werden können, um Patientinnen und Patienten das Leben zu erleichtern. Dabei unterstützen wir alle Akteure."

Im Rahmen der Aufstellung des Masterplans möchte die Niedersächsische Landesregierung die Potenziale stärker nutzen und zu diesem Zweck eine bessere Zusammenarbeit der unterschiedlichen Sektoren fördern. Die soziale Gesundheitswirtschaft ist also als ein gesellschaftliches und wirtschaftliches Leitbild zu verstehen, das Gesundheit und Wirtschaft als sich ergänzende Elemente versteht und beide unter das Postulat einer sozialen Gerechtigkeit stellt. Der Masterplan wird ressortübergreifend – von Wirtschaftsministerium, Wissenschaftsministerium und Sozialministerium - unter Federführung des Sozialministeriums erstellt. Die Gesundheitsakteure vor Ort werden eng eingebunden. Bei der Auftaktveranstaltung in der Akademie des Sports waren Vertreterinnen und Vertreter relevanter Einrichtungen der Gesundheitswirtschaft eingeladen, um über die Entwicklungspotenziale der niedersächsischen Gesundheitswirtschaft gemeinsam in Fachforen zu diskutieren. Einigkeit herrschte darin, dass das Gesundheitswesen nicht einseitig als Kostenfaktor gesehen werden dürfe, sondern arbeitsmarktpolitische Aspekte und der große gesellschaftliche Nutzen dieser Arbeit verstärkt aufgezeigt werden müssten.

„Mehr gesunde Lebensjahre, eine bessere Lebensqualität und gute Arbeitsbedingungen, das alles gehört zu den Zielen einer sozialen Gesundheitswirtschaft dazu", erklärte Sozial- und Gesundheitsministerin Cornelia Rundt: „Dazu gehören sowohl die Prinzipien guter Arbeit in den Gesundheitsberufen als auch eine echte Patientenorientierung bei der Schaffung neuer Angebote."

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Ansprechpartner/in:
Uwe Hildebrandt

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