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Aufruf: Obdachlose Menschen sollten insbesondere bei großer Kälte Hilfsangebote in Anspruch nehmen

Sozialministerin Carola Reimann kündigt spezielle Angebote für wohnungslose Frauen an


Gerade bei der aktuell vorherrschenden Kälte sind Menschen, die keinen festen Wohnsitz haben und unter freiem Himmel leben, besonders gefährdet. Wer mit einem geringen Einkommen, Schulden oder Suchtproblemen auf dem Wohnungsmarkt nicht konkurrieren kann, rutscht leicht in Armut ab und landet auf der Straße. Niedersachsens Sozialministerin Carola Reimann ruft Menschen ohne ein Zuhause dazu auf, jetzt die bestehenden Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen. „Viele Betroffene haben soziale Probleme, die sie ohne Hilfe nicht überwinden können“, erklärt Dr. Carola Reimann, „besondere Sorge bereitet mir zudem die Situation der Frauen, deren Anteil mittlerweile fast ein Viertel beträgt. Sie leben häufig nicht öffentlich sichtbar auf der Straße, sondern ohne eigene mietrechtliche Absicherung bei Bekannten. In dieser Situation sind sie auf deren Wohlwollen angewiesen.“ Häufig gehe mit einem derartigen Abhängigkeitsverhältnis das Risiko sexueller Ausbeutung und Gewalt einher.

Das Land hatte im Nachtragshaushalt 2018 zusätzlich eine Million Euro für investive Maßnahmen für obdachlose Menschen bereitgestellt. Mit diesen Mitteln konnten die Tagestreffs und Obdachlosenunterkünfte verbessert oder saniert werden. Diese Maßnahmen kommen nun den Betroffenen zugute. Darüber hinaus plant das Niedersächsische Sozialministerium derzeit verschiedene Modellprojekte für wohnungslose Menschen. Dabei wird es unter anderem darum gehen, Angebote für den wachsenden Anteil von Frauen ohne festen Wohnsitz zu entwickeln.

Dass die Bundesregierung – auch auf Drängen Niedersachsens – zudem die Vorarbeiten für eine bundesweite Statistik wohnungsloser Menschen auf den Weg gebracht hat, begrüßt Dr. Carola Reimann ausdrücklich. Damit werde es möglich, Hilfsangebote noch zielgerichteter zu planen, so die Ministerin. Eine solche Statistik hatte der Bund aufgrund der kommunalen Zuständigkeit bislang abgelehnt.

Für die Bereitstellung von Unterkünften sind zunächst die Kommunen zuständig. Auch viele Wohlfahrtsverbände bieten bei extremer Kälte Unterstützung an. Weitere Informationen finden Sie unter anderem auf den Internetseiten von Städten und Landkreisen sowie bei Diakonie und Caritas, z. B.
www.diakonisches-werk-hannover.de/ueber-uns/abteilungen-ansprechpartner/zentrale-beratungsstelle-wohnungslosenhilfe
www.caritas-hannover.de/hilfe-und-beratung/wohnungslos/tagestreffpunkt/tagestreffpunkt
oder beim Fachbereich Soziales unter www.hannover.de

In Niedersachsen gibt es ein flächendeckendes Angebot von ambulanten Hilfen für Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten, zu denen 54 Beratungsstellen und 34 Tagesaufenthalte zählen. Außerdem stehen über 1.300 Plätze in stationären Einrichtungen sowie 15 Beratungsstellen der sogenannten nachgehenden Hilfe bereit. Das Land wendet 2019 hierfür mehr als 33 Millionen Euro auf.

Schmuckgrafik (zum Artikel: Pressemitteilungen) Bildrechte: LGLN

Artikel-Informationen

erstellt am:
22.01.2019

Ansprechpartner/in:
Uwe Hildebrandt

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